Schlagworte Hinrike Gronewold
Schlagwort: Hinrike Gronewold
Achtung! Der Zucker ist vergiftet – Dekadentes Fest mit „Brauner Zucker“...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Als „formidables Fest der Lebensfreude, des Charmes und der Dekadenz“ ist die Inszenierung „Brauner Zucker“ angekündigt. Das Publikum wird gebeten, sich in Schale zu werfen, was der größte Teil der PremierenbesucherInnen allerdings nicht beherzigte. Sie alle bekommen aber am Eingang von der Schauspielerin Tina Pfurr ein bisschen Goldflitter auf die Wangen getupft. Im Saal glitzert es allüberall wie bei einer Faschingsveranstaltung. Christoph Rufer und Giulia Paolucci haben für die Ausstattung gesorgt. Wie bei einem Volksfest sitzt das Publikum auf Bänken an Tischen, die mit blau schillernder Alufolie bespannt sind.
Kuh-Fälle und VerFügungen – Brit Bartkowiaks sehenswerte Inszenierung „Yellow Line“ in...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zwei Kuhgeschichten haben die Autorinnen Juli Zeh und Charlotte Roos in ihre Auftragsarbeit für das Staatstheater Braunschweig eingebunden: 2011 sorgte die entlaufene Kuh Yvonne für internationales Aufsehen und 1997 kursierte die, allerdings erfundene, Nachricht, eine vom Himmel fallende Kuh habe ein japanisches Fischerboot zerstört. In „Yellow Line“ ist es ein nordafrikanischer Fischer, dem diese Geschichte nicht geglaubt wird, obwohl sie, wie sich später herausstellt, hier den Tatsachen entspricht.
Entheldung oder Michael Thalheimer stellt „Die Jungfrau von Orleans“ an den...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Vielleicht steht Johanna auch auf dem Scheiterhaufen oder verkörpert ein Standbild auf einem Marktplatz. Kathleen Morgeneyer jedenfalls steht den größten Teil der Vorstellung über unbeweglich auf der dunklen Bühne des Deutschen Theaters. Von oben fällt Licht auf sie. Mit der rechten Hand stützt sie sich auf ein Schwert. Das Lilienbanner hat die Regie ihr ebenso verweigert wie den Helm, und sie darf sich auch nicht in ihrer Rüstung oder in Männerkleidern präsentieren. Kostümbildnerin Nehle Balkhausen hat die Jungfrau in ein weißes Kleid gesteckt, aus dem nur unten ein paar Hosen und grobe Schuhe herausschauen. Bevor es in die Schlacht geht, klatscht sich Johanna mit schwarzer Farbe eine Halbmaske ins Gesicht.
Aufbruch ins Fremde – Neue Stücke von Thomas Schmauser und Azar...
Berlin / Deutschland (Weltexpress). „Das Weite suchen“, Sigrid Löfflers Motto für die neuen Stücke in der Langen Nacht der Autoren, prägte auch die Auswahl der Produktionen im Gastspielprogramm der Autorentheatertage. Um die Freiheit, dem eigenen, als fremd empfundenen, Körper zu entfliehen und sich das scheinbar Fremde zu eigen zu machen, geht es in Thomas Schmausers Stück „Du mein Tod“, das als Gastspiel der Münchner Kammerspiele in den Kammerspielen zu erleben war. Der Autor, seit 2007 als Schauspieler an den Münchner Kammerspielen engagiert, hat erstmals auch selbst Regie geführt und das Bühnenbild konzipiert. In Anlehnung an den preisgekrönten Dokumentarfilm „Southern Comfort“ von Kate Davis hat Thomas Schmauser die Endphase im Leben von Robert Eads in Szene gesetzt.
Wortreiches und Schwergewichtiges – Ein neuer Preis und neue Stücke von...
