FFA Filmförderungsanstalt zieht Kinobilanz für die BRD – 2018 mit starkem Rückgang bei Umsatz und Besuchern

Stühle in einem Kino.
Stühle in einem Kino. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die FFA Filmförderungsanstalt zieht Bilanz, Kinobilanz. Das Jahr 2018 war kein gutes. In der heute veröffentlichten Kinobilanz für das Jahr 2018 heißt es gleich zu Beginn: „Mit 105,4 Mio. wurden 2018 in Deutschland 13,9 Prozent weniger Tickets als im Vorjahr verkauft, der Umsatz sank um 14,8 Prozent auf 899,3 Mio. Euro. Ähnlich schlechte Zahlen gab es zuletzt 1992, als 105,9 Mio. Tickets verkauft wurden. Immerhin ist das Jahresergebnis am Ende etwas besser ausgefallen, als es die Halbjahreszahlen 2018 befürchten ließen.“

Woran lag`s ? FFA-Vorstand Peter Dinges: „Wir hatten ein gutes Mittelfeld, aber die Blockbuster fehlten. Zum Schluss hat das letzte Jahr aber gezeigt, dass Kino nach wie vor erfolgreich sein kann, wenn Qualität und Rahmenbedingungen stimmen. Im vierten Quartal gestartete Filme wie ‚Bohemian Rhapsody‘ und ‚Phantastische Tierwesen 2‘ laufen gut, und ‚Der Junge muss an die frische Luft‘, erst seit Weihnachten in den Kinos, hat einen sensationellen Start hingelegt und liegt jetzt schon bei knapp 2,8 Millionen Besuchern.“

Am besten sollen die Filme „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ (Start: 15.11.2018) mit 3,6 Mio. Besuchern, „Avengers: Infinity War“ (Start: 26.4.2018) mit 3,4 Mio. und „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ (Start: 8.2.2018) mit 3,0 Mio. verkauften Tickets. Dass bei diesen drei kommerziellen Kinoproduktionen der Kopf mal Pause hat, das kommt noch hinzu. Zu den blöden Bundesbürgern zählt scheinbar auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), die laut „Tagesspiegel“ (6.2.2019) gemeint haben solle, dass  „es … eine Fußball-WM und einen heißen langen Sommer“ gegeben habe. „Das merken die Kinos sofort.“

Wer so meint, der bringt mit seiner Kulturpolitik auch keine bundesdeutsche Produktion unter die Top 10 der erfolgreichsten Filme in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ (Start: 29.3.2018) schnitt mit 1,8 Mio. Besuchern noch am besten ab. Die weiteren Filme waren „Die kleine Hexe“ (Start: 1.2.2018) mit 1,6 Mio. Besuchern, „Dieses bescheuerte Herz“ (Start: 21.12.17), mit 1,4 Mio. Besuchern, „Der Vorname“ mit 1,3 Mio. Besuchern, „Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche Reise der Silberrücken“ mit 1,1 Mio. Besuchern und „Sauerkrautkoma“ mit 1,0 Mio. Besuchern. Alle anderen BRD-Produktionen blieben unter der 1-Mio-Marke.

Weiter heißt es im FFA-Text, dass „die Zahl aller erstaufgeführten deutschen Filme insgesamt … 2018 von 233 auf 228 weiter zurückgegangen“ sei. „Deutsche Spielfilm-Uraufführungen gab es 2018 mit 142 so wenig wie seit 2011 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der deutschen Koproduktionen um 22 auf 98 gestiegen, so viele wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen.“

Aus Sicht der Besucher dürfen zwei Ausnahmen als gut gelten. Erstens sind seit 14 Jahren in die Eintrittspreise nicht mehr gestiegen. Der Durchschnittspreis solle laut FFA bei 8,54 Euro liegen. Und zweitens seit die Zahl der Kinostandort 2018 mit 905 erstmals wieder über die 900er Grenze gestiegen. Dazu die FFA: „Die Zahl der Leinwände ist um 46 auf 4.849 gestiegen, die Zahl der Sitzplätze um 6.407 auf 795.686. 1.171 Filmtheaterunternehmen (2017: 1.177) betrieben wie im Vorjahr 1.672 Spielstätten.“

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