Schlagworte Maler
Schlagwort: Maler
„Zieh die Birne ein, zieh die Rübe ein, Du Neckermann!“ –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mario Merz`s diesmal opulente Ost und Gemüseschlange von 1976, wobei das Organische ständig frisch gehalten werden muß, zeigt sich heute geradezu als visionär, wenn er der Erste war, der auf diese Idee kam. Denn die wird heute gnadenlos ausgebeutet, wenn auch in anderem Kontext. Kein Früchtestilleben an der Wand ohne Natur davor und auch Kulturausstellungen über das Essen bieten zur Vitrine und Wand noch künstlerisch dargebotenes Echtobst. Geht man dann erst einmal rasch durch die Ausstellung, um sich einen Überblick zu verschaffen, erkennt man schnell, was diese 15 Jahre Sammlung aussagen: sehr viele Photos, viele Videos, viele Installationen, wenig Gemälde und wenn schon, meist geometrischer oder sonstiger abstrakter Art, also kaum figurative Malerei.
„sei bunt, sei authentisch, sei berlin“. Die 500. be Berlin-Geschichte ist...
Berlin (Weltexpress) - Die Hauptstadtkampagne hat ihren 500. Botschafter - den bekannten „Mauermaler“ Kiddy Citny. Er ist Teil eines facettenreiche Mosaiks, das sich seit dem Start der Kampagne aus den persönlichen und authentischen Geschichten der Menschen Berlins zusammensetzt. Sie sind das Herz der be Berlin-Kampagne und vermitteln auf der gerade beendeten Deutschlandtour und den internationalen Stationen der Kampagne ein ungeschminktes und faszinierendes Bild der deutschen Hauptstadt.
Der Vollender Andrea della Robbia – auch im Zyklus La...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir machen in der Ausstellung zeitlich einen großen Sprung zu den glasierten Keramikreliefs des Andrea della Robbia (1435-1525) nach 1485. ’Die Kommunion der Magdalena’ aus einer Mailänder Privatsammlung, eine viereckige Tafel im Maße 50,5 x 39,5 cm, zeigt ein Vorgehen, das der Neffe des Luca, der die Werkstatt des Andrea fortführte und schon bei dessen Tod 1482 selbst ein berühmter Künstler war, dann fast in Massenproduktion beibehält. Es sind die jeweils blauen Hintergründe, die mal den Himmel/Ewigkeit, mal das Meer andeuten und es sind die mit richtigen Bäumen, mit grünem Blattwerk und braunen Stämmen, geschmückte Tafeln, die das Geschehen auf der Erde atmosphärisch begleiten, wie in der Höhle, in der vom Engel - ja einem weißen, wie alle Figuren - Christus mit Heiligenschein der knienden und büßenden Magdalena die Hostie aus dem Kelch reicht.
Luca: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ”¦ – Serie: Was...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wer wirklich die Familie Della Robbia, verkörpert in ihren Hauptprotagonisten Luca und Andrea nicht auseinanderhalten konnte, weil der Blick auf das gleiche Material, die glasierte Keramik, eine Ähnlichkeit suggerierte, die nicht da ist, der lernte in der Ausstellung in Arezzo so dazu, daß kein Zweifel mehr möglich blieb. Denn Luca della Robbia war eingruppiert in die Meister seiner Zeit, die allesamt einen Madonnentyp gestaltet hatten, der in seiner Lieblichkeit und Rührung nie wieder erreicht wurde oder wenn, ins Kitschige abglitt, was diese frühen Madonnen nicht tun. Die Zusammenarbeit mit Lorenzo Ghiberti kann man sehen. Aus der Werkstatt des Ghiberti stammen die Mutter-Kind-Darstellungen, die aus Petersburg kommen (1410/1420) oder die - sehr ähnlich und aus der gleichen Zeit - heute in Siena sind, auch die ’Madonna col Bambino’ von 1420/30 aus Florenz, Skulpturen, die alle eine große Zärtlichkeit ausstrahlen, eine so innige Verbundenheit zwischen Mutter und Kind, wobei diese Madonnen alle diesen nach innen gewendeten Blick tragen, den Donatello eingeführt hatte, in dem er die Mutteraugen schon erblicken läßt, was einst das Kreuzesschicksal des kleinen Buben sein wird, der noch völlig unbelastet sich an die Mutter schmiegt, mit ihr eins wird.
