Union mit Kantersieg – Arminia Bielefeld kam nicht aus dem Bus

Im Stadion An der Alten Försterei. © Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Es waren exakt 2 Minuten und 11 Sekunden gespielt, da zappelte in der „Alten Försterei“ das erste Mal der Ball im Tor der Gäste. Der Assistent an der Linie hatte zwar die Fahne gehoben, die Abseitsentscheidung wurde allerdings im Kölner Keller revidiert. Das Tor kam auf die Anzeigetafel. Erzielt hatte es Keita Endo, vorbereitet von Sheraldo Becker. Besser konnte das Spiel für den 1. FC Union Berlin nicht beginnen. Und es kam noch besser. In der 13. Minute stellte Robert Andrich mit einem satten Schuss aus zentraler Position auf 2:0. Der Aufsteiger von der Bielefelder Alm fand im diesem Spiel nicht statt.

Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Solch einen Auftritt hatte er nicht erwartet. Es war das Springvermögen von Sheraldo Becker, der die linke Verteidigungsseite der Arminia vor unlösbare Probleme stellte. Er war schlicht zu schnell für Arne Meier und Jacob Laursen. In der Nachspielzeit vor der Halbzeit erzielte er das 3:0 selbst. Er ist alles andere als ein Goalgetter und bei seinem Rechtsschuss half Bielefelds Torwart kräftig mit.

In der zweiten Halbzeit konnten die wenigen zugelassenen Fachbesucher in aller Ruhe ihre Spielberichte verfassen. Das Grauen ging für die Gäste weiter. Max Kruse verwandelte in der 52. Minute seinen Elfmeter Nummer 17 in der Bundesliga. Die Eisernen spulten anschließend ihr Pflichtprogramm runter, während die Gäste den Schlusspfiff herbeisehnten. Der Bundesliga-Debütant, Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck leitete sein erstes Spiel im Oberhaus, tat ihnen einen kleinen Gefallen und pfiff ganz pünktlich ab. Beim Boxen hätte der Trainer wohl vorzeitig das Handtuch geworfen. Kurz vor Ultimo, in der 89. Minute setzte allerdings Cedric Teuchert mit dem 5:0 erst den Schlusspunkt auf die Bielefelder Demütigung.

Taktik

Über die Taktik müssen nicht viele Worte geschrieben werden. Der Kapitän Christopher Trimmel war wieder einsatzfähig. So entschied sich Unions Trainer Urs Fischer dazu, in der Abwehr wieder zu einer 4er Kette zurückzukehren. Im Mittelfeld kam auf der linken offensiven Seite Keita Endo zu seinem ersten Startelfeinsatz und zu seinem ersten Bundesliga-Tor. Leider musste er nach 20 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Ersetzt wurde er durch Akaki Gogia, der nach langer Verletzung wieder zum Einsatz kam. Die Doppelspitze im 4-4-2 System bildeten in der Startelf Joel Pohjanpalo und Max Kruse.

Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus versuchte ein 4-3-3 dagegen zu stellen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde funktionierte nichts. Seine Mannschaft stand auf verlorenem Posten. Auch zu Zweitligazeiten war für Arminia Bielefeld nicht viel zu holen. Sie konnten in der Wuhlheide noch nie gewinnen, höchstens ein Unentschieden, selbst davon waren sie im ersten Duell mit den Eisernen im Oberhaus weit entfernt. Sie wirkten wie ein Zweitligist. In der 2. Bundesliga trafen beide bisher 18 Mal aufeinander. Die Eisernen strotzten vor Selbstbewusstsein und stellten ihre gewachsene spielerische Qualität weiter unter Beweis. Max Kruse und Sheraldo Becker verdienten sich Bestnoten. Vor allem die Leistungen von Max Kruse heben die Eisernen auf ein höheres Niveau. Seine Spielübersicht machen ihn wertvoll, er gibt nicht nur den Stehgeiger vor dem Tor, wertvoll sind ebenso seine Vorlagen aus dem Mittelfeld.

Beim Blick auf die Tabelle vor der Länderspielpause zeigt sich erstaunliches. Nach dem Abpfiff der Samstag-Nachmittag Spiele standen sie auf einem Champions-League Platz. Nach 7 Spielen sind 12 Punkte auf der Habenseite. Die dicken Brocken kommen erst noch, trotzdem ist es eine wunderbare Momentaufnahme.

Spieldaten

Fußball-Bundesliga, 7. Spieltag, Stadion „An der Alten Försterei“, Samstag, 7.11.2020, 15:30 Uhr

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Friedrich, Knoche, Lenz – Andrich, Gentner (73. Griesbeck) – Becker (82. Teuchert), Kruse (82. Maciejewski), Endo (20. Gogia) – Pohjanpalo (73. Awoniyi)

DSC Arminia Bielefeld: Ortega – Brunner, Pieper, van der Hoorn, Laursen – Maier (46. Seufert), Prietl, Hartel (46. Kunze) – Doan (82. Córdova), Klos (88. Schipplock), Soukou (46. Yabo)

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck, Christian Gittelmann, Rafael Foltyn, Tobias Stieler

Tore: 1:0 Endo (3.), 2:0 Andrich (13.), 3:0 Becker (45.+2), 4:0 Kruse (52. FE), 5:0 Teuchert (89.)

Pressemitteilung des 1. FC Union vom 7.11.2020

Positiver Corona-Test: Union muss auf Marius Bülter verzichten 

Der 1. FC Union Berlin muss vorerst auf die Dienste von Offensivspieler Marius Bülter verzichten. Der 27-Jährige wurde im Rahmen der regelmäßigen Testungen positiv auf das Covid-19-Virus getestet und hat sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben.

Alle anderen Tests der Lizenzspielerabteilung ergaben ein negatives Testergebnis. Der Verein stand zu jeder Zeit in engem Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt, ein kurzfristig anberaumter weiterer Test ergab ausschließlich negative Befunde im Kader des 1. FC Union Berlin.

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