Jonathan Sacks, der ehemalige britische Oberrabbiner verstorben

Sir Jonathan Sacks (2006). Quelle: Wikimedia, CC BY-SA 2.0, Foto; cooperniall

London, Vereinigtes Königreich (Weltexpress). Am Schabbat hat Grossbritannien eine überragende Persönlichkeit verloren: Jonathan Sacks, der frühere britische Oberrabbiner ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Der britische Thronfolger Prinz Charles (The Prince of Wales) bezeichnete Sacks als „Leuchtturm dieser Nation“ und der frühere Premierminister Tony Blair nannte ihn einen „intellektuellen Giganten“. Premierminister Boris Johnson betonte seinen Einfluss auf Grossbritannien und den gesamten Erdkreis. Der amtierende Oberrabbiner Ephraim Mirvis sagte, die Welt habe einen erleuchteten Thorah-Gelehrten und eine intellektuelle Grösse mit weltweiter Ausstrahlung verloren – einen aussergewöhnlichen Botschafter für das Judentum, der vielen dabei geholfen habe, diese Religion besser zu verstehen  und stolz zu sein auf ihr jüdisches Erbe. Ronald Lauder, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, erklärte, dass die gesamte jüdische Welt vom Hinschied des früheren britischen Oberrabbiners erschüttert sei.

Sacks starb am Samstag an Krebs; die fortgeschrittene Krankheit wurde letzten Monat diagnostiziert, nachdem er sich zuvor zwei Mal Behandlungen unterzogen hatte. Sacks war während 22 Jahren, zwischen 1991 und 2013 Oberrabbiner der Vereinigten Jüdischen Gemeinschaften des Commonwealth (United Hebrew Congregations). Als Autor verfasste er mehr als 30 Bücher; sein letztes, publiziert dieses Jahr, trug den Titel: Restoring the Common Good in Divided Times.

Im Jahr 2005 wurde Sacks von der Queen zum Ritter geschlagen und vier Jahre später zum Mitglied des Oberhauses auf Lebenszeit („Life Peer“) promoviert.

Sacks war nicht nur ein hervorragender Autor, sondern auch ein mitreissender Redner, dessen regelmässige Radioauftritte weite Kreise in Grossbritannien in ihren Bann gezogen hatten. Als glänzender Kommunikator war er unerreicht. Als er 1991 erwarteterweise zum Oberrabbiner ernannt wurde, leitete er eine „Dekade der Erneuerung“ ein. Beim Dinner seiner Emeritierung war Prinz Charles – ein persönlicher Freund von Jonathan Sacks – der Ehrengast.

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