Vorüber, doch nicht vorbei: die Familie Della Robbia – Serie: Was...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die wundersame Schau der Keramikdynastie Della Robbia im beschaulichen und reizvollen Arezzo ist gerade zu Ende gegangen. Das ist die schlechte Nachricht. Aber die gute ist, daß Sie die meisten Exponate nun in der umliegenden Gegend, eben auch in Florenz besichtigen können, denn die Überlegung, die zur Ausstellung in Arezzo führt, ist aufgegangen. Die Della Robbias sind als gesamte Familie auch außerhalb der Toskana bekanntgeworden, die mit einer neuen Methode und einem neuen Material Kunstgeschichte geschrieben haben, indem sie aus Erde Skulpturen, ja ganze Altäre formten und sie mit einer Terrakottaglasur gegen Umwelteinflüsse stabil machten, die nur eines fürchten mußten: den Sturz auf den Boden und das Zerschellen. Aber warum eine ganze Familie? Und da fängt es schon an. In Arezzo sprechen sie nur vom Andrea della Robbia und wenn man schüchtern einwirft, es sei doch der Luca, der”¦, dann schütteln Aretiner entschieden den Kopf.
Der kunstgeschichtliche Erbe auf der Suche nach sich selbst und nach...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir sind an einer Kreuzung der Ausstellung angelangt. Es geht nach Links, es geht nach Rechts. Keiner weist den Weg. Die Hängung auch nicht. Aber so fühlen wir uns dem Werner Tübke sehr nahe, der sich zu DDR-Zeiten und auch danach selbst Orientierung suchen mußte und diese in der Kunstgeschichte selber fand, wenn schon die aktuelle Geschichte: erst die Gesellschaft der DDR und dann die der angeblichen Wiedervereinigung, ihm keine klare Rolle seiner selbst und seiner Bedeutung als Künstler möglich machte. Immer wieder geht einem Bert Brechts hinreißendes Geständnis durch den Kopf: „In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.“ Brecht brauchte dazu Worte, Werner Tübke malt einfach. Von heute her wirken die Triptychen „Zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ I-IV auch deshalb erstaunlich, weil man sich kaum vorzustellen vermag, daß diese pessimistische Geschichtsauffassung 1961 tatsächlich in der DDR ausgestellt wurde.
Der kunstgeschichtliche Erbe auf der Suche nach seiner gesellschaftlichen Rolle –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir haben bisher den ersten Raum mit drei frühen Gemälden aus den Jahren 1956/57 gesehen. Jetzt verwirrt uns die Hängung. Denn es folgt ein Porträt von Hans Vogelsang von 1969, das inhaltlich und zeitlich zusammenhanglos, aber als menschliches Abbild einfach vollendet an der Wand hängt. Ja, die konnten malen, die Alten, sprich Altdeutschen, aber Werner Tübke kann es, gerade 30jährig, auch und warum man in Zusammenhang mit ihm kaum vom frühern und mittleren Otto Dix spricht, haben wir noch nie verstanden. Ein tolles Porträt, aber schnell übergangen durch die folgenden fünf überdimensionierten Diptychen, die die fünf Kontinente darstellen und allesamt von 1958 sind. Sie waren dem Hotel Astoria in Leipzig zugedacht, also einem öffentlichen Ort und in der Tat erinnern diese 245 x 245 cm Öl auf Holz Gemälde an Freskenmalereien, wie sie z.B. Diego Rivera schuf. Also bildgewordene Aufklärung der Welt mit ihren Herrschen und den Abhängigen, ja in Afrika und Asien wie Sklaven gehaltenen Menschen. Viele Silhouetten und auch ausgemalten Personen wird man auf späteren Bildern wiedersehen, ohne daß man weiß, ob dies gezielte Zitate Tübkes sind oder ob er sich hier ein Formen- und Personenrepertoire erarbeitet, das er dann nutzt und benutzt.
