Schlagworte Hinrike Gronewold
Schlagwort: Hinrike Gronewold
Zeitsprünge – „Dantons Tod“ im Studio der Schaubühne
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zu Beginn gibt Paul Maximilian Schulz als Moderator eine knappe Einführung in die Zeit der Französischen Revolution. Später wird er auch...
Ein Fest für Peter Weiss – „Marat/Sade“ begeistert im Deutschen Theater
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers, Dramatikers und Malers Peter Weiss präsentiert das Deutsche Theater einen hintergründigen Spaß der Extraklasse: „Die Verfolgung...
Zutiefst befremdend – Brillantes Trio interpretiert Camus im Studio der Schaubühne
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Auf der leeren Bühne stehen zwei Mikrofone. Leuchtröhren begrenzen den Raum als Gitterstäbe einer Gefängniszelle. Regisseur Philipp Preuss, der auch die...
Klischeelastiges Traumschiff – Karin Beiers „Schiff der Träume“ eröffnete das Theatertreffen
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Violinistin Elena Schmidt (Kathrin Wehlisch) fordert geflüchtete Afrikaner auf, ihre Kabine zu verlassen, obwohl sie dort ganz allein ist. Zuvor hat sie ihre Geige gerettet, die ihre Kollegin Nelly an die Geflüchteten verschenken wollte. Um zu beweisen, dass sie dennoch großmütig sein kann, hat Elena sich dann die teuren Markenklamotten vom Leib gerissen und sie den Geflüchteten als Spende vor die Füße geworfen. Als einer der ob dieser Aktion verwirrten Männer die Kleider aufhebt und sie Elena zurückgeben will, ergreift diese panisch die Flucht, weil sie die höfliche Annäherung als Versuch eines gewaltsamen Übergriffs missdeutet.
Denk ich an Deutschland in der Nacht ”¦ – Dokumentarstücke zum...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Insgesamt fünf Stücke zum Thema NSU waren bei den Autorentheatertagen zu erleben. Darunter drei dokumentarische Arbeiten, in denen die Opfer und ihre Angehörigen im Mittelpunkt stehen. Während der Prozess in München sich dahin schleppt und das Interesse der Medien sich auf die Täter konzentriert, sorgen engagierte TheatermacherInnen dafür, dass die Opfer in Erinnerung bleiben und dass unbeantwortete Fragen auch weiterhin gestellt werden.
Sie sind gekommen, doch sie sind gar nicht da – „Labyrinth“...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Fremdenfeindlichkeit hat nicht nur zu den Morden des NSU geführt, sondern ist auch die Ursache dafür, dass Menschen die, um ihr Leben zu retten, aus ihrer Heimat geflohen sind, in Europa, statt der ersehnten Sicherheit, Anfeindungen und Schikanen erfahren und dahin zurückgeschickt werden sollen, wo sie mit Sicherheit ermordet werden.
Unter dem Teppich ist noch Platz – „mein deutsches deutsches Land“...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Einen spannenden Krimi hat der in Gera geborene Autor Thomas Freyer verfasst. Wie im Fernsehen gibt es einen aufrechten Kommissar als Sympathieträger, der den TäterInnen in einer Mordserie auf die Spur kommt. Nur siegt am Ende nicht die Gerechtigkeit, sondern das Unrecht wird erfolgreich vertuscht.
Ins Innere reisen – „Die lächerliche Finsternis“ und „Common Ground“ beim...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). In die Eingeweide von Oberstleutnant Karl Deutinger führt die Suchaktion von zwei Bundeswehrsoldaten im Stück von Wolfram Lotz, das eigentlich ein Hörspiel ist, inspiriert von Joseph Conrad und Francis Ford Coppola. Ob dieses Werk höchst originell und politisch brisant oder eine eher harmlose Verulkung der rassistischen und kolonialistischen Klischees ist, die in den Köpfen weißer MitteleuropäerInnen spuken, darüber lässt sich streiten. Ganz sicher ist aber bei der Uraufführung am Wiener Burgtheater aus der Textvorlage etwas Sehens- und Erlebenswertes geworden, das beim Theatertreffen gebührend gefeiert wurde.
Leichen im Keller – „John Gabriel Borkman“ und „Das Fest“ beim...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die von Katrin Nottrodt gestaltete Spielfläche ist ein düsteres Kellergewölbe, in dem, über die gesamte Bühnenbreite, eine Treppe nach oben führt. Auf der obersten Stufe liegt zu Beginn der Titelheld feierlich aufgebahrt. Der Mann, der sich nach einem fünfjährigen Gefängnisaufenthalt seit acht Jahren in seinem Haus eingeschlossen hat, ist jedoch noch nicht tot. Er steht wieder auf, auch wenn er keine bedeutende Rolle zu spielen hat.
Das vergessene Kind – Bewegender „Don Carlos“ im Deutschen Theater
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Darstellerin der Infantin ist zu Beginn in einem Video zu sehen, ein kleines Mädchen in einem historischen Kostüm, das den Text rekapituliert, der Stefan Kimmigs Inszenierung die Aktualität verleiht: „Europa, Europa, Europa. Wo bist du? Ich habe dich lange nicht gesehen.“ Auf der Bühne ist dieser Text nicht zu hören, denn das Kind bleibt draußen. Noch zweimal ist es per Video zu sehen, auf seinen Auftritt wartend, zu dem niemand es abholt. Erst beim Applaus, wenn es die Handlung nicht mehr stören kann, darf es real in Erscheinung treten.