Samstag, 23. November 2024
Schlagworte Mythos

Schlagwort: Mythos

Krankheitsfolgen und Chancen der Erkrankung – Serie: Über die Verstrickungen in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein depressiver Schmerzpatient stellte fest, dass in ihm viel tiefer sitze, als er je gedacht hätte, was andere wie Nachbarn und Vorgesetzte über ihn denken, dass sie alles besser wissen, was richtig sei, und er es nicht wisse. Er realisierte, seine Eigenbewertung nach außen verlagert zu haben, diese werde zu einer Fremdbewertung und diese mache er sich wieder zu seiner Selbstbewertung. Bei allen Leuten müsste er gut dastehen, weil dies im fehle. Als sein Vorgesetzter auf einer Sitzung fortwährend drumherum redete, stellte er überrascht fest, dass dieser wenig Bescheid wusste. Er war jedoch nicht befriedigt, sondern wütend auf sich selbst, dass er das alles immer geglaubt hatte und sein Weltbild ins Wanken geriet.

Die traumatisierte Wahrnehmung – Serie: Über die Verstrickungen in der menschlichen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Unter dem massiven Druck der Familienschande hatte eine heute depressive und schmerzkranke Frau schon als Kind immer schwer gearbeitet, alles fleißig und perfekt erledigt und setzte diesen Lebensweg im Erwachsenenalter fort, damit keiner etwas an ihr auszusetzen habe. Dies Verhalten war ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Ihre Schaffenskraft wurde zu ihrem Ideal und ihr Stolz. Ihre Mutter hatte ihre Schande auf sie projiziert, die Tochter hatte dafür gerade zu stehen und durfte keine Schande bereiten. Ihren Ruf zu verlieren, wäre für sie wie ein Weltzusammenbruch gewesen. Die Depression und die Schmerzen waren im Sinne der Autoaggression Folge der Verinnerlichung der Primärobjekte, hauptsächlich der Mutter, und der Aggressionen auf diese.

Eine Amazone erhält ein Gesicht, der Kopf einer Skythin wird rekonstruiert...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Kopfrekonstruktion bestätigte, daß es sich bei dieser Skythin um eine Frau ’europiden Typs` handelte. Das war schon zuvor nach der Ausgrabung Anfang der 1990er Jahre die Vermutung gewesen, die aber nicht nahelag, denn das Grab liegt im mongolisch-chinesischen Grenzgebiet. Es war also wichtig, diese Vermutung wissenschaftlich zu beweisen. Aber wie macht man so etwas? Einen Schädel zum Kopf zu machen, diesem ein Gesicht zu geben, Haare, Augen, einen Mund? Da kommt Marcel Nyffenegger ins Spiel, der Schweizer Präparator, der bei der Weltmeisterschaft der Präparatoren 2008 die Goldmedaille erhielt.

Die psychosoziale Wucht, die der Begriff „Amazonen“ quer durch die Geschichte...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wieder einmal zeigt sich, welche unglaublich kultureller Schatz griechische Vasen sind. Auf ihnen verfolgen wir diese Geschichte zwar in unterschiedlichen stilistischen Varianten, aber immer in derselben Tonart. Und auch eine andere, die von Penthesilea und Achilles wird geboten, ebenso oft sowie Theseus und Antiope wie auch Bellephoron, der die ’männergleichen` Amazonen besiegte. Für uns ist dieser Ausstellungsteil der schönste, weil wir gelernt haben, diese Vasen zu lesen, was auch für die Skulpturen gilt, die den narrativen Charakter fortsetzen und auch die Schönheit dieser Amazonen preisen, seien sie aus Bronze, Marmor oder Stuck.

Vom Mythos zur kulturgeschichtlichen Realität – Serie: „Amazonen. Geheimnisvolle Kriegerinnen“ im...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Würde diese sensationelle Ausstellung in New York, Paris, London, Madrid oder Berlin oder Wien gezeigt, die Zeitungen, das Fernsehen und das Radio wären voll von Lobeshymnen, welche neuen Erkenntnisse der Besucher gewinnt und welch rare, sicher so bald nicht wieder sichtbaren Ausstellungsstücke er erleben darf. Und Hunderttausende würden in diese Ausstellung strömen. So aber sind wir in Speyer, einer alten, ehrwürdigen, in der deutschen Historie fest verankerten Stadt und dennoch Provinz. Daß trotzdem so viele den Weg nach Speyer gefunden haben und bis zum 13. Februar das Angebot nutzen werden, zeigt, daß das Museum in Speyer mit den„Amazonen“ im Rahmen einer internationalen Sonderschau tatsächlich mitten ins Herz des Interesses getroffen hat.

Perfekte Gestaltung des konsumträchtigen Venedigbildes – Serie: Traumhafte „Venedig-Bilder in der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach den Stimmungsbildern, den grandiosen Kopien alter venezianischer Meister durch Künstler des 19. Jahrhunderts und der Abteilung, in der die architektonischen Sehenswürdigkeiten im Bilde sind sowie das Genre Volk, gibt es eine weitere Zäsur durch die Seebilder und Fischerboote, zu denen man in den Niederlanden Seestücke gesagt hätte, aber das träfe hier nicht richtig. Es geht meist um das kleine Fischerstädtchen Chioggia am südlichen Ende der Lagune. Friedrich Schönleber hatte es als einer der ersten für seine Freilichtstudien entdeckt und seine Malerfreunde nachgezogen.

