Peter Frankhauser und andere genehmigten sich angeblich noch hohe Summen vorm Bankrott – Steuerten Führungskräfte die Thomas Cook Group plc mit Absicht an die Wand oder waren sie schlicht zu doof zum Führen dieser Public Limited Company oder lag es an den Umständen?

Peter Frankhauser. © Thomas Cook Group plc

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nach dem Bankrott des börsennötierten Tourismuskonzerns Thomas Cook Group plc mit Sitz in London fragen sich viele, ob Konzernchef Peter Frankhauser mit seinen Offizieren auf der Brücke des Unternehmens den Laden mit Absicht an die Wand fuhren oder die Führungskräfte schlicht zu doof zum Führen dieser Public Limited Company waren.

Lag es an Frankhauser und anderen oder lag es an den Umständen, dass der Laden pleite ging? Thomas Cook kämpfte spätestens seit 2011 gegen die Pleite. Die Johnson-Regierung in London wollte Frankhausers Veranstaltung kein Geld geben. Ministerin Ministerin Andrea Leadsom erklärte in London, dass es falsch gewesen wäre, schlechtem Geld gutes hinterher zu werfen und dafür Steuergeld zu verschwenden. Die von Frankhauser u.a. erbettelten 200 Millionen Pfund hätten „nur einige Wochen gereicht“.

Geldgeil war er auf alle Fälle, denn er solle laut „Reuters“ (24.9.2019) unter der Überschrift „Diskussion über Verantwortliche der Thomas-Cook-Pleite voll entbrannt“ immerhin „8,3 Millionen Pfund“ verdient haben, „seit er 2014 den Vorstandsvorsitz übernahm“. Kritiker sprechen in Bezug auf den 1960 geborenen Frankhauser von einer Niete in Nadelschreifen, die laut „Wikipedia“ im Jahr „2001 zur Thomas Cook Group“ gekommen sei. „Im November 2013 wurde er zum Chief Operating Officer befördert. Im November 2014 wurde bekannt gegeben, dass Harriet Green die Thomas Cook Group mit sofortiger Wirkung verlässt und Fankhauser die Geschäftsführung übernimmt.“

Laut „Telegraph“ (24.9.2019) solle Peter Fankhauser seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 umgerechnet rund 9,4 Millionen Euro verdient haben, davon 3,3 Millionen Euro als Bonus. Das ist beachtlich bei einem Unternehmen, das viel Geld für Schuldendienste aufbringen musste.

In der „Welt“ (24.9.2019) wird unter der Überschrift „Britische Politiker kritisieren hohe Manager-Boni bei Thomas Cook“ mitgeteilt, dass „nach der folgenreichen Pleite von Thomas Cook … nun die Boni-Zahlungen an die Chefetage des Konzerns für Empörung“ sorgen würden. „An die Finanzvorstände des Unternehmens, Michael Healy und Bill Scott, sollen insgesamt knapp acht Millionen Euro gegangen sein. Insgesamt wurden demnach an die Chefetage knapp 23 Millionen Euro ausgezahlt.“

Laut „Guardian“ (24.9.2019) sollen es sogar knapp 40 Millionen Euro in den letzten 12 Jahren gewesen sein.

In der „Bild“ (24.9.2019) wird getitelt „Kurz vor der Pleite – Thomas-Cook-Boss kassierte 3,3 Millionen Euro Boni“.

Was auch immer Frankhauser wann bekommen haben mag, das ärgerliche ist auch, dass es am 20.9.2019 in einer Unternehmensmitteilung heißt, dass „ein erhebliches Risiko einer Nichterholung besteht“, selbst wenn einer oder mehrere 900 Millionen Pfund gutes Geld schlechtem hinterherwerfen plus die bei der Johnson-Regierung erbettelten 200 Millionen Pfund, die als „Anfrage nach einer saisonalen Bereitschaftsfazilität“ verklärt wird.

Scheinbar war den Bossen der Thomas Cook Group plc längst klar, dass sich der laden nicht mehr erholen würden.

Wurde die am Montag beantragte Insolvenz möglicherweise verschleppt? Wurde der Insolvenzantrag zu spät gestellt? Wie lange vorher war der Zustand exzessiver Schulden bekannt? Wer hat wann von der Überschuldung gewusst? Und wenn der Konkurs lange vorher bekannt war, mit welcher Moral bedienen sich Peter Frankhauser u.a. aus den fast leeren Kassen?

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