Schlagworte Museum
Schlagwort: Museum
Im Palmengarten spielt die Welt, im Liebieghaus der Jazz – Das...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich ist an diesem schönen Sommermusikfestival unter grünen Palmen und im Garten des Skulpturen-Museums der Stadt Frankfurt nur der Name von gestern, denn auf Englisch und dann noch kleingeschrieben, das war einmal. Aber das ist nun schon Tradition, wo die zweigeteilten Veranstaltungen den August über im geschäftigen Frankfurt wieder einmal bieten, wozu die Leute sonst in die weite Welt fahren: „jazz im museum/liebieghaus“ vom 25. Juli bis 22. August und „weltmusik im palmengarten“ vom 27. Juli bis 24. August. Die unterschiedlichen Termine resultieren aus den Aufführungstagen. Den Jazz gibt es jeweils am Sonntag im Liebieghaus ab 11 Uhr, und die Weltmusik jeweils dienstags 19.30 im Musikpavillon im Palmengarten. Also einen ganzen Monat Musik im Freien und wie seit Jahrzehnten nun schon veranstaltet vom Künstlerhaus Mousonturm.
Lügenmuseum Kyritz: Refugium der Wahrheit
Berlin (Weltexpress) - Glaubt man dem Wiener Lügenforscher Peter Stiegnitz, so wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Nur 40 Prozent unserer Alltagsäußerungen sind wahr. Der große Rest fällt unter die Rubrik Schönfärberei, Jägerlatein, Heuchelei. Ist, kurz gesagt, irgendwie gelogen. Und leider (oder Gott sei Dank) sind Lügen im wirklichen Leben selten so einfach zu erkennen wie in Carlo Collodis Märchen von Pinocchio, dem bei jedem Schwindel eine lange Nase wächst.
Zu teuer: Keine Polanski-Ausstellung im Filmmuseum Potsdam – Geplante Ausstellung über...
Berlin (Weltexpress) - Zwischen Freud und Leid ist die Brücke nicht breit. Erst gestern erhielt das Filmmuseum Potsdam als Gewinner des vom Kinematheksverbund der Bundesrepublik vergebenen Kinopreises das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld von 4000 Euro. Den finanziellen Engpass der renommierten Kunststätte kann die Summe jedoch nicht beheben. Nicht nur das laufende Programm des Filmmuseums wird von den intensiven Kürzungen der Landesregierung beeinträchtigt. Nun musste eine für Herbst vorgesehene Ausstellung über Roman Polanski abgesagt werden.
„wer end-gültiges will, soll sich umbringen“ – Uwe Lausen in der...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er war der radikalste Maler der Sechziger Jahre. Ein Münchner Bürgerschreck, dessen Werk nach seinem frühen Tod (fast) vergessen wurde. In seinen Bildern reflektiert Uwe Lausen die von ihm als erdrückend empfundene Gesellschaft des Wirtschaftswunderlands. Er war ein Getriebener, der mit seiner Malerei die Menschen wachrütteln wollte. In einer Zeit des kollektiven Beschweigens, in der zwar Demokratie gepredigt wurde, aber gesellschaftliche Zwänge, Verbote und Tabus vorherrschten, opponierte er visuell. Seine Bilder sind Aufschrei und Hilferuf zugleich. Zunächst in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, dann in München und später in Hamburg, ist er wiederzuentdecken.
Aus Eins mach Zwei – Serie: „Neo Rauch. Begleiter“ im Museum...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Sieht man beide Jubiläumsausstellungen zum 50sten von Neo Rauch in der Heimatstadt Leipzig und dem Ort im Westen, in dem er auch durch eine Ausstellung vor zehn Jahren besonders reüssierte, München, dann findet man die Idee der Doppelausstellung schon gut. Nicht, daß inhaltlich oder gar stilistisch große Unterschiede bei der Auswahl der Werke bestünde. Es sind die jeweils sechzig Gemälde, die also nicht chronologisch gehängt sind, sondern mit Zwischenüberschriften geeint, einfach genug für einen Besuch, denn das Oeuvre Rauchs bleibt, ob Leipzig oder München, rätselhaft und man benötigt Ausdauer und Zeit zum Schauen. Selten hat man Kunstbetrachter so lange in Ausstellungen vor den Bildern verhaaren sehen, wie hier, sie geben nicht auf, in den gegenständlichen Bildern einen Sinn zu entdecken, ihnen einen Sinn zu verleihen, den der Maler erst einmal verweigert. Wir aber sind gewohnt, Bildern eine inhaltliche Aussage zu entnehmen, eine Handlung, ein Geschehen, eine menschliche Situation, die wir kennen oder uns vorstellen können, uns vor Augen zu führen. Letztlich verweigert Rauch dies seinen Betrachtern und das genau ist es, was das Schauen erzwingt.
Silberlinge aus dem Meer – Wie in einer glücklichen Stadt der...
