Neues von der Deutschen Bahn: Die „Weiße Flotte“ wird grüner, mehr als eine Milliarde Menschen wurden im ersten Halbjahr 2012 transportiert und das Wort Frauenförderung wird künftig nicht nur am Anfang groß geschrieben

Das Bild verrät: Die Nähe des DB-Konzerns, von dessen Presseräumen im Berliner Bahn-"Tower" Journalisten über den Tiergarten hinweg zu Kanzleramt und Reichstag blicken können, zum Staat ist nicht zu leugnen, auch wenn niemand drüber spricht.

Dafür teilt auf der Halbjahrespressekonferenz der Deutschen Bahn (DB) heute in Berlin Dr. Rüdiger Grube als Vorstandsvorsitzender mit, daß im Personenverkehr der Fernverkehr deutlich zugelegt habe. 7 Prozent Plus gegenüber 2011 sind gut für die „Weiße Flotte“, die zwischen City hier und dort express unterwegs ist. Selbst der Regional- und Stadtverkehr konnte mit 4 Prozent leicht zulegen. „Passagier-Rekord“ wird manches Medium titeln.

Das ist nicht von der Hand zuweisen, denn die Deutschbahner haben zum ersten Mal in einem Halbjahr mehr als eine Milliarde Menschen transportiert. Was beim Personenverkehr gut läuft, läuft beim Güterverkehr schlechter. Einen Rückgang verzeichnete die Bahn. Das Transportaufkommen verringere sich um 2,6 Prozent auf 202,3 Millionen Tonnen Fracht. Vor allem in der Stahlindustrie habe die Nachfrage nachgelassen, sagte Grube. "Trotz konjunktureller Unwägbarkeiten bleiben wir für das Gesamtjahr 2012 zuversichtlich", erklärt er.

Der Umsatz des Staatskonzerns kletterte in den ersten sechs Monaten um 3,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Zugleich stieg das operative Ergebnis (Ebit) um 16,6 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro, während das Ergebnis nach Steuern um knapp 150 Millionen Euro auf 794 Millionen Euro zulegte.

Zu besseren Zahlen trägt auch DB-Schenker, weil die Seefracht und die Kontraktlogistik weiter wachsen konnte. Allerdings ging das Luftfrachtgeschäft um 7,9 Prozent zurück. Trotz der guten Zahlen warnt Grube vor der ungewissen Zukunft anläßlich dunkler Wolken über vielen europäischen Staaten, Banken und Unternehmen. Dr. Richard Lutz ergängt: „Umfeld spürbare konjunkturelle Abschwächung“ lasse „ein geringeres Wachsum“ bei DB Schenker erwartet. Doch das sei keine Konjunkturwarnung.

Wachsen solle auch der Anteil der Damen in der Herrenriege. Die „Vielfalt in Führung“ wolle Grube umsetzen. Spätestens jetzt wird es heiter auch auf dem Podium. WELTEXPRESS wird berichten, ob zu dunklen Anzügen und langweiligen Krawatten nächstes Mal Modisches aus der Damenoberbekleidung auf der Bühne zu sehen sein wird.

Mit Material von dapd

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