Freitag, 26. April 2024
Reise Seite 166

Reise

Berlin (Weltexpress) - Lange fahren wir, ein gestandener Journalist und eine recht junge, angehende Journalisten, die vor allem mir, ihrem Vater, viele Fragen stellt, aus dem Hauptstadtbüro von Berlin über die Elbe, die bei Magdeburg immer noch die selbe ist (freu sich, wer das Lied kennt), an Braunschweig und Hannover vorbei, über eine dünne Leine und breite Autobahn bis ein Schild an der A7 zwischen Hamburg und Hannover uns den Weg rechts raus weist. Von der Abfahrt Westenholz, vielen Fernfahrern als „Nummer 49“ bekannt, rollen wir wenige Kilometer über baumbestandene Landstraßen weiter Richtung Hodenhagen. So weit sollen wir nicht kommen, denn ein Pfeil auf einem weiteren Hinweisschild zeigt nach links. Die richtige Einfahrt zum 200 Hektar großen Gelände nehmen wir rasant, da wird die Asphaltstraße nicht nur welliger sondern auch breiter.
Hamburg (Weltexpress) - Wir begleiten den Kapitän eines Flusskreuzfahrtschiffes auf seiner Fahrt von Luxor nach Assuan. Auf dem Nil wird heute noch navigiert wie seit uralten Zeiten – ohne Seekarte und andere navigatorische Hilfsmittel. Weder Leuchttürme, Tonnen oder Pricken gibt es zur Orientierung. Doch wer das Kapitänspatent anstrebt, der muss den Fluss kennen wie seine eigene Westentasche.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kennen Sie Ernst Toch? Wie sollten Sie, wenn Sie nicht ein spezieller Musikkenner oder auch einer sind, der die im Dritten Reich sich ins Exil flüchtenden Deutschen und Österreicher besonders gut kennt. Diesem Mann, einem jüdischen Musiker und Komponisten, ist nun im Jüdischen Museum in Wien eine Ausstellung zugekommen, die so paradigmatisch wie propädeutisch ist und eines wieder deutlich macht: Wie den Deutschen und Österreicher ihre besten, ihre kreativsten, ihre frechsten und verwegensten Künstler durch die Nazis genommen wurden. Hier geht es um einen, der überlebte, weil er rechtzeitig die Heimat Richtung USA verließ. Da ist man ja schon einmal froh ,um das Überleben, aber diese Ausstellung zeigt auch, wie hoffnungslos für die meisten der Anschluß an die kulturelle Elite, zu der sie zu Hause gezählt hatten, in der neuen Heimat wurde, wenngleich sie nicht Hungers darben und kein erbärmliches Leben führen mußten, so wie Ernst Toch.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Arbeitszimmer/Mannheim oder Berlin/Morgen. 1918-1933“ zeigt als zweite Station auf, weshalb der Wiener Ernst Toch später sagen wird: „Nun soviel will ich sagen, daß, obwohl ich Wiener bin, nicht Wien es war, welches mich als junger Musiker gefördert, als reifen Menschen gehört und bestätigt, und daß alles, was ich an Förderung und Interesse erfahren habe, zuerst von Deutschland ausgegangen ist“. Das war im Jahr 1929 und da lagen die Erfolge in Mannheim schon hinter ihm und er reüssierte in Berlin. Zu Mannheim muß man Heutigen sagen, daß sich dort eine Avantgarde versammelt hatte (wie es mit der Hochschule für Gestaltung derzeit auch der Fall ist, wo der Philosoph Peter Sloterdijk Rektor ist), die mit der „Neuen Sachlichkeit“ nicht nur der Kunst einen neuen Weg ebnete, sondern die Neusachlichkeit als eigene Ästhetik für alle Kunst- und Lebensbereiche forcierte, einen Weg, den Ernst Toch mitging und das „Mechanisch-Serielle der ’Neuen Sachlichkeit’ mit Jazz-Elementen zu einer neuen Weltoffenheit in der Musik führte.