Hamburg (Weltexpress) - Größer und schöner als Hamburg sollte sie werden. Eine uneinnehmbare Festungs- und Hafenstadt an der Unterelbe. So hatte es Christian IV, König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig-Holstein Anfang des 17. Jahrhunderts geplant. „Als der König im Jahre 1617 durch das Marschland entlang der Elbe ritt, scheute sein Pferd, und der König fiel in den Morast", berichtet Stadtführerin Antje Kardel: „Er ließ den Schlamm durch seine Finger gleiten und sah darin ein Zeichen, an dieser Stelle seinen Plan zu verwirklich." Als er auf bis dahin unbewohntem Gelände den ersten Grundstein legen lies, tat er das mit den Worten: „Dat schall glücken, und dat mutt glücken, und denn schall se ok Glückstadt heten!" (Das soll glücken, und das muss glücken, und dann soll sie auch Glückstadt heißen.)
Per Tret-Harley durch das Oldenburger Münsterland
Berlin (Weltexpress) - Es ist flach, abwechslungsreich, hat ein 4.000 Kilometer langes Radwegenetz und dazu auch ausgezeichnetes Kartenmaterial. Damit verfügt das Oldenburger Münsterland nordöstlich von Osnabrück über die wichtigsten Voraussetzungen für Radwanderer, die hier im doppelten Sinne des Wortes landschaftliche Reize, freundliche Gastgeber und ein sehr interessantes Stück deutscher Geschichte „erfahren“ können.
Feminismus ist sexy – Die Feministische Avantgarde der Siebziger Jahre in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) – Im Zuge des Wertewandels der Siebzigerjahre zählt sie mit ihrer Radikalität und ihrem subversiven Witz zu den spannendsten Positionen der Kunst. die Feministische Avantgarde. Was bis vorgestern in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom zu sehen war, lebt in einem gut gemachten Katalog weiter: „Donna: Avanguardia femminista negli anni ’70“.
Der Künstler Gunter Demnig erinnert diesmal an Hans, Frieda und David...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Beim Verlegen der Stolpersteine konnte man den Kölner Künstler Gunter Demnig in dem informativen und anrührenden Film „Stolpersteine“ beobachten, den der Weltexpress als DVD besprochen hatte (vgl. Link unten). Dort erfuhr man, wie es geschah, daß sich Gunter Demnig entschloß, sein Leben künftig dem Gedenken jüdischer Mitbürger zu widmen, indem er erstens das lokale Umfeld von ermordeten jüdischen Deutschen motiviert, die Stolpersteinaktion bei ihm in Auftrag zu geben. Bei der werden in das Pflaster vor den ehemaligen Wohnungen der im Nationalsozialismus Deportierten und Ermordeten die extra gefertigten Stopersteine aus und eingelassen. Dazwischen liegt das Zweitens, nämlich das Verfahren, per Hand einen solchen Stolperstein aus Messing anzufertigen, worin auch die kunsthandwerkliche Tätigkeit Demnigs liegt, in der - anders als bei industrieller Fertigung - auch der Respekt vor den Toten zum Ausdruck kommen soll. Über 20 000 solcher Stolpersteine hat er in Mitteleuropa mit dem Schwerpunkt Deutschland schon verlegt.
„Die Kunst der Frida Kahlo ist eine Schleife um eine Bombe“...
Berlin (Weltexpress) - Das Problem bei der mexikanischen Malerin Frida Kahlo ist, daß man denen, die sie kultisch verehren, nur Stichworte hinwerfen muß und diese dann schon die ganze Wahrheit wissen und daß andere nur über die Filme über Frida Kahlo, dann vor allem mit ihrem außergewöhnlichen und außergewöhnlich schwierigen Leben bekannt geworden sind, weniger mit der Malerin, und daß es dann noch eine kleine Gruppe gibt, die sie immer noch nicht kennt und eine zahlenmäßig unbekannte Gruppe, die ob des Kultes um sie von ihr schon überhaupt nichts mehr wissen will. Das mit dem Stichwort bezog sich auf die „hundert Jahre“ der „selbstgewählten Geburt“, denn schon lange Zeit weiß man, daß die Kahlo als Frieda Kahlo 1907 in Mexiko geboren wurde, als Tochter eines nach Mexiko emigrierten Deutschen Wilhelm Kahlo aus Pforzheim, daß Frieda aber die deutschen Wurzeln in der Zeit des Nationalsozialismus eliminierte, das ’e’ im Vornamen strich, den Vater zum Ungarn machte, jüdisch dazu, und daß sie 1910 als Geburtszahl angab, weil dies der Zeitpunkt der mexikanischen Revolution war und sie mit allen Fasern das Mexikanische an Mexiko auch in ihrer Kunst beleben wollte, sei es, daß sie Elemente der Volkskunst in Ihre Malerei aufnahm, dem Volk politisch zum Sieg verhelfen wollte oder sich selbst in Volkstrachten kleidete und ihr Blaues Haus in Coyacan mexikanisch einrichtete.