Samstag, 04. Mai 2024
Reise Seite 208

Reise

Berlin (Weltexpress) - Die Schweriner Bundesgartenschau beginnt am 23. April und endet am 11. Oktober 2009. Stolz ragt das Schweriner Schloß mit seiner vergoldeten Kuppel und den vielen Türmen und Giebeln in die Höhe. Rundherum Wasser, Gärten und über allem ein strahlend blauer Himmel. Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau erstrahlt der ehemalige Landsitz der Herzöge von Mecklenburg im neuen Glanz. Und vor dieser malerischen Kulisse begann am 23. April die Bundesgartenschau. Das sind mehr als 54 Hektar grün-buntes Terrain, verteilt auf sieben Gärten zwischen Schweriner See und Burgsee. Verwilderte Ufergürtel wurden freigelegt. Für die streng rechteckige "schwimmende Wiese" wurde ein verschütteter Teil des Burgsees ausgebaggert.
Hamburg (Weltexpress) - Im Inntal liegt noch dämmriger Morgendunst. Hier oben aber glitzern die Tautropfen schon in den ersten Sonnenstrahlen, die über die Kuppen der Ötztaler Alpen auf die Gipfel der Samnaungruppe fallen. Unser Atem dampft in der Kälte des Herbstmorgens. Wir wärmen uns mit einem Schluck Obstler, den Rosie Schalber bei der einzigen Rast während des dreistündigen Aufstiegs zur Schalberalm persönlich ausschenkt. Die Chefin der Serfauser Fünf-Sterne-Residenz „Schalber“ lässt es sich nur selten nehmen, auch bei den geführten Wanderungen für ihre Hotelgäste dabei zu sein.
Maierhöfen (Weltexpress) - Wandern ist wieder „in“. Die südlichste Gemeinde Deutschlands, Markt Oberstdorf in Bayern, ist bekannt für zahlreiche Möglichkeiten das Tal und die Berge zu erkunden. Insgesamt 200 km Wegenetz, Klettersteige und das 400 Gipfel-Panorama sprechen für sich. Geruhsam entlang der bekannten Täler, von Hütte zu Alm oder Alm zu Hütte auf halber Höhe oder eine Gipfeltour. Daher ist Oberstdorf wegen seiner drei Höhenlagen besonders für erholsames Wandern geeignet. Hier kann man sich langsam an die Höhenluft anpassen und vor allem immer eine Wanderung mit seinem persönlichen Schwierigkeitsgrad finden. Sich Zeit nehmen ist hier die Devise, denn mit schneller, effektiver, weiter verläuft der Alltag vieler Menschen. Oft sind gesundheitliche Probleme die Folge.
Baden-Württemberg (Weltexpress) - Die Werke der Dichter des Sturm und Drang wie die Gedichte von Klopstock weckten den „Rebell“ in Schiller, und ihm behagte der Drill des absolutistischen Herzogs Karl Eugen von Württemberg ganz und gar nicht, der ihn von der normalen Welt in ein abgeschottetes Kasernenleben hineinzwang und ihm das Schreiben verbot. Wen wundert es da, dass er heimlich sein erstes großes Drama „Die Räuber“ verfasste und anonym drucken ließ. Von dem despotischen Herzog, der sich in den obrigkeitskritischen Passagen der „Räuber“ persönlich angegriffen sah, mit Arrest und Schreibverbot belegt, floh Schiller nach Mannheim, wo die Premiere seines ersten Dramas ein herausragender Erfolg wurde. Doch vorher hatte er noch viel zu erleiden beim Kasernendrill auf Schloss Solitude, wo sein Vater in der Apfelbaumplantage arbeitete, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen, und die Familie nur wenige Gehminuten vom Schloss wohnte.
Baden-Württemberg (Weltexpress) - Als der große deutsche Dichter Friedrich von Schiller mit nur 46 Jahren in Weimar starb, da war er durch seine Werke überaus bekannt geworden, doch die Spuren seiner jüngsten Kindheit schienen verloren. Denn, womit niemand gerechnet hatte, sein Geburtshaus in Marbach in Baden-Württemberg war in Vergessenheit geraten. Da mussten ältere und informationsfreudige Marbacher Bürger befragt werden, Zeitzeugen, die sich daran erinnerten, wo das Gebäude stand und steht in der alten Nikolastorstraße, die Straße steil ansteigend, ein Fachwerkhaus wie die anderen in der Nachbarschaft. Es war im Jahre 1835, als der Marbacher Schillerverein das Geburtshaus kaufte, um es dann im „altdeutschen Stil“ zum Schillerjubiläum 1859 als Gedenkstätte der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Jetzt verdichteten sich die Spuren mit „Schiller-Reliquien“, mit Bildern, Büchern, Handschriften und Alltagsgegenständen, die von Nachkommen und Verehrern des Dichters gestiftet wurden. Und nun sind es 250 Jahre, wenn der Geburtstag von Friedrich von Schiller im ganzen Land Baden-Württemberg gefeiert wird, insbesondere in der Schillerstadt Marbach am Neckar, eine der ältesten Landstädte in Württemberg.
