Thomas-Cook-Pleite – Johnson-Regierung verbittet sich 150-Millionen-Pfund-Bettelei – Ferienflieger Condor beantragt Kredit bei Merkel-Regierung

Ein Flugzeug des Ferienfliegers Condor bei der Landung. Quelle: Pixabay, Foto: Waldemar Zielinski

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wenn es um gute Meldungen bei der Thomas Cook Group plc und den Töchtern des Tourismuskonzern ging, dann waren die Pressemitteilungen immer ausführlich und die Presseeinladungen gerne großzügig.

Schlechte Mitteilungen werden hingegen in aller Kürze und ohne Würze präsentiert. In einer „Sondermeldung“ auf der Heimatseite thomascook.de im Weltnetz heißt es heute (23.9.2019): „Die Verhandlungen zur geplanten Rekapitalisierung der Thomas Cook Group plc sind gescheitert. Daher sieht sich die Thomas Cook GmbH gezwungen, auf Notgeschäftsführung umzustellen. Die Durchführung von Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September kann nicht gewährleistet werden. Jeglicher Verkauf von Reisen ist gestoppt.

Derzeit werden letzte Optionen ausgelotet. Sollten diese scheitern, wird für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weiterer Gesellschaften ein Insolvenzantrag gestellt.

Gäste mit Abreisen am 23. und 24. September werden baldmöglichst kontaktiert. Betroffene Gäste werden gebeten davon abzusehen, selbst in den CallCentern anzurufen.“

Dort glühen auch die Telefondrähte und die Nerven mancher Mitarbeiter scheinen äußerst angespannt zu sein. Das ist kein Wunder, wurden doch die Kunden des Konzern belogen und betrogen. Heile Welt wurde vorgegaukelt. Vor der scheinbar plötzlichen Pleite wurde niemand gewarnt. Das ist das Perfide!

Zum Schluss müssen die Thomas-Cook-Leiter Peter Fankhauser, Frank Meysman, Michael Healy und eventuell andere bei der britischen Regierung gebettelt haben. Die aber scheint nicht so doof wie deutsche Regierungen. Die Johnson-Regierung wollte offensichtlich in ihrer Verantwortung für das Wohl aller Briten deren Steuergeld nicht für einen Konzern voller Lug und Betrug verschwenden. Dazu heißt es in „T-Online“ (23.9.2019): „Die britische Regierung hat nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson eine Finanzierungsbitte des britischen Reisekonzerns Thomas Cook über 150 Millionen Pfund (knapp 170 Millionen Euro) abgelehnt.“

Allerdings sei die Johnson-Regierung laut Außenminister Dominic Raab „bereit, Urlauber nach Hause zu holen“.

Der Merkel-Regierung würde vom Ferienflieger Condor, der ein Thomas-Cook-Tochterunternehmen ist, ein Antrag auf einen „staatlich verbürgten Überbrückungskredit“ vorliegen. Laut „T-Online“ würde „dieser … derzeit von der Bundesregierung geprüft“. Auch der „Focus“ (22.9.2019) weist auf den “ Überbrückungskredit“-Antrag hin und teilt unter dem Titel „Nach Cook-Pleite – Condor beantragt Kredit bei Bundesregierung“ mit, dass es in einer „Mitteilung vom frühen Montagmorgen“ heiße: „Condor Flüge werden weiterhin durchgeführt, obwohl die Muttergesellschaft Thomas Cook Group Insolvenz eingereicht hat.“

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