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Schlagwort: bücher
Krimiwelt aktuell – Die Bestenliste von Welt, Arte und NordwestRadio für...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Daran können wir uns auch nicht erinnern, daß der Weltexpress schneller war als die monatliche Krimivorschau von all den Krimi-Superexperten. Aber so ist es. Der für den Monat Dezember 2010 mit Recht auf den ersten Platz gehievte neue Politthriller von Altmeister John le Carré aus dem Ullstein Verlag wurde schon am 19. November von unserem Kollegen Gerhard Wiedemann besprochen, sehr zustimmend und das in acht Fazits. Das achte und letzte Fazit zum Buch war ihm: „Mehr, als daß es knüppeldick um Finanzen und deren internationale Krise geht, soll man hier auch nicht äußern.
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung – „Freiheit“ von Jonathan Franzen...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Tatsächlich ist es so etwas wie Trauer, wenn man die letzte Seite 731 gelesen und die 15. CD gehört hatte, denn man muß Abschied nehmen von Familie Berglund, vom harten Kern der Familie, den Eltern Walter und Patty Berglund, mit denen man nun viele Wochen gelebt hatte. Dabei geht der Roman von Jonathan Franzen tröstlich aus, nein, von einem Happy End zu sprechen, ist kein Anlaß, wohl aber davon, daß es den Anschein hat, als hätten wenigstens diese zwei Menschen, die sich dreißig Jahre ihres Lebens gegenseitig nichts geschenkt hatten, gelernt, in ihren Niederlagen ihre eigenen Fehler zu erkennen und mit Güte auch sich selbst gegenüber den anderen ebenfalls wieder etwas wert sein lassen.
Weder schaurig noch schön – „Wir sind die Nacht“ räsoniert auch...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Was es alles gibt. Und das bezieht sich jetzt nicht auf Vampirinnen. Die kommen gleich. Nein, erst einmal staunen wir, daß gleichzeitig zum Kinofilm im Hörverlag eine CD von 78 Minuten erscheint, die dem Film entspricht, allerdings dauert der ja genau 22 Minuten länger. Das Entscheidende aber ist, daß es die Filmschauspieler sind, die hier sprechen und während wir uns noch wundern, denn bisher kennt man die begleitenden oder nachfolgenden DVDs bei Filmen, wird einem auf einmal klar, daß sich ein Film als Hörbuch sehr gut eignet, denn im Film sind es die Dialoge, die zählen, eine Erzählerstimme gibt es höchst selten und wenn dann kurz und das alles hat man früher Hörspiel genannt und von daher gefällt uns, daß der Hörverlag auf seiner CD „Wir sind die Nacht“ auch vom Hörspiel spricht, das übrigens in den Fünfziger Jahren zu den intellektuellen und ästhetischen Sternstunden der Republik zählte und in den Gesprächen lange weiterlebte, als Unterhaltung durch Medien noch ein Fremdwort war und die Leute nicht von Film, Fernsehen und Computer zugeschüttet waren, wie heutzutage.
In zehn Etagen um die Welt – Buchtipp: „Das Traumschiff –...
Berlin (Weltexpress) - Ausgiebig Brunchen. Danach drei Runden im Pool. Abends ein Konzert. Ein Candlelight-Dinner zum Abschluss. Ausschlafen. Wahlweise unter dem Kreuz des Südens oder beim Schein der Mitternachtssonne. Kurz: Traumurlaub auf dem „Traumschiff“.
(Un)heilige Nacht – Zu „Halloween“ spuken in Jim Heimans Bildband der...
Berlin (Weltexpress) - „Verhext nochmal!“ Neidisch drückt sich die Alte mit Flugbesen und schwarzer Katze die Hakennase am Fenster noch krummer. So heimelig geht es drinnen bei Kerzenschein zu. Dabei geht es eigentlich an Halloween um das Gegenteil. Unheimlich soll es sein, wenn Geister, Goblins und Gerippe umherziehen. In Spinnweben verhangenen Archiven und musealen Sammelsurien hat Autor Jim Heimann die schauerlichsten und charmantesten „Halloween Vintage Holiday Graphics“ aufgestöbert.
