Immer neue Modelle werden nach der Mini-Philosophie und weitgehend mit bekannten Designzügen ins Leben gerufen. Dabei beschränkt sich „retro“ heute nur noch auf das Outfit, die Technik ist modernster Art. Sieben Modelle hat Mini bis heute aufgelegt.
Nun ist das ursprüngliche Modell, der Nachfahre des Ur-Minis aus dem Jahre 1959, neu aufgelegt worden. Ab sofort wird er in Deutschland zu Preisen ab 19 700 Euro verkauft – zunächst als Cooper, als Cooper S und als Cooper D. Er hat, wie immer, seinen Charakter behalten – doch mini ist er eigentlich nicht mehr. Auch diese Generation ist wieder gewachsen. 3,82 Meter lang ist der neue Mini, fast zehn Zentimeter länger als sein Vorgänger und 80 Zentimeter länger als der Ur-Mini. An Breite hat er mehr als vier Zentimeter zugelegt. Der Radstand legte um 2,8 Zentimeter zu. Das um 51 Liter auf 211 Liter gewachsene Gepäckabteil wird über eine 63 Zentimeter hohe Ladekante erreicht.
An der Optik des Fahrzeugs wurde nur vorsichtig gefeilt – nur so viel, dass der Luftwiderstandsbeiwert auf bis zu 0,28 reduziert werden konnte. Das ist eine sensationell gute Aerodynamik für solch ein Auto. Dank des vergrößerten Radstandes haben sich die Platzverhältnisse im Innenraum verbessert. Ein Raumwunder ist er dennoch nicht geworden; auch der Neue ist eher ein 2+2-Sitzer, mit einem recht umständlichen Einstieg in die zweite Reihe.
Kleinigkeiten, die angenehm auffallen: Der riesige Tacho ist nun kleiner und aus der Mitte ins Blickfeld des Fahrers gewandert – ebenso der Drehzahlmesser. An den Türgriffen ist die Einklemm Gefahr gebannt, die elektrischen Fensterheber werden nun leicht in Türgriffhöhe gefunden. Auf Wunsch gibt es ein Head-up-Display. Sportsitze werden leider nur gegen Aufpreis angeboten – sie passen super zum neuen Mini.
Als Antriebe kommt eine neue Generation von BMW-Motoren mit Start-Stopp-Automatik zum Einsatz, die deutlich agiler und dabei sparsamer sind als die Vorgänger. Im Mini Cooper arbeitet ein 1,5 Liter großer Dreizylinder-Turbobenziner, der 100 kW/136 PS leistet und sein maximales Drehmoment von 220 Nm von 1250 bis 4000 U/min bereitstellt. Damit bietet schon das Einsteigermodell ordentlichen Fahrspaß – mit einer Beschleunigungszeit von 7,9 Sekunden für den Sprint von Null auf Tempo 100 und einer 210er Spitze.
Richtig zur Sache geht es jedoch mit dem Mini Cooper S, der ab 23 800 Euro zu haben ist. Der 2,0-Liter-Turbo leistet 141 kW/192 PS und bringt maximal 280 Newtonmeter Drehmoment im breiten Band von 1250 bis 4750 Touren. Er sorgt für kräftigen Vortrieb und eine Spitze von 235 km/h. In der Dieselversion Cooper D ist ein 1,5-Liter-Selbstzünder mit 85 kW/116 PS verbaut. Serienmäßig erfolgt die Kraftübertragung per Sechs-Gang-Schaltgetriebe, als Alternative können die Kunden eine aufpreispflichtige Sechsgang-Automatik wählen.
Nicht ohne Stolz verkündet BMW, dass der Durchschnittsverbrauch der neuen Motoren im Vergleich zu den Vorgängern um bis zu 27 Prozent gesenkt werden konnte. So soll sich der Ottomotor im Mini Cooper mit 4,4 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer zufrieden geben. Theoretisch, zumindest. Wer Fahrspaß will, muss schon mit zwei Litern mehr rechnen.
Doch für den Fahrspaß ist neben den Motoren auch ein entsprechend abgestimmtes Fahrwerk erforderlich. Dazu hat man dem Mini neue Leichtbau-Achsen, eine Servotronic-Lenkung und eine elektronische Dämpferkontrolle spendiert. Richtiges Go-Kart-Feeling kommt auf, wenn es mit dem Kleinen um die Kurven geht. Die breite Spur und der tiefe Schwerpunkt des Fahrzeugs bewirken, dass es satt auf der Straße steht und sicher wie auf Schienen seine Runden dreht. Schnelle Kurvenfahrten sind geradezu seine Spezialität. Eine elektronische Stabilitätskontrolle ist dennoch an Bord – und zwar serienmäßig.