Hertha aktuell bemüht und hoffentlich erfolgreich

Mir fiel auf, dass Ramos in Berlin mehrere Großchancen verstolperte. Das müssen die Anhänger bei Torschützen dieser Qualität wohl in Kauf nehmen. Weiter fiel mir auf, dass Ramos gute Vorbereiter mit guten Ideen benötigt und bei Hertha anfangs sehr vom Wirken des Alexander Baumjohann profitierte. Die Kreuzbandverletzung warf Hertha arg und eben auch Ramos in der Trefferquote sehr zurück. Sportlich wünsche ich dem Adrian natürlich, dass er sich in Dortmund behaupten und durchsetzen kann. Schnell und kopfballstark ist er ja.

Ohne Kapitän Fabian Lustenberger, Alexander Baumjohann und Tolga Cigerci ging ausgerechnet das letzte Spiel, das 34., zu Hause im Berliner Olympiastadion ordentlich in die Hose – 0:4 gegen Dortmund. Im Hinspiel allerdings gewannen die Berliner in Dortmund 2:1. Ich fragte Jürgen Klopp aus Berliner Sicht nach dem Unterschied des Auftretens von Hertha im Vergleich beider Spiele. Antwort: „Wir haben zum Hinspiel unser System umgestellt und waren einfach besser!“ Lange Zeit hielten die Berliner mit. Ich urteilte bei sportick.de: „Hertha benötigt wieder einen jungen, frischen Marcelino“ und warnte davor, nur Masse gleicher Qualität neu zu verpflichten. Das scheinen Jos Luhukay und Michael Preetz auch erkannt zu haben. Ob’ s gelingt, schau` n wir mal.

Auf der tags darauf folgenden Mitgliederversammlung wurde den über 1.400 Anwesenden die Verpflichtung von Jens Hegeler von Bayer Leverkusen bestätigt. Ich sagte mir, Rudi Völler würde Hegeler nicht laufen lassen, wäre er ein knackiger Marcelino. Bemerkenswert, Hertha schaffte es nicht, laut Satzung fünf mögliche Aufsichtsrat-Mitglieder von acht Kandidaten trotz eines zweiten Wahlganges zu wählen. Klaus-Dieter Böhlo (514), Jörg Thomas (320), Hagen Doering (267) und Jens Neumann (175) bekamen nicht die erforderliche Stimmenzahl. Jörg Thomas, der langjährige Vize, wurde nun bereits das zweite Mal tragisch „abgestraft“. Vier bisherige Mitglieder schafften es: Bernd Schiphorst (1064), Andreas Schmidt (1057), Scott Körber (863) und Dr. Torsten-Jörn Klein (787) wählten noch am gleichen Abend in der konstituierenden Sitzung Bernd Schiphorst zum alten und neuen Aufsichtsrat-Vorsitzenden. Adrian Ramos und Levan Kobiashvili wurden von den Mitgliedern mit Ovationen verabschiedet.

Aktuell gelang es Michael Preetz den vom FC Basel, 14 Saisontreffer und neun Vorbereitungen, umworbenen Schweizer WM-Star Valentin Stocker mit Hilfe von Fabian Lustenberger zu verpflichten. Lustenberger und Stocker kennen sich aus Kindheitstagen in Luzern und natürlich aus dem Schweizer Nationalteam. Und Michael Preetz hatte vor sieben Jahren den damals 17jährigen Valentin Stocker in Berlin zu Gast, schenkte ihm ein Hertha-Trikot und darin soll Stocker sogar lange Zeit geschlafen haben. Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart buhlten ebenfalls um Stocker und boten sogar mehr Geld. Fredi Bobic verprellte außerdem Stocker und seinen neuen Agenten Sports Total (Volker Struth), schickte das Angebot dem jahrelang als Berater fungierenden Schweizer Rechtsanwalt Marco Balmelli. Der war zwar bestens vernetzt mit Präsident Heusler. In der Schweiz aber hatte sich sogar herumgesprochen, dass es Hertha mit dem Finanzinvestor KKR wirtschaftlich gut geht, der Schweizer Nationalspieler, bereitet sich ab 25. Mai im Weggis auf Brasilien vor, unterschrieb für in Raten zu zahlende drei Millionen bei Hertha BSC.

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