Marbach (Weltexpress) – Wo anders als in der Geburtsstadt Friedrich Schillers kann die Spurensuche dieses großen deutschen Dichters beginnen, dort, wo im kleinen Geburtshaus ein winziges, mit Borten und Pailletten besticktes Taufhäubchen an jenen 10. November 1759 erinnert und an jenen kleinen „Fritzi“, von dem noch niemand ahnte, dass er einst ein großer deutscher Dichter werden sollte. In einem einzigen Raum mit einer kleinen angrenzenden Küche im Erdgeschoss wohnte die Familie in ärmlichen Verhältnissen zur Miete, wo heute liebevoll drapiert ein Leinen-Kinderanzug des kleinen Jungen die Blicke der Besucher auf sich zieht.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Gehen wir ruhig dreitausend Jahre zurück. Was sind diese paar Jährchen im Verhältnis zur Erdgeschichte mit ihren Millionen von Jahren, wo Leben auf dieser Erde entstand. Und nicht erst, wie die Bibel und die Kreationisten noch heute uns weismachen um 4 400 Jahren vor Christi, wobei die Bibel diese Zahl immer symbolisch meinte, und nur sture Menschen Buchstabe für Buchstabe ihr Weltbild noch heute allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz danach formen. Wann es exakt war, daß die Quellen im Euganeischen Thermalbecken aus dem Boden sprudelten, ist nicht genau bekannt. Es muß die Verschiebung der Erdkruste, die Bildung der Faltengebirge der Alpen damit zu tun haben, die die unterirdischen Wasser so nach oben drängten. Auf jeden Fall war schon vor dreitausend Jahren von diesen heißen Quellen, die Kilometer tief unter der Erde aus dem Voralpengebiet unterwegs sich mit Mineralien und Spurenelemente anreichern und die bis heute mit bis zu 87 Grad Celsius aus dem Boden schießen, die Rede und auch von der therapeutischen Wirkung dieses Wassers auf den Menschen.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das heiße Thermalwasser und der spezifische Schlamm machen die gesundheitsfördernde und die heilende Attraktion von Abano Therme und dem gesamten euganeischen Becken aus. Und der hiesige besonders mineralienhaltige vulkanische Schlamm hat der ganzen Welt den italienischen Fango als Namen für jegliche Form von Heilschlamm gegeben. Aber Fango ist nicht gleich Fango und das bezieht sich nicht nur auf die unterschiedlichen Anteile von Mineralien und Spurenelementen, sondern erst einmal auf die Unterscheidung zwischen organischem Fango und anorganischem Fango.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Aha, das ist ein Türkisches Bad auf Italienisch, stelle ich im SPA-Bereich des Hotel Formentin, mitten im Stadtkern von Abano Therme, fest. Wie gut, daß kein Experte aus der Türkei oder ein Nordafrikaner dabei ist, die würden sich über die Terminologie wundern. Denn ein Türkisches Bad ist und bleibt ein Aufenthalt im Hammam, zu dem immer auch Heißluft, also ein Dampfbad zählt, aber eben noch sehr viel mehr. Und ich hatte mich schon über die halbe Stunde gewundert, die für das Türkische Bad angesetzt war. Was dann wirklich passierte, war eine perfekte Heißluftsauna in einem Aromarium, einer Aromakabine, in der zum schleierigen Dampf beliebige Aromen zugefügt werden, die hier „Türkisches Bad“ genannt werden.
Rom (Weltexpress) - Eine Oper ohne – Vorstellung nämlich. Na, zugegeben, das war Zufall, daß es die Jubiläumsballette zu den russischen Avantgardisten traf, die die Oper Rom verdienstvollerweise und stellvertretend für die Musik- und Ballettgeschichte anhand der originalen Choreographien erarbeitet hatte, die nun von den fünf am Opernhaus Rom zuständigen Gewerkschaften zur Premiere und den Folgevorstellungen des „Russischen Balletts“ zur Streiksache erklärt wurden und nicht stattfanden. Aber einen gewissen Hintersinn hat das schon, wenn man sich vergegenwärtigt, was 1909 an dieser Musik und an dem neuartigen Tanz auf der Bühne revolutionär war, Fortschritt eben und auch ein Fortschritt für die arbeitenden Klassen. Obwohl, ganz so weit her war es mit den sozialen Gefühlen der Avantgardisten auch nicht, denn die Kunst zu revolutionieren und damit im Sinne der Künstler, das ganze Leben, war das eine, aber an den revolutionären Bewegungen für die Massen teilzunehmen, das andere. Und das mochte Sergej Djagilev ganz und gar nicht.

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