Kommentar: Wenn die Bären tanzen… – Jalta 2 oder Helsinki 2 oder Genf zu zweit?

Zwei Tanzbären. Quelle: Pixabay, Foto: Vinson Tan ( 楊 祖 武 )

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Schon heute wird in Genf gesprochen. Russen und VS-Amerikaner, womit ausdrücklich das Staatsvolk gemeint ist, verhandeln beziehungsweise Diplomaten der Regenten in Washington und Moskau. Wenn die Bären tanzen, dann haben auf dem Boden nichts zu suchen.

Und die Russen und VS-Amerikaner sind die zwei großen Atomwaffen-Staaten. Indien und Pakistan, Frankreich und das VK, Israel und die VR China haben dort nichts zu suchen, geschweige denn der Rest vom Schützenfest. Doch was genau soll in Genf ausgetanzt werden, ein neues Jalta 2 oder Helsinki 2?

Daß Josep Borell, ein Katalane, der quasi ein Vertreter ist, als Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik der Ursula-von-der-Leyen-Kommission gilt, sich gegen ein Jalta 2 ausspricht und für ein Helsinki 2, das ist wohl wahr, aber ein frommer Wunsch. Die VSA haben den Limes längst auf die Linie Riga – Odessa verschoben und also ein Jalta 2 veranstaltet. Im Liwadija-Palast, wo die sogenannte Jalta-Konferenz stattfand, wurde von den „Großen Drei“ (die Staaten VSA, VK und Sowjetunion mit den Staatsführern Franklin Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin) die Aufteilung des Deutschen Reiches und in der Folge eine zerkleinerte Kleindeutsche Lösung beschlossen, aber nicht nur das, sondern auch die Aufteilung Europas.

Daß der Apartheidstaat BRD, der von Beginn an ein Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot war, an deren Seite zu bleiben hat, das wissen die Regenten in Berlin. Daher kommen von Mitgliedern der Alt- Einheitsparteien sowie von Lohnarbeitern der Lücken- und Lügenmedien in Staat und Kapital, Verbänden und Parteien die alte Leier. Amis gut, Russen schlecht.

Die bösen Russen wollen, daß der Limes wieder zurückgezogen wird. Die VSA mit dem VK im Beiboot sowie den üblichen Vasallenstaaten wollen weiter vorrücken. Was Borell will oder von der Leyen oder wer auch immer in Brüssel, das interessiert weder in Moskau noch in Washington. Genf findet ohne die EU statt. Punkt.

Die EU ist im Sicherheitsrat der VN nur mit Frankreich vertreten. Das wäre eine Vetomacht, aber letztendlich haben die Regenten in Paris sich als treuer Vasall der VSA mit dem VK im Beiboot erwiesen. Und die Deutschen? Sie spielen keine Rolle. Keine!

Dazu schreibt Wladimir Sergijenko unter der Überschrift Am Vorabend einer neuen Jalta-Konferenz in „Telepolis“ (10.1.2022): „Bei der Einschätzung der eigenen Rolle und des Gewichtes der Europäischen Union verkennt Borrell zwei wichtige Aspekte: Russland kann sich das Recht dazu herausnehmen, mit denjenigen Mächten über Sicherheitsgarantien für sich zu verhandeln, die eine Lösung der bestehenden Probleme unmittelbar herbeiführen können. Und es waren die USA, die über die Köpfe der Europäer in der jüngeren bis jüngsten Vergangenheit mehrfach zentrale Entscheidungen getroffen haben…

Die Europäische Union hat ihre Chance auf eine belastbare internationale Rolle verspielt, als sie sich der US-amerikanischen Position anschloss, statt auf eigenen, friedlichen Beziehungen zu Russland zu beharren.

Selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war dies noch anders. Es waren schließlich die Europäer und allen voran die Deutschen, die Stationierung der Pershing-Raketen der USA auf eigenem Boden verhinderten. Heute scheint das gerade bei den politischen Erben der damaligen Demonstranten völlig vergessen. Daher kann Borrell als Chefdiplomat der EU des Jahres 2022 zu einer möglichen Jalta-Konferenz 2.0 im besten Fall noch als Beobachter eingeladen werden.“

Wie gesagt, wenn die Bären tanzen, dann haben die Mäuse auf dem Boden nichts zu suchen, aber die eine oder andere darf „beobachten“, wie getanzt wird.

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