„Onkel Wanja“ von Anton Tschechow glotzen – gilt als „echter DT-Klassiker von 2008“. Regie? – Jürgen Gosch!

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Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das Deutsche Theater Berlin würde noch bis 31. Januar 2021 „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow bieten.

Die Regie habe, so heißt es in einem Pressebrief des Deutschen Theaters (DT) vom 29.1.2021 weiter, Jürgen Gosch geführt und vor der Kamera beziehungsweise auf der Bühne spielten: Constanze Becker (Elena Andrejewna), Meike Droste (Sofja Alexandrowna (Sonja)), Gudrun Ritter (Maria Wassilijewna Wojnizkaja), Christine Schorn (Marina), Christian Grashof (Alexander Wladimirowitsch Serebrjakow), Jens Harzer (Michail Lwowitsch Astrow, Arzt), Ulrich Matthes (Iwan Petrowitsch Wojnizkij), Bernd Stempel (Ilja Iljitsch Telegin) und Rahul Chakraborty (Ein Arbeiter).

Kostüme und Bühne: Johannes Schütz. Deutsch von Angela Schanelec nach einer Übersetzung von Arina Nestieva.

Tschechows „Onkel Wanja“ gilt in Berlin und Brandenburg als „echter DT-Klassiker von 2008“, der seit dem 15.1.2021 kostenlos „on demand im Stream“ fürs Volk angeboten werde. Famos und wahrhaftig: die Premiere fand am 12. Januar 2008 in Berlin statt.

„Die Aufzeichnung der Inszenierung“ sei „damals im Rahmen eines Dokumentarfilms über Jürgen Gosch: GOSCH von Grete Jentzen und Lars Barthel“ entstanden und „eine Produktion von Koberstein Film“. Im Film sind u. a. Corinna Harfouch, Meike Droste, Christian Grashof, Jens Harzer, Ulrich Matthes, Kathleen Morgeneyer, Jirka Zett, Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Marcel Kohler und Jürgen Gosch zu sehen und zu hören. Der Theaterregisseur Jürgen Gosch, geboren am 9. September 1943 in Cottbus, starb am 11. Juni 2009 in Berlin.

Auf der Heimatseite Deutsches Theater im Weltnetz steht über „Onkel Wanja“ zu lesen, dass „Sonja und ihr Onkel Wanja … Besuch auf dem Gut, das sie seit dem Tod von Sonjas Mutter aufopferungsvoll verwalten“ bekommen würden. „Der Gatte der Verstorbenen, den sie damit unterstützen, ein berühmter und verehrter Professor, ist mit seiner neuen jungen Frau zur Erholung aus der Stadt angereist. Nun lässt er hier seinen Launen freien Lauf und wettert gegen die dummen Menschen auf dem Land. Angesichts des wahren Charakters des Professors und unter dem Eindruck zurückgewiesener Liebe, die Onkel Wanja für die neue Frau des Professors, Sonja wiederum für den Arzt und Umweltaktivisten Astrow empfindet, erkennen die beiden, dass sie die letzten 25 Jahre einem Irrtum gedient haben.
Anton Tschechow nennt seine großen Stücke Komödien oder Dramen, und beides ist so bezeichnend wie irreführend, und traurigkomisch sind sie alle. Bei Onkel Wanja verweigert Tschechow vollends die Auskunft: Es sind einfach Szenen – „Szenen aus dem Landleben“. Erschienen 1897, nach einer früheren Fassung, die Der Waldschrat hieß.

‚Mir wird oft vorgeworfen‘, sagt Tschechow, ‚dass ich über Bagatellen schreibe, dass es bei mir keine großen Helden gibt. Wo soll ich sie aber hernehmen? Solange wir jung sind, zwitschern wir munter wie die Spatzen auf dem Misthaufen; später, wenn wir uns den Vierzigern nähern, sind wir schon Greise und fangen an, an den Tod zu denken. Schöne Helden sind wir!'“

Jetzt schnell auch noch „Onkel Wanja“ glotzen. Dauer: 2 Stunden 45 Minuten.

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