Schlagworte Buch
Schlagwort: Buch
Eine Zensur findet statt! Vorauseilender Gehorsam rächt sich – Serie: Auftaktpressekonferenz...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da hat nun der Chef der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos genau das, was er hatte vermeiden wollen. Mit der Ausladung von zwei, zuvor von der Buchmesse als Gäste am China-Symposium am 13. und 14. September in Frankfurt am Main eingeladenen Chinesen, dem in Boston lebenden Autor Bei Ling und der Umweltjournalistin Dai Qing aus Peking, hat er nicht nur die öffentliche Diskussion um die von ihm für die Buchmesse hochgehaltene „Freiheit der Wortes“ erst recht entfacht, sondern auch die Selbstheilungskräfte der deutschen Gesellschaft, die vielleicht doch aus ihrer eigenen totalitären Vergangenheit gelernt hat, aufgestachelt, sich gegen jede Zensur zu wehren, auch wenn sie so vernünftig argumentierend daherkommt, wie die von Juergen Boos und dem Organisator des Symposiums Peter Ripken.
„Poken – Party“ zeigt Netzwerke der Kommunikation und Bildung nur digital,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Poken sind kleine Plastiktierchen, welche die online Identität ihrer Besitzer speichern und nun auf die Frankfurter Buchmesse einfallen. Die digitalen Visitenkarten tauschen bei Berührung ihre ID aus, d.h. wenn man sie über USB an einen PC anschließt, erscheint das Profil des anderen Nutzers. Es werden dann Name, Adresse, Telefonnummer, aber auch Links zu weiteren sozialen Netzwerken wie Studivz, Facebook u.s.w. angegeben. Natürlich kann ein Poken Netzwerk nur funktionieren, wenn flächendeckend eine ausreichend große Anzahl an Pokens vorhanden sind. In den Niederlanden wurden beispielsweise schon 100.000 Stück verkauft. In Deutschland tauchten die kleinen Tierchen erstmals diesen Frühling auf, die Buchmesse soll bei der weiteren Distribution helfen. Auf den Poken Partys können sich alle Poken Kunden treffen, Journalisten, Blogger und Twitterer um sich auszutauschen. Wollen wir das digital?
Eine Zensur findet NICHT statt!?? – Serie: Auftaktpressekonferenz zur 61. Frankfurt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Am heutigen Donnerstag, den 10.09.09, präsentierten Buchmessenchef Juergen Boos mit seinem Pressesprecher Thomas Minkus und dem für das China-Symposium am 12. Und 13. September verantwortlichen Peter Ripken das Programm der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, der größten Buchmesse der Welt. Im Fokus standen dabei neben dem Ehrengast China der Verweis auf ein reichhaltiges Angebot sowie die immer stärker werdende Verschmelzung aller Medien. So finden sich neben vielen gedruckten Seiten also auch E-Books und der neue Trend der digitalen Bücher in Form eines PDAs im Programm der Buchmesse wieder. Aber auch im Bereich Themen und Sprachen gibt es kaum Grenzen, so wie man es von der Frankfurter Buchmesse gewohnt ist. Grenzen akzeptieren auch Journalisten nicht gerne und so galt ein vorgezogener Schwerpunkt der Diskussion der Tatsache, daß zwei der eingeladenen chinesischen Gäste zum Symposium am Wochenende, zuerst der exilchinesische Schriftsteller Bei Ling, dann gestern die Umweltjournalistin Dai Qing aus Peking, die in China Druckverbot hat, auf Druck des chinesischen Kooperationspartners vom Veranstalter wieder ausgeladen wurden mit der Selbstverpflichtung, für sie im Rahmen der Buchmesse einen eigenen Auftritt anzusetzen.
Afrika zwischen Kapital und Krise oder `Überleben im Goldland – Afrika...
Berlin (Weltexpress) - Um die Zusammenfassung einmal an den Anfang zu stellen – also: das hier ist ein depremierendes Buch. Nicht etwa, weil es vielleicht seiner selbstgestellten Aufgabe nicht genüge, sondern weil es m.E. die Ausweglosigkeit des afrikanischen Kontinents, insbesondere der 48 Länder südlich der Sahara, so überzeugend darlegt, vielleicht sogar überzeugender als der Autor beabsichtigt hat.
