Dienstag, 05. November 2024
Schlagworte Prag

Schlagwort: Prag

Deutschland, Tschechien und Österreich ehren den „Hofkünstler in Europa“ – Serie:...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Immerhin galt diese Ausstellungstournee durch besagte drei Länder - in Aachen ab 11. März 2010, Prag vom 1. Juli bis 3. Oktober 2010 und Wien bis 9.1.2011 - einem Künstler, der in besonderem Maße als „Europäer“ bezeichnet werden kann, wobei wir, die wir immer noch Kinder des 19. Jahrhunderts mit seiner Sucht der Nationalstaaterei sind, immer wieder konstatieren müssen, daß unser heutiges Zusammenwachsen von Europa in früheren Zeiten eine Selbstverständlichkeit war, im Mittelalter erst recht, aber auch zu Zeiten des Hans von Aachen, der kunsthistorisch in einer besonders interessanten Epoche lebte, denn mit der Renaissance und ihrer Vollendung der klassischen, nach den Idealen gemalten, aber realistischen Malweise, war auf Malerseite alles gesagt, was gesagt werden konnte und die Künstler wandten sich in Form und Inhalt neuen Herausforderungen zu.

In der Prager Josephstadt läuft die Uhr rückwärts

Berlin (Weltexpress) - Zu Prag passen alle Farben. Die hellen und fröhlichen wie die tristen, melancholischen. Selbst das neblige Grau eines kurzen, trüben Wintertags, an dem es spät hell und früh dunkel wird, kann der tausendjährigen Stadtwelt nichts von ihrem Zauber nehmen. Prag hat immer Saison. Und doch gibt es Unterschiede. Während sich im Sommer ein unendlicher Strom von in- und ausländischen Touristen durch die Schlösser, Straßen und Gassen wälzt, tröpfelt im Winter die neugierige Besuchermasse in Form kleiner Grüppchen und großer Individualisten durch die Stadt. Das hat den Vorteil, dass man endlich die Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommt, derentwegen man ins „Goldene Prag“ gefahren. Beispielsweise die Josephstadt, das jüdische Viertel von Prag.

„Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erste Seite, erster Satz: „Die ersten Sorgen um meinen Penis machte ich mir schon vor etwa fünfzig Jahren im Kindergarten –”¦“ und dann erzählt Klein Georg von seinen frühen Sorgen der Kindheit, von denen die Sorge um die hygienischen Auswirkungen des Wasserlassens noch die geringeren waren, denn gleichzeitig wurde der Aufsässige von den Erzieherinnen mundtot gestellt: „Man klebte mir den Mund nur an den Tagen mit Klebeband zu, an denen ich ununterbrochen redete und nichts anders zu stoppen war.“ (7) Und zwei Seiten weiter heißt es: „Lange Jahre meines Lebens empfand ich das meiste von dem, was ich erlebt habe, als so peinlich und unerträglich, daß ich froh war, es so nie wieder erleben zu müssen. Egal, wie glücklich ich in meiner Kindheit und Jugend immer wieder war, in der Regel fand ich die Umstände meiner Aufzucht fürchterlich.“

Gegen den Strom – Die Autorin Marlies Lehmann-Brune

Hamburg (Weltexpress) - Es klingelt, ein kleiner Junge öffnet die Tür. „Meine Mutter? – Die sitzt in ihrem Zimmer und spinnt.“ Marlies Lehmann-Brune lacht vergnügt. Der Junge ist eines ihrer vier Kinder, seine Antwort eine halbe Ewigkeit her. „Schreiben ist mein Leben.“ Seit sie denken kann, hat sie Geschichten erzählt - als Kind sich selbst, als Erwachsene unzähligen Lesern. Sie ist eine oft Gelesene und doch wenig Bekannte, denn Pseudonyme sind im Spiel. Marlies Lehmann-Brune, alias ’Herma Hildebrand’ oder nur Marlies Lehmann. Unter letzterem Namen erhielt die Schriftstellerin 1980 den Hamburger Literaturpreis für Kurzprosa (3. Preis) der Hamburger Autorenvereinigung. Ihr Buch über die Circusdynastie ’Die Althoffs’ bekam 1991 die Auszeichnung in Silber für den zweitschönsten Leinen-Einband. Was 1967 mit dem Schreiben von Kurzprosa, Lyrik und Belletristik für Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien begann, entwickelte sich in den letzten 20 Jahren zu einer ausgeprägten Leidenschaft für geschichtliche Sachbücher. Auch heute sitzt die 78-jährige Wahl-Hamburgerin wieder an einem neuen Buch, während ein druckreifes Manuskript auf dem Schreibtisch liegt.

Auf der Elbe in den Frühling – Landschaftlich-kulturelle Höhepunkte zwischen Prag...

Stralsund (Weltexpress) - Eine Flussfahrt von Prag nach Berlin oder umgekehrt ist eine Reise durch landschaftlich äußerst reizvolle Gebiete wie das bizarre Elbsandsteingebirge oder das brandenburgische Havelland.