Berlin / Deutschland (Weltexpress). Im Rahmen der Autorentheatertage 2013 wurde erstmals der mit 5.000 € dotierte Hermann-Sudermann-Preis für herausragende Leistungen im Bereich der deutschen Dramatik verliehen. Felicia Zeller bekam ihn für ihr Stück „X Freunde“, das als Gastspiel des Schauspiels Frankfurt in den Kammerspielen zu sehen war.
Frauenpower – Symposium zu Geschlechterrollen in der neuen Dramatik und Neues...
Berlin / Deutschland (Weltexpress). Jeder Besuch der Autorentheatertage im DT beginnt mit einem erfreulichen Anblick: Auf dem Theatervorplatz, um einen Pavillon herum, blüht ein Meer wilder Blumen. Das diesjährige Motto „Das Weite suchen“, ausgegeben von Sigrid Löffler, der Jurorin der Langen Nacht der Autoren, regte Bühnenbildnerin Anne Ehrlich, gemeinsam mit Lulu Dubois und Susann Rakowski, dazu an, Pflanzen in die Stadt zu holen, die dort eigentlich nicht vorkommen. Von Weitem sieht es so aus, als säßen die Menschen, die auf den Rändern der von der Gärtnerei im Johannesstift bepflanzten Beete Platz genommen haben, mitten auf einer riesigen Blumenwiese.
Tödliche Sehnsucht – „Die Ratten“ vom Schauspiel Köln und die Münchner...
Berlin / Deutschland (Weltexpress). Lina Beckmann, beim TT 2011 für ihre Warja in „Der Kirschgarten“ von Jurorin Eva Mattes mit dem Alfred-Kerr-Darsteller-Preis ausgezeichnet, versetzte auch in diesem Jahr als Frau John in einer Produktion des Schauspiels Köln Publikum und KritikerInnen in Begeisterung. Regisseurin Karin Henkel dagegen, zum vierten Mal zum Theatertreffen eingeladen, sorgte, wie üblich, für kontroverse Meinungsäußerungen.
Schwarzmalerei – Sebastian Baumgartens Inszenierung „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ beim...
Berlin (Weltexpress). Die Auswahl der zehn Inszenierungen, die von der Jury des TT nicht nur bemerkt, sondern für bemerkenswertest befunden wurden, konnte den Eindruck erwecken, es sei vorrangig darum gegangen, Material für ein harmonisches, störungsfreies Jubiläum heranzuschaffen. Keine Experimente, keine Provokationen. Herbert Fritsch, als Regieneuling mit zwei Inszenierungen beim TT 2011 noch teils bejubelt, teils angefeindet, ist mittlerweile fast zum Klassiker avanciert. Seine Inszenierung „Murmel Murmel“ an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war ein ungetrübter Erfolg.
Die Frau an seiner Seite – Constanze Beckers verstörende Medea beim...
Berlin / Deutschland (Weltexpress). Sehr einladend und unprätentiös zeigt sich das Theatertreffen zu seinem 50. Geburtstag. Heike Schuppelius, seit 2012 Artist in Residence bei den Berliner Festspielen, hat die Hausgestaltung übernommen. Neben der Kassenhalle, unter den Kastanien, die es nicht ganz geschafft haben, rechtzeitig zum Beginn des Festivals Blüten zu präsentieren, ist ein rustikaler Dorfplatz entstanden. Es riecht nach frischem Holz, und TheaterbesucherInnen oder auch zufällig Vorbeikommende können sich hier niederlassen und sich an der Bar mit Getränken oder an der Büchertauschbörse mit Lektüre versorgen. Vor dem Platz ist die Haltestelle, an der die Busse für DIE FAHRT starten, eine multimediale Reise in die Vergangenheit des Theatertreffens.
Zwischen den Zeiten – Katie Mitchell durchleuchtet „Die gelbe Tapete“ in...
Berlin (Weltexpress). Die postnatale Depression, an der 10 – 20% aller Frauen nach dem Gebären eines Kindes leiden, gehört zu den gesellschaftlich immer noch wenig beachteten Krankheiten. Sie ist heilbar, kann aber, ohne Behandlung, zu bleibenden psychischen Störungen oder zum Suizid führen.