Rumoren im Zwangsvereinigten Königreich

Anthony Blair (Archivbild 2010). Quelle: Wikimedia, CC BY-SA 4.0, Foto: EU

London, VK (Weltexpress). Im unter Zwang vereinigten Königreich (VK) am Rande des europäischen Kontinents rumort es. Das liegt auch daran, dass am anderen Ende des Mare Germanicums Persönlichkeitswahlen abgehalten werden, auch wenn dabei das Mehrheitswahlrecht gilt. Die Bande zwischen der Basis, dem Volk und seinem Abgeordneten sind im VK mächtig gewaltig und also um Längen größer als in deutschen Landen, wo es Listen gibt, über die Abgeordnete, die keine Sau kennt oder wählen würden, in den Berliner Reichstag rutschen.

Hinzu kommt die unter Anthony Blair (Labour) geänderte Verteilung von Macht und Herrschaft. Ende des vergangenen Jahrhunderts würden in Schottland, Wales und dem Nordirland genannten und von Briten (Engländern) besetzten Teil von Ulster Parlamente gegründet. In diesen Parlamenten rumoren immer mehr Abgeordnete, die Reden von Freiheit und Unabhängigkeit halten und das auch in der Regel so und nicht anders wollen.

Wenn die zunehmende Spaltung des zwangsvereinigten Königreiches auf einen Namen zurückzuführen ist, dann auf Blair, nicht auf Boris Johnson. Was Isabella Reichert in „Spiegel“ unter der Überschrift „Boris Johnson und das Unvereinigte Königreich – Der Spalter“ ist nichts weiter als Propaganda.

Die Mitglieder und Mandatsträger von Sinn Féin (Wir selbst) kämpfen weiter für ein Irland für Iren. Die Mitglieder und Mandatsträger der Pàrtaidh Nàiseanta na h-Alba (Schottische Nationalpartei) kämpfen für die Freiheit und Unabhängigkeit von Alba (Schottland). Bei Plaid Cymru (Walisische Partei) ist das nicht anders. Cymru gilt dort über alles und also das VK. Vereint kämpfen sie für die Freiheit ihrer Völker. Nur die Cornishman sind so was von assimiliert, da ist nichts mehr zu machen.

Für die aktuelle Rhetorik ist der Brexit nur ein geeignetes Mittel zum Zweck der Befreiung von London mit beachtlicher Wirkung, nicht die Ursache, die – keine Frage – auch nicht bei Blair liegt. Im Wesentlichen höhlt der stete Tropfen der wechselnden Befreiungskämpfer, deren Kämpfe immer den „unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen (freue sich, wer`s kennt) entsprachen, nicht den selbstgewählten, den Stein.

Wer auch immer in London regiert, er wird einkalkulieren müssen, dass Labour vor allem in Wales weiter den Bach runtergehen und Plaid Cymru stärker werden wird denn je. In Alba ist die Mehrheit des Volkes schon auf Sezession geeicht. Und die Iren? Die erinnern sich auch an ihre blutigen Kämpfe mit den Rotröcken. Sie wollen nach 100 Jahren Besatzung durch die Briten die Einheit der Insel. Und das ist gut so!

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