Jörg Goldberg, Jahrgang 1943 und promovierter Ökonom, hat vieleJahre in über 20 schwarzafrikanischen Ländern als wirtschafts- und sozialpolitischer Berater dortiger Regierungen gearbeitet.
Schreiben, Reden, Lesen, Leben, Schreiben, Reden, Lesen – Ulrich Peltzer ist...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Stadtschreiber? Ja, ein Literaturpreis als Stadtschreiber und zwar erfunden vor all den anderen Gemeinden und Städten in der Bundesrepublik, die ihre literarischen Auszeichnungen heute ausloben und hin und wieder den Schreiberlingen auch Logis anbieten, so wie es die Idee von Franz Joseph Schneider war, der in Bergen Enkheim, heute nach Frankfurt am Main als Bergen-Enkheim eingemeindet, zu Hause war, aber Literaturkundigen durch die Mitgründung der Gruppe 47 bekannt ist. Natürlich war von Anfang an nicht daran gedacht, dieses Amt eines Stadtschreibers tatsächlich ausführen zu lassen. Das nämlich waren in alten Zeiten die Leute, die die Chroniken eines Gemeinwesens führten, bis heute die oft einzige schriftliche Quelle für Lokalgeschichte. Nein, nein, auch 1974 war das schon symbolisch gemeint, denn unterm Strich ging es einfach darum, verschiedene Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Positiv verstanden. Die Klatsche nämlich ist der Preis, der vielfaches bewirken soll.
„Oben ist der Himmel, unten ist Hangzhou“ – Kurz vor der...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Hangzhou? Da muß ein normaler Mitteleuropäer rasch auf die Landkarte – besser ins Internet - schauen und weiß schnell, daß dies die Hauptstadt der Provinz Zhejiang ist. Wer aber ein wenig die Kultur Chinas kennt, dem ist der Name der Stadt Hangzhou schon untergekommen, denn mit dem chinesischen Sprichwort in unserem Titel ist nichts anderes gemeint, als daß diese Stadt hervorgehoben ist unter anderen, ob ihrer Lieblichkeit, ob ihrer von den Göttern freigebig verteilten Naturschönheiten, ob ihrer Lage, ihres Lichts und vor allem der Atmosphäre, die Dichter zum Dichten bringt, Schriftsteller zum Schreiben, Komponisten zum Komponieren und Maler zu ihren Kunstwerken auf Schrifttafeln, Leinwand und Reispapier, jeden also zu dem, was er am besten kann. Ob Marco Polo frühzeitig als Marketingdirektor von Hangzhou angeheuert wurde, oder schlicht seine ehrliche Meinung vertrat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall überlieferte er diese Stadt schon im dreizehnten Jahrhundert als „die schönste und großartigste Stadt der Welt“. Na, ist das was?
Drei Amis sind die ersten Drei: James Sallis: „Dunkle Schuld“ auf...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da muß sich die Krimijury, die jeden Monat die zehn besten neuen Krimis kreiert, schon an die eigene Nase fassen. Drei Amerikaner auf den ersten drei Plätzen klingt ja ein bißchen doll. Denn die Frage ist schon lange, ob nicht ein ganz bestimmtes Genre innerhalb der Kriminalromane, eben das typisch Amerikanische, längst andere, sozialkritischere oder psychologischere oder harmlosere Kriminalromane, mit dem Stichwort auf Romane, verdrängt hat. Um darüber mehr aussagen zu können, müßte man allerdings die Anzahl der neu erschienen Krimis ins Verhältnis zu den Herkunftsländer setzen, denn erst dann kann man statistisch eine Aussage machen. Auf den ersten Blick sind es hauptsächlich Amerikaner, die ins Deutsche übersetzt werden. Das kommt einem wie ein perpetuum mobile vor. Die Kritiker loben amerikanische Krimis loben, die Leute kaufen amerikanische Krimis(allerdings sicher auch ohne Kritikerlob), die Verlage produzieren und übersetzen noch mehr amerikanische Krimis, die Kritiker loben amerikanische”¦
Ein fast perfekter Mord – Über den Leipzig Krimi „Am Ende...
