Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Buchkritik

Schlagwort: Buchkritik

Peter Hacks politisiert, zürnt und dichtet in der „jungen Welt“

Berlin (Weltexpress) - Hacksfans und Freunde der guten Worte, eine neuer Perle wurde gehoben. Im Auroraverlag erschienen alle Texte, die der Meister jemals in der „jungen Welt“ verfasste: gesammelt. Diese machen den ersten Teil des Buches aus. Hacks schrieb u.a. 1999 darüber, was Künstler zum Krieg sagen (Hacks: „Wer Schröder gewählt hat, hat den Krieg gewählt“), 1989 was die Nation DDR ist, oder 1948 zum 92. Todestag von Heinrich Heine.

Zulu – Annotation zu einem Buch ohne Gnade

Berlin (Weltexpress) - Am Anfang steht die grausame Ermordung eines weißen Mädchens im Botanischen Garten Kapstadts. Südafrikas, ein Land mit extremen Gegensätzen zwischen arm und reich. Reich sind meist die Weißen.

Ein Heidenspaß mit Wolf Haas – „Brenner und der Liebe Gott“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zugegeben, inszeniert war das, als ob der Herr Obermufti persönlich eine Audienz gibt, bei der man erst einmal fast pünktlich, also nur leicht verspätet, beginnt, schnell vorgelesen bekommt, in eine unsinnige und viel zu lange Pause geschickt wird, und dann noch einmal eine gute halbe Stunde zuhören darf. Eigentlich ätzend. Aber, und jetzt kommt das große Aber, aber wenn man Wolf Haas ist und solch eine Lesung bringt, wie sie sie an diesem Abend im Frankfurter Schauspielhaus abging, dann sind uns die äußeren Umstände egal, dann hängen wir jede Sekunde an den Lippen des Autors, schon deshalb, um so schnell über die Lippenlaute mitzubekommen, um was es geht, was Wolf Haas akustisch noch schneller liest.

Therapiesitzung – Helene Hegemann „Axolotl Roadkill“ aus dem Ullstein Verlag

Berlin (Weltexpress) - Alle anderen sind „Bäh“ und man selbst irgendwie auch – so könnte man die Welt der jugendlichen Protagonistin Mifti, Ich-Erzählerin des Romans „Axolotl Roadkill“ und Alter-Ego der Autorin Helene Hegemann, in Hegemanns Erstling zusammenfassen. Mifti ist angeekelt, wie Teenager manchmal angeekelt sind. Ihr Leben ist zu gleichen Teilen durchzogen von Haltlosigkeit, wie von einer Unmenge an angerissenen Diskursen, die sie nicht verarbeiten kann und die ihre Haltlosigkeit verstärken. Zudem hält sich Mifti für therapieresistent. Dies wird ebenso betont, wie dass die Protagonistin an einem Roman über ihre Erlebnisse schreibt. Den Titel des fiktiven Romans kann man sich nun leicht ausmalen.

Vom Fotografieren eines Kolonialherren

Berlin (Weltexpress) - Schon etwas länger auf dem Markt sind die fotografischen Erinnerungen des Postbeamten Schiffbauer an seine Zeit in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika.

Koloniale Orte in Deutschland

Berlin (Weltexpress) - Die beiden renommierten Kolonialforscher Zeller und van der Heyden bringen dem Leser in ihrem Buch Kolonialismus hierzulande, die teils verwehten Spuren des deutschen Kolonialismus in der Bundesrepublik Deutschland nah.

Insiderblick in die Geschichte des britischen Hooliganismus

Berlin (Weltexpress) - Endlich liegt ein faktenreiches und sachkundiges Buch über die Geschichte der britischen Hooliganszene vor, dass auch höheren Ansprüchen genügt. Hauptautor Nick Lowles ist neben seinen Fußballforschungen Redaktionsleiter des antifaschistischen Magazins Searchlight und hat sich intensiv mit dem britischen Neonazis beschäftigt.

Mit Truman Capote unterwegs

Berlin (Weltexpress) - Dieser Tage verblüfft uns der Kein & Aber Verlag mit einem sehr schön gemachten Büchlein. Truman Capote ist bei Leibe nicht nur für Kaltblütig und Tiffany zuständig. Er hat große amerikanische Reisereportagen verfasst, die nun fein ediert vorliegen.

Wenn der Teufel flüstert

Berlin (Weltexpress) - Vorsicht Hochspannung! Donato Carrisi hat ein wahres Teufelswerk vorgelegt. Auf einer einsamen Lichtung finden die Ermittler sechs abgetrennte Arme von sechs vermissten Mädchen. Allen ist sofort klar, hier haben sie es mit einem bösen Serienkiller zu tun. Schnell wird eine Sonderermittlerin zum Team geholt, die über weitreichende Erfahrungen in Fällen verfügt, wo Kinder betroffen sind.

Von Lauterbach nach Eggesin, oder was vom Osten übrig blieb –...

Berlin (Weltexpress) - Wenn sich an diesem frühen Morgen hier in Lauterbach die Haustüren öffnen, wird so gut wie jeder Einwohner nur noch über seinen Ausweis zu identifizieren sein (sofern er schon einen besitzt). Über Nacht haben die Menschen, die großen wie die kleinen, sich verwandelt. In Sheriffs, Cowboys, Zombies, Billy Idols, Einsteins, Indianer, Lincolns, Pippi Langstrumpfs, Monroes, in undefinierbare Gestalten aller Art, Sumokämpfer, Elvisse, Außerirdische, Goethes, Beckenbauers und Metallicas, in Hexen, Zauberer, sogar in alle möglichen Tiere und Pflanzen, in griechische Götter und römische Kaiser, in Kosmonauten und Mozarts, in Luthers, Jesusse, Nenas und Teufel.“

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