Jerewan, Armenien (Weltexpress). Proteste in Jerewan, auch Eriwan oder Erewan geschrieben. In der von Bauten aus der Sowjetzeit geprägten Hauptstadt Jerwan gibt es immer wieder Bambule. Seit Tagen nehmen diese zu, genauer seit dem 25.4.2022. Und die Proteste finden in mehreren Städten in Armenien statt, vor allem dort, wo die Opposition gegen Nikol Paschinjan, den amtierenden Präsidenten, stark ist.

Paschinjan wurde am 8. Mai 2017 zum Premierminister gewählt und bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 20. Juni 2021 bestätigt. Dessen Bündnis hält noch mit rund 70 Prozent beziehungsweise 71 Sitzen in der Armenischen Nationalversammlung, 29 Sitze nehmen Mitglieder der HD ein und 7 der POD.

Doch der Krieg der muselmanischen Türken gegen die christlichen Armenier beziehungsweise der Krieg der Türken im Türken-Staat Aserbaidschan, auch Stan-Staat genannt, selbst wenn er nicht wie Kasachstan, Usbekistan, Turkemnistan, Tadschikistan und Kirgistan mit der Suffix Stan endet, gilt das alles als Land der Türken. Nur bei Afghanistan ist das anders. Die fünf klassischen Stan-Staaten gehörten zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Die Ethnien, die dort leben, gehörten zur Gruppe der Türken beziehungsweise Turkvölker, auch Türkvölker geschrieben. Wer also von Aserbaidschanern schmiert und schwätzt, der hat nicht verstanden, daß diese Türken sind. Die meisten, die in Aserbaidschan leben, selbst bezeichnen sich als Azərbaycan türkləri.

Die Türken im Aserbaidschan genannten Staat kämpfen mit den Türken im Türkei genannten Staat um Nagorny Karabach, also Berg-Karabach beziehungsweise Arzach. Bisher galten das Regime, die in deutlicher Mehrheit von christlischen Armeniern bewohnt wird, die seit Jahrzehnten von muselmanischen Türken verfolgt und vernichtet werden, und die Regenten in Moskau als deren Schutzmacht. Zuletzt erlitten die Armenier eine verheerende Niederlage im sechs Wochen währenden Krieg um Arzach. Die Türken gewannen große Gebiete.

Während der über acht Jahre dauernde Angriffskrieg der Ukraine, der nach dem von den VSA mit dem VK im Beiboot forcierten faschistischen Putsch im Februar 2014 gegen die einstigen Oblaste Donezk und Lugansk begann, deren Bevölkerung diese zu Volksrepubliken erklärte, kommt es im Kleinen Kaukasus nicht nur zum Krieg, wie den Sechs-Wochen-Krieg, sondern immer wieder zu Schießereien und Gefechten..

Die Kontrollinie, die im Waffenstillstandsabkommen vom 9. November 2020 festgelegte wurde, beachten die Angreifer nicht und die Truppen der Streitkräfte der Russländischen Föderation kontrollieren sie nicht, also sichern sie nicht. Von „Friedenstruppen“ kann keine Rede sein. Das liegt daran, daß Truppenteile abgezogen wurden und gegen die Truppen der Streitkräfte der Ukraine eingesetzt werden.

Die Teilnehmer an den Protesten in Jerewan und andernorts im armenischen Staat und viele andere mehr teilen die Sorge um die Bedrohung der Staatlichkeit von Armenien und Berg-Karabach. Sollte Paschinjan Berg-Karabach fallenlassen, wird er, der von den Demonstranten „Verräter“ genannte Präsident wohl fallen.

Gut möglich, daß vorher die Entscheidung zu erneuten Neuwahlen fällt, denn die 70 Prozent beziehungsweise 71 Sitze des Regierungsbündnisses wackeln.

Daß bei den Protesten Dutzende Personen verletzte wurden, darunter auch Polizisten, die mit Blendgranaten gegen die Demonstranten vorgingen und das rund 60 Personen in verschiedenen Krankenhäuser der Stadt eingeliefert wurden, das beschäftigt Personen in Politik und Presse.

Anmerkung:

Siehe zum Thema auch die Beiträge

im WELTEXPRESS.

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