Wahnsinn in der Wuhlheide

Fans des 1. FC Union Berlin in der Wuhlheide.
Schlachtenbummler des 1. FC Union Berlin e.V. in der Wuhlheide. © Foto/BU: Hans-Peter Becker, BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Berlin, 2.4.2018

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Union-Fans konnten am Sonntag gut und gern auf den „Polizeiruf“ in der ARD verzichten. Spannung wurde ihnen reichlich Im Stadion An der „Alten Försterei“ geboten und zwar vom 1. FC Union. Wahrlich in letzter Sekunde der Verlängerung köpfte nämlich Danilho Doekhi den Ball zum 2:1-Sieg in die Kiste der Borussen aus Mönchengladbach. Damit retten die Unioner wieder einmal mit ihrem wahrlich eisernen Willen nicht nur drei Punkte, sondern dürfen sich zumindest bis nächsten Sonntag in Leverkusen über ihre Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga freuen.

Natürlich bedrängen die mit reichlich Euro gespickten Bayern aus München die Berliner gewaltig. Aber wem, wie bei den Köpenickern aus dem tiefen Osten Berlins, zwei Tore durch den Video-Assistenten wegen angeblichem Handspiels (29.) und angeblicher Abseitsstellung (86.) aberkannt werden, der muss schon über große Moral verfügen, um nicht aufzugeben.

Aufgeben bei Union? Nicht die Spur. Im Gegenteil: Die Eisernen entfalteten eine Wucht, die sogar den Borussen-Verteidiger Christoph Kremer staunen ließ: „Wir haben die Unioner ins Rollen kommen lassen und dann waren sie nicht mehr zu stoppen.“ In den letzten zehn Minuten versammelten sich alle Borussen vor dem eigenen Tor.

Union-Trainer Urs Fischer hatte in der zweiten Halbzeit mit Trimmel, Haraguchi, Leweling, Behrens und Michel gleich fünf neue Spieler auf den Rasen geschickt. „Die richtigen Entscheidung“, meinte Fischer später und ergänzte, „denn die Neuen haben tollen Druck gemacht.“

Spinnereien vom Meistertitel kommen an der „Alten Försterei“ nach zwölf von 34 Spieltagen nicht gut an. Der Japaner Genki Haraguchi lächelt bei der Frage nach dem Meistertitel freundlich, meint aber: „Wir freuen uns über die Siege und den ersten Platz. Über einen Meistertitel wurde in der Union-Kabine nicht gesprochen.“

Ähnlich äußerte sich auch Kevin Behrens, der Schütze zum 1:1 in der 79. Minute: „Solche Komplimente sind zwar nett, aber bei uns Spielern nicht wirklich ein Thema.“ Zumal bis zur WM-Pause ab 13. November wahrlich noch harte Tage vor den Eisernen liegen, bei denen sie sich auf keinen Fall verbiegen lassen wollen.

Schon am Donnerstag lauert in der Euro League das Team von Royale Union Saint-Gilloise aus Belgien auf die Berliner. Aber das ist Donnerstag, im Moment genießt Urs Fischer mit seinen Männer erst einmal die Tabellenspitze: „Wenn du in der 97. Minute gewinnst, dann ist das schon ein bisschen Wahnsinn und passt zum heutigen Spiel. In der ersten Hälfte waren wir ein wenig unpräzise, aber das wurde immer besser. Die Mannschaft hat bis zum Schluss daran geglaubt und es dann gepackt. Wir waren wieder einmal unermüdlich und haben unser Gesicht gezeigt. Wir freuen uns natürlich auch für die Fans.“

Nach leichter Ruhe am Montag wird ab Dienstag schon wieder das Spiel bei Saint Gilloise vorbereitet, denn auch da geht es um viel. Bei einem Sieg lockt die nächste Runde, die K.o.-Runde.

Anmerkung:

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