Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für die meisten Außenstehenden kommen Walter-Wer und, äh, eine Esken aus den Niederungen der West-SPD, zu denen sich nach 1990 einige, welche die SPD aus dem Westfernsehen kannten, aus den fünf neuen Bundesländern gesellten. Das kann man so machen, das macht die Partei genannte Veranstaltung aber nicht besser.
Nur die Hälfte der restlichen Sozen, die den Rostpott SPD noch nicht verlassen haben, machten bei der Mitgliederbefragung, die leicht war und lange genug lief, überhaupt mit. Dass die überhaupt noch in der einst als Arbeiterpartei geltenden Baracke sind und Beiträge zahlen, das ist nur noch Thema fürs Lachtheater und tumbe Talkshows.
Wie kann man Teil einer Truppe von Totengräbern sein, die immer mehr zu Arbeiterverrätern wurde und dessen Mitglieder, Mandatsträger und Minister auch noch Angriffskriege befürworten, die BRD auf dem Balkan, im afrikanischen Busch und am Hindukusch verteidigen lassen wollen, dabei die eigenen Staatsgrenzen schutzlos stellen und ihre Resterampe zur größten Waffenexportpartei in der Geschichte der Deutschen umfunktionierten? Gründe, die SPD zu verlassen, gab es in der Vergangenheit weit mehr als die genannten.
Dass sich nun die Hälfte der Hälfte der restlichen Mitglieder dieser West-SPD für zwei Unbedeutende, Unbekannte und Unerfahrene in der Führung von Partei und Staat entschieden, das dürfte Wasser auf die Mühlen derer sein, die die SPD besser kennen als Zottelbärte, Zonenossis und für den Zoff um Angriffskriege und Sozialabbau Zu-spät-geborene. Gerhard Schröder (SPD), der es nicht nur zum Ministerpräsidenten in Niedersachsen brachte, sondern zum Kanzler in Berlin, soll gegenüber dem „Spiegel“ über die Mitgliederabstimmung gesagt haben: „Ich habe das Verfahren für unglücklich gehalten und das Ergebnis bestätigt meine Skepsis.“
Unglücklich? Das war wieder ein Beschluss, der völlig außerhalb satzungsmäßiger Gremien gefällt wurde. Und den Mist des Parteiapparates müssen nun die Delegierten auch noch gegen den Geist des Parteiengesetzes absegnen. Wie erbärmlich ist das denn?!
Wohl wahr, was sollen die Gewählten anderes sein als Eunuchen für die Euthanasie der West- und Rest-SPD?! Im Gegensatz zum in Hamburg und in der Merkel-Regierung gescheiterten Olaf Scholz versprechen sich die Sozen offensichtlich dem gewählten Polit-Pärchen eine Erleichterung beim Sterben. Und die Neuen versprachen bereits Schmerzlinderung und das rosige Vernebeln der rauen Wirklichkeit, von der sie sich aufs parlamentarische Hinterteil und also in die Opposition verabschieden wollen. Ja, will den keiner mehr die BRD regieren außer die AfD? Merkel regiert gern, ja, aber bei der ist es auch egal, wen oder was.
Im Grunde sagt die Wahl von Walter-Wer und, äh, einer Esken weniger über die Gewählten aus, als vielmehr über die Reste-SPD, die nach Peter Grimm in „Achgut“ (1.12.2019) nun „neue Sterbehelfer“ habe. Unter der Überschrift „Die SPD hat neue Sterbehelfer“ teilt er mit: „Wenn sich die in jüngster Vergangenheit führenden Genossen wie Gabriel, Stegner, Schulz, Scholz oder Maas in die einst ehrwürdige Marke SPD kleiden, dann wirkt das längst so peinlich wie die Auftritte von abgehalfterten Heiratsschwindlern. Insofern ist die Entscheidung für das Duo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als neue Führung der SPD eine gute Nachricht, weil die Partei nun noch konsequenter als zuvor ihrem Ende entgegensteuert.“
Die AfD soll nach Gauland und den meisten Mitgliedern und Mandatsträgern ein Partei „des Volkes und der kleinen Leute“ und nicht der Volkswagen Aktiengesellschaft. Auch dorthin werden sich viele Noch-SPD-Wähler wenden.