Hier fehlt Frida Kahlo zu Recht – Serie „Surrealismus“: Karoline Hille...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Dieses Buch ist das absolut notwendige Pendant zur Ausstellung „Gegen jede Vernunft. Surrealismus Paris – Prag“ und zu seinem Katalog für alle diejenigen, die noch nicht wußten, wie bedeutsam die Frauen in der Bewegung des Surrealismus waren im Gegensatz zu allen anderen Künstlervereinigungen, wo ihr Einfluß gegen null tendiert. Im Surrealismus waren die Frauen doppelte: als geliebte Sirenen, Sinnbild der Verführung des Mannes durch das Weib, wozu man noch nicht einmal die Psychoanalyse bemühen mußte, aber gleichzeitig waren die die ebenbürtigen Begleiterinnen der Männer als eigenständige Künstlerinnen. In diesem Buch sind sie wirklich mit Leben und Werk so herausgestellt, wie sie es in der wirklichen Surrealismusbewegung waren, angefangen mit der Pionierin, der tschechischen Toyen, die nach der Sozialisierung der Tschechoslowakei in der Nachkriegszeit in Paris blieb, der mehr als androgynen Claude Cahun, den fotografierenden Surrealistinnen, der wunderschönen und sich wie ein Mann beim anderen Geschlecht bedienenden Lee Miller aus Amerika und Dora Maar, die als weinende Muse des Obermeisters Picasso bekannter wurde, als durch eigene Werke.

Wiedergutmachung an der tschechischen Pionierin Toyen und an Prag – Serie...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Spannend, daß gleich drei benachbarte Museen die vielen Wurzeln der in Frankreich entsprossenen, aber europäischen künstlerischen Bewegung des Surrealismus zwischen den beiden Weltkriegen freilegen: in Ludwigshafen das Wilhelm-Hack-Museum durch den Querverweis Paris und Prag und die Foto-Ausstellung im Kunstverein und die Sammlung Prinzhorn, die als erste Bilder von Geisteskranken als Kunst bewahrt hatte, in Heidelberg mit der Ausstellung „Surrealismus und Wahnsinn“. Denn einfach ’wahnsinnig` fanden viele das, was mit André Breton als intellektuellem Kopf und internationalen Mitstreitern mit dem „Surrealismus“ sich nun auf Leinwänden, in Skulpturen, Filmen und mit Installationen breitmachte, wobei der amerikanische Allroundkünstler Man Ray es war, der der Bewegung sprachlich den geheimen Code eingab, indem er ein Zitat des französischen Dichters Comte de Lautréamont 1920 verwendete, als er „das zufällige Zusammentreffen einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch“ analog für sein Werk zitierte.

Links und rechts der Binnenwasserstraßen – Nur was man weiß, kann...

Stralsund (Weltexpress) - Neben den touristischen Sehenswürdigkeiten gibt es noch eine Menge Wissenswertes, das hier nur schlaglichtartig beleuchtet werden und damit zum besseren Verständnis des Lebensraums Wasser in seinen vielfältigen Facetten beitragen soll.

Wie der Mensch sich und seine Umwelt inszeniert – Serie: „Malerei...

Wien (Weltexpress) - Johann Baptist Reiter sticht heraus mit „Selbstbildnis vor Staffelei mit Model“ von 1845. Da war der Maler 32 Jahre. Selbstbewußt steht er vor der Staffelei, ein wirklicher Profi, halb schaut er uns, die den Malprozeß Beobachtenden mißtrauisch-mißmutig an, halb hat er das eine Auge zugekniffen, um mit dem anderen die junge Dame mit den Schläfenlöckchen noch genauer fixieren zu können, denn man schließt ein Auge, um mit dem anderen besser sehen zu können. Selbstverständlich sind jedoch nicht wir gemeint, die er anblickt, sondern der Spiegel, in dem er sich und sein Modell genau beobachten muß, will er ihre Seitenansicht und seine das Modell betrachtende Miene adäquat auf die Leinwand bringen. Das Bild sticht heraus, weil es den Malprozeß selbst thematisiert und auf das Wesentliche in sehr flächiger Malerei konzentriert ist. Auch in den Farben, der grüne Hintergrund links, das rote Kleid rechts und der braunsamtene Malerkittel. Entscheidendes Detail bleibt jedoch das fixierende Malerauge, dem alles, das eigene Aussehen und wie man bei anderen ankommt, untergeordnet ist. Eine sehr realistische und ungeschönte Darstellung, die nichts Kleinteiliges hat und auch durch seine nicht glänzende, ja geradezu italienisch freskohafte Oberfläche von dem ein Bild zuschließenden Firnis der anderen Gemälde abweicht.

Zeitlos – „John Heartfield: Zeitungsausschnitte“ in der Berlinischen Galerie abgelaufen

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hat schon seine Richtigkeit, anzuzeigen, daß diese Ausstellung vorbei ist, denn so kann man noch einmal von hinten her begründen, warum sehr bald anderswo wieder eine Ausstellung über diesen Künstler stattfinden wird, der vielleicht als erster seine Kamera als Waffe nutze und Bilder schoß, die er anschließend in Montagen derart zusammensetzte, daß diese Erfindung realistischer und tatsächlich auch im psychologischen, logischen und philosophischen Sinne wahrer wurde als das Ausgangsbild. Gibt’s denn so was? Ja, es gibt es und sein Meister ist Helmut Herzfeld. Als solcher wurde er 1891 in Berlin geboren und sein Bruder Wieland Herzfeld blieb bei seinem Namen, den Helmut in der schon damaligen Mode, sich auf Englisch eine Internationalität zu verpassen, die damals als fortschrittlich gegenüber dem Kaiserreich und auch noch der Weimarer Republik galt und den konkreten Grund darin hatte, daß Helmut Herzfeld mit dem Namenswechsel ab 1916 gegen den Militarismus protestieren wollte, der im Krieg die Engländer zu Untermenschen degradierte. Den Geschwistern Herzfeld war der wache Verstand wie auch das Aufbegehren gegen Intoleranz und Inhumanität in die Wiege gelegt, denn schon der Vater wurde 1895 wegen Gotteslästerei zur Haft verurteilt.

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