Von der Farbenpracht venezianischer Malerei – Serie: Traumhafte „Venedig-Bilder in der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Daß es bei der malerischen Sehnsuchtsmetapher „Venedig!“ nicht bleibt, hat eine kluge Ausstellungsregie in die Wege geleitet, indem die beiden nächsten Räume uns einmal ganz nach innen in die Paläste und Kirchen führen, ein andermal die architektonischen Höhepunkte Venedigs an den Wänden vorführen. Es hatte sich nämlich die Venedigbegeisterung der Schöngeister und Intellektuellen, die seit der Renaissance durch den Drucker Aldus Manutius und den Humanismus, durch die Maler des Cinquecento Giorgione, Tizian, Veronese, Tintoretto, - Bellini und Carpaccio hatte man lange vergessen und Tiepolo kam später – über viele Jahrhunderte gehalten, flammte aber im 19. Jahrhundert heftig auf. . Hier nun im offenen Lichthof des Museums hängen die gewaltigen Werke, die deutsche Künstler in Auftragsarbeit von den großen Venezianern kopieren durften, mußten, wollten.

Nach Venedig gehen, um zu sterben? – Serie: Traumhafte „Venedig-Bilder in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Also, „Der Tod in Venedig“ von Thomas Mann muß einem einfach in den Sinn kommen, wenn man bei den Malern der ersten Bilder dieser Venedig-Bilder-Ausstellung gleich liest: Friedrich Nerly, „1878 in Venedig gestorben“, August Wolf „1915 in Venedig gestorben“ und Anselm Feuerbach „1880 in Venedig gestorben“ , Carlo Naya „1882 in Venedig gestorben“ und dann einer der Künstler auch noch Achenbach heißt, was dem Mannschen Künstler von Aschenbach doch ziemlich nahe kommt. Und dennoch ist dieser Eindruck total falsch, denn von den 44 in der Ausstellung vertretenen Künstler, haben also vierzig die Lagunenstadt überlebt, sich ihrem Zauber hingegeben, ihre Atmosphäre auf die Leinwand oder das Fotopapier gebannt und sind ihrer Wege gezogen, die Sehnsucht nach Venedig im Blut, weshalb manche immer wieder kamen, die wenigen gar nicht weggingen und dann in Venedig starben, wie übrigens auch Richard Wagner in seinem Liebestod.

Botticelli als Porträtmaler und als Maler der Frauen, insbesondere die der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - 1475 bemalt Botticelli für ein Turnier Giuliano de’ Medicis auf der Piazza Santa Croce in Florenz eine heute verlorene Fahne, auf der eine Minerva abgebildet war. Dies ist für den 29. Januar des Jahres nachgewiesen. Wichtig wird das im Zusammenhang der Gemälde von Frauen, die im Auftrag der Medicis entstanden und die eine eindeutige Ähnlichkeit mit der in höfischer Minne verehrten, also platonischen Liebe Simonetta Vespucci tragen, von der offiziell gesichert ist, daß sie, die verheiratete Frau, die Turnierdame des Giuliano war und schon am 26. April 1476 stirbt. Es müssen also die Familie Medici und die Funktion der Rittertuniere für diese Zeit näher beleuchtet werden, um sowohl über die Stellung des Malers wie auch über die Identitäten der Dargestellten in den Porträts Aussagen zu belegen. Erneut waren die Medicis nach der Rückkehr aus dem Exil 1434 die führende Familie in Florenz, was sich ihrem Anspruch gemäß vor allem in der Ansammlung von Kunst als Ausdruck gesellschaftlicher Macht äußerte. Das politische Empfinden des Stadtstaates Florenz mit einer starken Bürgerschaft führte nämlich schnell zum Aufbegehren, wollte eine Partei der Stadt ihr Siegel aufdrücken, was für die Medici galt und womit diese klug umgehen mußten und es lange konnten.

Die Rätsel um Botticellis Leben und sein Werk – Serie: Schlußspurt...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zeit zum rechtzeitigen Besuch hatten alle seit dem 13. November, seit mit einem Paukenschlag Sandro Botticelli, der rätselhafte Maler der Schönheit (1444/45 bis 1510), im Städel am Frankfurter Main eingezogen war, zur ersten monographischen Ausstellung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Aber je näher das Ende dieser Ausstellung rückt, deren Einzigartigkeit und Qualität sich herumgesprochen hat, desto voller werden die Räume – an die 200 000 Besucher waren es schon - und die Führungen sind längst ausgebucht, es sei denn sie bekommen noch eine spezielle, wovon noch die Rede sein wird. Sofort also hin zu Botticelli, der für die Allgemeinheit steht als Maler dieser antik gedachten holden und nackten Frauen, auf Muscheln oder sonst einer Unterlage, schön und dekorativ anzusehen, so ein bißchen weltfern, also nicht so recht aus Fleisch und Blut, aber fein und weich gezeichnet in einem hergebrachten mädchenhaften Schönheitsbild von etwas noch verschämter Weiblichkeit, das was man Jungfräulichkeit nennt, also die erblühende Frau in „Primavera“, dem bekannten Frühlingsbild, der noch bekannteren „Geburt der Venus“, der all die weiblichen Akte als Weiterarbeiten einer „Venus“ entstammen. Wer nur Schönes sehen will, kommt auf seine Kosten in dieser reich bestückten Ausstellung.

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