Berlin (Weltexpress) - Welcher gelernte DDR-Bürger würde Leipzig nicht kennen? Schon zu Oberschulzeiten gings mit der ersten Freundin zur Leipziger Messe. Soviel internationales Flair wie in Leipzig zur Messezeit, kannte jenes halbe Berlin, welches damals die Hauptstadt der DDR war, durchaus nicht. Später, als Angehöriger der Berliner Akademie der Wissenschaften hätte ich natürlich immer auf Dienstreise zur Leipziger Messe fahren können. Aber dann musste man ellenlange Berichte schreiben über Westkontakte und die waren ja einfach nicht zu vermeiden auf der Messe. Nein, da fuhr man lieber privat, Bahnfahren war ja auch noch preiswert. Internationale Küche war damals auch rar, aber in Leipzig konnte man in der Varadero-Bar wundervoll cubanisch essen.
„Ein Volk, das die Freiheit einmal erobert hat, wird sie immer...
Berlin (Weltexpress) - „Maries Schuldschein“ ist ein historischer Roman oder man kann auch sagen, ein historischer Kriminalroman, wenn es auch nicht um Mord geht, sondern nur um Betrügereien. Er führt uns nach Köln und in das niederrheinische Krefeld in die Zeit von 1800 bis 1815. Zu Beginn dieser Zeit sind diese Gegenden nicht nur französisch besetzt, sondern an Frankreich angeschlossen. Ihre Bewohner galten als französische Staatsbürger, ob sie das nun wollten oder nicht. Und in dieser Frage spaltete sich die Bevölkerung: Da gab es die Patrioten, die diesen zwangsweisen Nationalitätswechsel ablehnten und die Revolutionäre oder Jakobiner, die den Wechsel begrüßten, da Deutschland ja wohl noch hunderte von Jahren brauchen würde, um sich in Gänze zu Demokratie und Freiheit zu bekennen. Freilich, nicht alle mochten sich in diese Schubkästen einordnen lassen: Da gab es auch revolutionäre Patrioten oder patriotische Jakobiner, die die Errungenschaften der Revolution der Franzosen schon zu schätzen wussten, aber trotzdem nicht zwangsweise Franzosen sein mochten.
„Fridas Kleider aus dem Museo Frida Kahlo in Mexico Ciudad“ bei...
Berlin (Weltexpress) - Ganz schön selbstbewusst, einen Buchtitel auf der schönen Umschlagsseite nur „Fridas Kleider“ zu nennen und nicht einmal Frida, sondern nur ihr geöffnetes seidengefüttertes Korsett und den bunten weiten Rock mit Blumenbordüren darauf abzubilden, eine der Volkstrachten, die Frida so gerne trug. Frida? Ja, Frida! Frida, die sich der Nazigreuel wegen das angestammte ’e’ im Vornamen selber verbot, denn als in Mexiko geborene Frieda trug sie diesen deutschen Namen als Reminiszenz ihres deutsch-ungarischen Vaters Wilhelm Kahlo, der sich in Mexiko mit einer halben Eingeborenen aus Oaxaca vermählt hatte. Wie schön, wenn das heute alle wissen, daß das Paar in Coyacan, heute ein Stadtteil der großen Hauptstadt, im blauen Elternhaus residierte, wo Frida Kahlo, die Malerin wurde, geboren wurde und das auch den Eheleuten Frida Kahlo und dem weltberühmten Muralisten Diego Rivera Wohnsitz wurde, neben den vielen Flüchtlingen, die sie zeitweise aufnahmen, wie einst auch Leo Trotzki, und was heute als Frida Kahlo Museum eine kulturhistorische Schatzkammer darstellt, weil man original die Küche, die Wohnräume und den verwunschenen Garten mit der aztekischen Treppe sehen kann – und nun auch noch die geöffneten Kleiderkammern.