Moskau, Russland (Weltexpress). Dass der Anwalt und Polit-Blogger Alexei Anatoljewitsch Nawalny zu weiteren Versammlungen und Demonstrationen in der Russischen Föderation aufrufe und zwar aus der Haft heraus, das wird vor allem in den atlantischen Lügen- und Lückenmedien deutscher Zunge festgehalten.
Beispielsweise wird im „Deutschlandfunk“ (28.1.2021) unter der Überschrift „Russland – Regimekritiker Nawalny ruft zu neuen Protesten auf“ mitgeteilt, dass „die Menschen … auf die Straßen gehen und sich nicht fürchten“ sollen, so und nicht anders hieße es „in einem Video Nawalnys, das am Abend veröffentlicht wurde. Niemand wolle in einem Land leben, in dem Willkür und Korruption herrschten. Die Kundgebungen sollen am Sonntag stattfinden.“
Für „Willkür und Korruption“ ist Nawalny, der ein Meister von Klüngel und Korruption ist, bestimmt bester Mann.
Übrigens muss man sich in der Russischen Föderation auch nachts nicht auf den Straßen kleiner und großer Städte fürchten, höchstens hier und da vor Bären. Ganz anders in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Dort ist seit Jahren von No-go-Areas und auch No-go-Zonen genannte Gefahrengebieten in öffentlichen Räumen die Rede. Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung und Messermänner aller Orten. Zudem werden das Versammlungs- und Demonstrationsrecht seit Wochen und Monaten mit Füßen getreten. Ein Grundrecht wird von regierenden Christen und Sozen, Sozialisten und Grünen mit Füßen zu einem Gnadenrecht gedrückt.
Kritiker aus der BRD sollten nicht mit Steinen schmeißen, wenn sie selbst im Glashaus sitzen.
Der von Kennern als Polit-Nutte kritisierte Nawalny scheint offensichtlich die Gunst der medialen Stunde und besonderen nationalen und internationalen Aufmerksamkeit nutzen zu wollen, die durch seine von einem Tross an Hofberichterstattern und -narren aus dem „Westen“ begleitete Rückkehr nach Russland sowie die Ausstrahlung eines aktuellen Videos hervorruft.
Unter dem Titel „Riesenerfolg bei YouTube – Mehr als 100 Millionen Abrufe für Nawalnys Enthüllung“ wird in „Spiegel“ (29.1.2021) mitgeteilt, dass „der Film des Kremlkritikers … offenbar ein großer Erfolg“ sei: „Nach Angaben von YouTube wurde das Video bereits mehr als 100 Millionen Mal angeklickt. Putin habe sich für 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) ein »Königreich« gebaut, heißt es in dem Video. Der Kreml bestreitet das.“
Ob der Putins Palast genannten Gebäudekomplex in Gelendschik am Schwarzen Meer Putin persönlich gehört oder anderen Oligarchen einzeln oder gemeinsam beziehungsweise der Nomenklatura, das ist wohl weniger wichtig, denn die meisten Russen ahnen, dass die Paläste bleiben und nur die Hausherren wechseln.
So gehen sie auch nicht auf die Straße, denn sie werden dort nicht enden. Dennoch werden Tausenden, ja Zehntausende, bei denen die allgemeine Unzufriedenheit groß ist, gehen. Während im Großen und Ganzen Demonstrationsaufrufe und Versammlungstermine selten genannt werden, wird in den meisten Medien darauf hingewiesen, dass sich Nawalnys Kremlkritiker am kommenden Sonntag versammeln und demonstrieren sollen.
In „Neue Zürcher Zeitung“ (28.1.2021) hebt Markus Ackeret unter der Überschrift „Alexei Nawalny ist ein Meister der Selbstinszenierung – und zwingt damit sogar Putin zu Rechtfertigungen“ hervor, dass „die Selbstinszenierung als Korruptionsbekämpfer und als einziger Oppositioneller im Land, der es“ wage, „Putin und die gesamte Machtelite unverblümt herauszufordern, … ideell Gleichgesinnte aus dem traditionellen ‚liberalen‘ Lager abstoße. „Ihnen ist Nawalny zu populistisch, zu autoritär, zu arrogant.“
Nicht nur das. Sie wissen, dass Nawalny jede Menge Unterstützer in der BRD und im VK und auch in den VSA hat. Nawalnys Polit-Geschäft lebt nicht nur von Geschäftsleuten in Moskau, sondern auch von russischen Geschäftsleuten im Ausland. Jewgeni Tschitschwarkin und Wladimir Aschurkow sind nur zwei von vielen. Die Hintermänner sind auch die Verlierer gegen die Petersburger Verbindung. Auch sie sind nützliche Idioten im geopolitischen Kampf um Eurasien.
Anmerkung:
Siehe auch den Artikel Die Sau Nawalny wird durchs Weltdorf atlantischer Lügen- und Lückenmedien getrieben von Mischa Medwedew.