“ Dies kann man an den Klangbeispielen nachvollziehen, die letzten Endes in dieser Ausstellung am meisten über den Komponisten Ernst Toch sagen und die man auf der im Katalog mitgelieferten DC auch zu Hause hören kann. Mit Gewinn, denn man hört die Veränderungen seines Stils deutlich.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - So lautet die Geschichte, die man dem Teppich entnimmt. Seine eigentliche Sensation ist aber die Art der Darstellung. Obwohl die Perspektive als naturgetreue Wiedergabemöglichkeit noch nicht erfunden war, sind im Teppich viele Vorboten versammelt. Man staffelt beispielsweise Schiffe und Menschen und deutet so ein Hintereinander und Aufeinander an. Obwohl Film und Video noch nicht erfunden sind, stellt man eine Szene, wo das Schiff zu weit vom Ufer entfernt ist, das die Soldaten aber besteigen müssen, folgendermaßen simultan dar. Der eine tritt mit vollständigem Beinkleid die Treppe am Kai hinunter, der nächste hat schon die Schuhe ausgezogen, der andere einen Strumpf und der dem Schiff nächste die gesamten Beinkleider, hat also nackte Beine tief im Wasser, die – in unseren Augen später – hier aber sofort auf dem Schiff wieder ordentlich bekleidet sind. So ist wirklich jede der rund 50 Szenen voll von Leben und den wunderlichsten Einfällen für jedes Detail.
Stralsund (Weltexpress) - „Kennst du Klaus?“ Darauf die verblüffte Antwort: „Nee!“ Doch der Frager lässt nicht locker: „Dann meld ´ dich mal bei ihm, wenn du da bist!“ Dr. Peer Schmidt-Walther hat das nicht getan. Dafür hat er erlebt, dass der A 380 erst schwimmen lernen muss und dann fliegen darf.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da sind wir gleich auf zwei gestoßen, die nur die Hauptüberschrift verinnerlicht hatten, die auch in manchen Touristenbroschüren allein angezeigt ist: „Die Türken in Wien“. Und diese zwei, als Wienbesucher an der Geschichte der Stadt besonders interessiert, wähnten sich in einer Ausstellung „Die Türken vor Wien“ oder „Wien nach den Türken“ und hatten sich schon gewundert, weshalb diese fundamentale historische Ausstellung der Stadt im Jüdischen Museum stattfindet. Erst der Zusatz „Geschichte einer jüdischen Gemeinde“ machte ihnen klar, daß da ein Zusammenhang von Judentum und Türken und Wien gegeben sei Und – wie sie sagten – sind sie Gott sei Dank hineingegangen, denn nach der Ausstellung sahen sie die „Türken“ in „Wien“ anders als zuvor. Und die jüdische Gemeinde auch, zumindest den einen Teil der jüdischen Gemeinde, der aus Türken bestand.
Stralsund (Weltexpress) - Warm ist es an diesem Sommerabend in Lübeck-Siems. Unser Autor Dr. Peer Schmidt-Walther freut sich auf nördliche Abkühlung. Er wartet vor der weit geöffneten Heckklappe des schneeweißen schwedischen 25.000-Tonnen-RoRo-Frachters „Stena Forerunner“ wie die rollende Ladung neben ihm.
Berlin (Weltexpress) - Der mit 2,2 km längste Biergarten der Welt empfängt vom 6. – 8. August wieder seine in- und ausländischen Gäste. Wie der Veranstalter, die PRÄSENTA GmbH, am 27. Juli auf einer Pressekonferenz bekanntgab, werden in diesem Jahr rund 300 Brauereien aus 86 Ländern mit etwa 2000 Bierspezialitäten beim 14. Internationalen Berliner Bierfestival vertreten sein.
Hamburg (Weltexpress) - Im Herzen der Schweiz, an den seit Jahrhunderten begangenen Pässen Grimsel und Susten, liegt die Grimselwelt. Mit der Natur als Partner gewinnen die Kraftwerke Oberhasli elektrische Energie aus Wasserkraft. Wohlfühl-Energie bietet die grandiose Gebirgslandschaft: vom Abenteuer in der Unterwelt über Adrenalinstöße in der Senkrechten bis zu stilvollen Hotels.

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