Der kunstgeschichtliche Erbe auf der Suche nach sich selbst – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Gleich vorneweg. Da glaubt man, den in der BRD so bitterlich verkannten und unterschätzten und in der DDR zwiespältig als Heroen und gesellschaftlichen Nichtsnutz behandelten Maler Werner Tübke, einer der bildgewordenen Vertreter der Leipziger Schule, ganz gut zu kennen und seinen sich auf altdeutschen Vorbilder, also Cranach und Dürer, berufenen Malstil als seine wesentliche künstlichere Handschrift zu erkennen – und dann das. Dann diese trotz ’nur’ neunzig von seinen gemalten 400 Gemälden überbordende Ausstellung eines Lebenswerkes, in dem es kunstgeschichtlich drunter und drüber geht, in dem man die Anverwandlung der früher Spanier genauso sieht wie die von Goya, aber dann die Florentiner, auch die Venezianer, ja, das ist Carpaccio und Mantegna auch, aber erst recht die Manieristen und ganz einwandfrei Rosso Fiorentino mit den gewaltigen gedrehten Leibern, wenn da nicht auch eine Spur Dalí dabei wäre und eine so eigene Mischung, daß man zwar Assoziationen hat, aber ein eigenständiger Künstler dabei heraus kommt: Werner Tübke.
Eine Berliner Erfolgsgeschichte – Präsident Walter Momper öffnet das Berliner Abgeordnetenhaus...
Berlin (Weltexpress) - Der Zuzug von Künstlern nach Berlin ist ungebrochen. Maler, Bildhauer, Schauspieler, Tänzer, Musiker siedeln sich an in der Hauptstadt. Sie finden die Szene in Berlin interessant, aufregend, kreativ. Wenn jedoch die Künstlerverbände oder die Akademie der Künste die Situation der Künstler und ihre Einkommen untersuchen, ist das Bild ernüchternd. Eine aktuelle Studie über die Lage der Theater- und Tanzschaffenden weist aus, dass zwei Drittel arm sind. Die Einkommen sind in den letzten Jahren um 30 Prozent gesunken. Einem grossen Angebot bestausgebildeter Künstler steht eine schrumpfende zahlungsfähige Nachfrage gegenüber.
„Der Maler ist das Auge der Welt“ – „Otto Dix. Zwischen...
Wien (Weltexpress) - Diejenigen, die Otto Dix kennen, denen gibt die Erwähnung seines Namens jedes Mal einen Stich ins Herz. Zumindest dann, wenn man feinfühlig ist und darum weiß, wie dieser hochbegabte Maler auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Entwicklung jäh durch die Nazis ausgebremst wurde. Wobei er und Max Beckmann und Ernst Ludwig Kirchner - um diejenigen zu nennen, mit denen er auf einer Höhe war und die wie er als „entartete Kunst“ eingestuft wurden - immerhin weiterleben durften in Deutschland, wenngleich mit Malverbot belegt, woraufhin Beckmann nach Amsterdam und dann in die USA ging und Kirchner in die Schweiz und sich dort umbrachte. Der bei Gera 1891 geborenen Otto Dix überlebte und lebte dann in der Bundesrepublik, die sich nach dem Bilderverbot der Moderne durch die Nazis erst einmal auf die abstrakte Kunst aus den USA stürzte und erneut hatte der gegenständlich malende Otto Dix das Nachsehen und konnte seinerseits an seine hochfliegenden, gesellschaftlich brisanten und altmeisterlich gemalten Bilder der Zwanziger Jahre nicht mehr anknüpfen . Ein Malerschicksal, das Otto Dix nicht alleine betraf, was man aber bei ihm eben noch schmerzlicher wahrnimmt als bei anderen, weil er einmal, nämlich in der Weimarer Republik, der rechte Maler zur rechten Zeit mit den richtigen Bildern gewesen war.