Umbrien in aller Munde: vom Reiseführer aus dem Verlag Michael Müller...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist nun schon 16jährige Tradition, daß auf der Frankfurter Buchmesse die Italienische Zentrale für Tourismus ENIT den besten auf Deutsch erschienenen Reisführer auszeichnet. Früher war das jeden Mittwoch auf dem Messegelände ein Hindernislauf, die Preisveranstaltung am Mittwochnachmittag mit dem Glas Wein und leckeren Kleinigkeiten zu erreichen. Aber auch Traditionen kann man ändern und verbessern. So hat es ENIT-Direktor Marco Montini gemacht, denn die Prämierungen finden nun unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft am Eröffnungsabend der Buchmesse in Frankfurts bester Stube, dem Hotel Steigenberger Frankfurter Hof statt und sind gekoppelt mit eine festlichen Dinner mit italienischen Spezialitäten, zu der diesmal die Region Umbrien eingeladen hatte.
Warum im jüdischen Familienepos von 1900 bis 1947 die Kristallnacht fehlt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Stefanie Zweig, geboren 1932, war in Frankfurt am Main durch ihre journalistischen Arbeiten längst bekannt, bevor sie durch ihren zweiten Roman, den autobiographisch angelegten „Nirgendwo in Afrika“ weithin berühmt wurde. Dieser schildert das Aufwachsen des jungen Mädchens, das dort anders heißt, in den Weiten Kenias, wohin die jüdische Familie sich 1938 retten konnte. 1947 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und erst jetzt wird sie in Frankfurt ansässig, wo sie Abitur macht, arbeitet und auch heute lebt.
Von der „Mafia“ und anderen „Scheißkerlen“ – Serie: Günter Berg stellt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, nein, Wolf Biermann und Peer Steinbrück sind mit den „Scheißkerlen“ nicht gemeint, denn diese beiden Autoren hatte Verlagsleiter Günter Berg zusammen mit Petra Reski und Sarah Zierul zur Programmvorstellung mitgebracht, da alle vier rechtzeitig zur Buchmesse ihre Bücher veröffentlicht haben, auf die wir gleich eingehen. Zuerst aber etwas zu den „Scheißkerlen“, wie das Buch von Roman Maria Koidl heißt, von dem Günter Berg begeistert sprach, das den Untertitel trägt „Warum es immer die Falschen sind“. Eigentlich mögen wir solche Erbauungs- und Ratgeberliteratur nicht. Aber hier schlägt einem beim Durchblättern der ersten Seiten ein so frischer Wind ins Gesicht, daß wir sicher sind, wir kümmern uns um dieses Buch noch. Demnächst also mehr. Günter Berg hatte gleich auch die „Kinderkacke“ im Munde, nein, nein, er führte diese Buch zusammen mit den gewissen Kerlen für eine Verlagsseite an, die man von Hoffmann & Campe nicht unbedingt kennt und die bei den Lesern sofort reißenden Absatz fand.
Diese Argentinierin muß man lesen! – Claudia Piñeiro heizt ein mit...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich kann man seinem Unterbewußtsein, seinem Vorbewußtsein, seinem Unbewußten ruhig trauen, wenn man nach den Tagen der Buchmesse, wo tatsächlich Bücher und ihre Inhalte im Vordergrund stehen und sich eine ganze Regalbreite von neuen Exemplaren angesammelt hat, die es zu besprechen gilt, wenn man dann als erstes und erst mal einziges zu Claudia Piñeiros „Die Donnerstagswitwen“ greift, liest und einfach weiterliest, bis man erst am Schluß des 310Seiten starken Buches weiß, warum der Titel goldrichtig ist und was einem un- und vorbewußt also geleitet hatte, gerade dieses Buch in die Hand zu nehmen: Die Frau kann einfach schreiben, schräge Inhalte, geradeaus erzählt, mit einem Spannungsaufbau, der einem am Schluß, wenn man nun – angeblich- alles weiß, deutlich macht, daß hier an ein paar Figuren vorgezeigt wird, wie das ist, wenn eine Gesellschaft aus den Fugen gerät und der äußere Schein wichtiger wird als das innere Sein.
Mit Jonathan Franzen kam auch ein echter Literaturstar nach Frankfurt –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kaum vorstellbar, welchen Intelligenzsprung die bundesdeutsche Bevölkerung nach den Thesen von Sarrazin genommen hätte, hätten all die Menschen, die am Wochenende den auch für Normalbürger möglichen Besuch der Buchmesse flutend erledigten, dies gelassen und sich mit einem klugen Buch hingesetzt und es wirklich durchgelesen. So aber sind alle voll der Hoffnung, daß das noch passieren wird, was sich in der Woche als Geschäft zwischen Verlegern, Autoren, Übersetzern, Rechtevergebern auf dem Papier abspielte und was am Wochenende durch Mitnahme der Verlagsprospekte und vieler Bücherkäufe am Sonntag sich vorbereitete: eine permanente Lesenation.