Massaker: Brutale Blutorgie – Hunderte Delfine auf den Färöer-Inseln abgeschlachtet

Blutiges Massaker an Delphinen auf den Färöer-Inseln. Quelle: Sea Shepard

Wien, Österreich (Weltexpress). Nein, ausnahmsweise soll hier nicht die Rede sein von den Gräueltaten der Taliban, der Syrer oder der burmesischen Militärs – obwohl dazu noch einiges anzumerken wäre. Auch nicht vom 20. Jahrestag des schrecklichsten Terrorakts aller Zeiten. Nein – diesmal geht es nicht um Bluttaten, die Menschen gegen ihre Mitmenschen verüben. Es geht um ein Gemetzel von Menschen an Tieren.

Das Massaker hat sich am Sonntag auf den zur dänischen Krone gehörenden, aber weitgehend autonomen Inselgruppe der Färöer ereignet – einer im Nordatlantik, rund 500 Kilometer südöstlich von Island gelegenen Gruppe von 18 vulkanischen Felseninseln mit knapp 50 000 Einwohnern. Es war eine brutale Blutorgie, die sich auf der Färöer-Insel Eysturoy abspielte: Fischer trieben einen außergewöhnlich großen Schwarm („superpod“) von 1428 Delphinen der Subspezies „White-Sided Dolphins“ in die Untiefen vor dem Skálabotnur-Strand. Dort wanden sich die Tiere, denen Fischer das Rückenmark durchgetrennt hatten, langsam verblutend in stundenlangem Todeskampf, bevor sie schließlich elendiglich verendeten. Schockierende Fotos gingen durch die Weltpresse: Sie zeigen das blutrot gefärbte Meer – und Tausende von toten Delphinen am Strand. Laut der Umweltschutzorganisation Sea Sheperd, die seit 1980 Kampagnen gegen das Abschlachten von Delphinen führt, war dies an einem einzigen Tag die höchste Anzahl Meeressäuger, die je auf den Färöer-Inseln getötet wurden – deutlich mehr als in einer ganzen Saison in dem dafür berüchtigten japanischen Taiji.

Das grauenhafte Ritual hat Tradition – allerdings in diesem Ausmaß ist es bis heute beispiellos: Es handelt sich um die als „Grindadrap“ bezeichnete, seit Jahrhunderten praktizierte Jagd nach Walen. Die erlegten Tiere wurden jeweils unter die Bevölkerung als Nahrungsmittel verteilt. Doch die jetzt massakrierten Delphine werden wohl ausnahmslos im Abfall enden. Der Leiter der Vereinigung für den Grindwalfang auf den Färöern sagte am dänischen Radio, dass es an der Zeit sei, ernsthaft darüber zu diskutieren, ob die Jagd nach Delphinen weiterhin erlaubt werden sollte. Er fügte etwas verschämt hinzu, dass er nach den Ereignissen um den Ruf der touristisch erschlossenen Färöer-Inseln fürchte. Zu Recht. Aber auch Japan hat seit einigen Tagen die Delphinjagd wieder aufgenommen. Wir vernunftbegabten Wesen ergötzen uns an den munteren Spielen der Delphine, schwimmen beglückt mit ihnen im Meer und bewundern ihre Intelligenz, die jener der menschlichen laut neuester Forschung kaum nachsteht. Aber so ist der Mensch: Bewundert schwärmerisch die Natur – und versetzt ihr dann den Dolchstoß in den Rücken.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Dr. Charles E. Ritterband wurde in „Voralberger Nachrichten“ erstveröffentlicht.

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