Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Die Bonpflicht beschäftigt Politik und Presse gleichermaßen, doch weniger das gelangweilte Publikum, dass ab und an auch über den Tellerrand blickt.
Dass in „Italien, Österreich, Frankreich, selbst Albanien und Rumänien … in den letzten Jahren entsprechende Regelungen verabschiedet“ worden seien, darauf weist Tobias Weidemann in „T3N“ (17.12.2019) hin und ergänzt unter der Überschrift „Ratgeber – Bonpflicht: Das sind die digitalen Alternativen zum neuen Gesetz“, dass sich „der jeweilige Staatshaushalt … in den Jahren nach der Einführung über erkleckliche Mehreinnahmen“ habe freuen können.
Mit der Bon- beziehungsweise Belegpflicht ab 1. Januar 2020, welche die Altparteien wollen, wird das auch für die Bundesrepublik Deutschland (BRD) erwartet.
Unter der Überschrift „Finanzministerium: Bonpflicht tritt zum 1. Januar in Kraft“ wird in „Frankfurter Allgemeine“ (16.12.2019) zudem darauf hingewiesen, dass „der Handel … mehr als drei Jahre Zeit gehabt“ habe, „sich vorzubereiten“ und dass „mit dem 2016 verabschiedeten Kassengesetz … die Regierung Steuerbetrug etwa durch manipulierte Ladenkassen bekämpfen“ wolle.
Weidemann wiest nun auf „digitalen Alternativen“ hin. Er schreibt: „Grundsätzlich sieht das Gesetz … vor, dass der Kunde seinen Beleg auch via NFC, Kundenkonto oder per E-Mail bekommen kann. Ersteres dürfte viele Kunden, die nicht mal in der Lage sind, ihr Smartphone zum Bezahlen an ein Terminal zu halten, überfordern, letzteres ist weder für Kunden noch für Händler erstrebenswert.
Dabei gäbe es durchaus Alternativen. Da ist zunächst mal alles, was bargeldlos abläuft: von Google Pay über Apple Pay bis Paypal, aber auch die gute alte Girocard, den meisten noch als EC-Karte bekannt. Dass das kontaktlose Bezahlen, noch dazu bei kleineren Beträgen ohne PIN-Eingabe, schneller ist als das Zahlen mit Münzen und Scheinen (auch ohne das „ich hab’s passend“-Gewühle mancher Kunden), hat kürzlich eine Studie gezeigt. Doch das würde voraussetzen, dass Kassensysteme so programmiert werden, dass bei bestimmten Bezahlverfahren die Bons gleich ins Smartphone umgeleitet werden, anstatt den Drucker in Gang zu setzen.“
Für Merkel und ihre Minister aus den Altparteien der BRD dürfte das alles Neuland sein.