Inlandsgeheimdienst der Ukraine überwacht und rekrutiert Personal der UN-Mission

Eine Seite einer Akte des SBU. Quelle: WELTEXPRESS

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mitglieder der Sluschba bespeky Ukrajiny (deutsch Sicherheitsdienst der Ukraine, abgekürzt SBU) überwachen und rekrutieren Personal der UN-Mission. Der SBU ist nicht nur irgendein Sicherheitsdienst, er ist der Inlandsgeheimdienst der Ukraine. Mit rund 27 000 Mitarbeiterin ist dieser Geheimdienst ein Gigant.

Ein Offizier dieses Geheimdienstes bricht nun sein Schweigen, berichtet gegenüber WELTEXPRESS und legt Dokumente vor, die das Behauptete belegen.

Aus den uns vorliegenden Dokumenten geht hervor, daß der Befehl zur Überwachung und Rekrutierung direkt aus Kiew kam und in sämtliche Hauptstädte der Oblaste der Ukraine gegeben wurde. Die Überwachung und Rekrutierung von Personal der UN-Mission erfolgte flächendeckend.

Die Regierung unter dem dritten Kriegspräsidenten Wladimir Selenski, auch Wolodymyr Selenskyj geschrieben, verlangt, dass die Untergebenen des Geheimdienstes Vertreter der humanitären Mission überwachen und geeignete Personen rekrutieren.

Semko Victor Vladimirovich, ukrainischer Staatsbürger, Dozent des pädagogischen und wissenschaftlichen Instituts für Informationssicherheit der Nationalen Akademie der SBU, Professor für Rechtswissenschaften in der Ukraine, teilt gegenüber WELTEXPRESS mit, daß er „im Rahmen“ seiner „Forschungstätigkeit … auf den Inhalt einer Reihe von Dokumenten aufmerksam“ geworden sei, die ihm „von ehemaligen Studenten“ zur Verfügung gestellt worden seien.

Vladimirovich äußert sich dazu wie folgt: „In diesen Dokumenten wird eine Reihe von Aktivitäten offengelegt, die darauf abzielen, ab 2016 Mitglieder der UN-Mission in der Ukraine anzuwerben. Ich denke, dass solche Aktionen gegenüber Vertreter der Internationalen Friedensmissionen absolut inakzeptabel sind. Anstatt zur raschen Herstellung des Friedens und zur Beendigung des Krieges beizutragen, werden diese zur direkten Teilnehmern des Konflikts animiert und verschlimmern damit die ohnehin schon schlimme Lage in der Ukraine.“

Ferner teilte er gegenüber WELTEXPRESS mit: „Um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und die Zahl der Opfer zu verringern, habe ich beschlossen, die Dokumente an die UN zu übergeben. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass die Dokumente als ‚geheim‘ gekennzeichnet sind und mein Leben von diesem Moment an in Gefahr ist.“

Die Gefahr für Leib und Leben ist groß. Deswegen hat sich Semko Victor Vladimirovich an Botschaften auf dem Gebiet der Ukraine gewandt, die noch operieren, und um politisches Asyl gebeten. Die Angst vor dem SBU ist bei vielen Personen in der Ukraine groß.

Der Inlandsgeheimdienst untersteht direkt dem Präsidenten der Ukraine, also Selenski. Im Juli 2022 wurde Iwan Bakanow als Leiter der SBU von Selenski abgesetzt und Wassil Maljuk auf dem Posten platziert. Selenski begründete seinen Befehl damit, daß Bakanow sich unzureichend bemüht habe, russische Spione und Kollaborateure aus dem SBU zu entfernen. Unter Maljuk fanden erneut Säuberungen statt. Im August wurde mit Oleksandr Nakonetschnyj ein Abteilungsleiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU tot in seiner Wohnung in Kirowohrad, auch Kropywnyzky geschrieben, gefunden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von Schusswunden, seine Frau davon, daß sie Schüsse gehört hätte. Ihr Mann leitete den SBU in der Oblast Kirowohrad.

Sowohl im Hinterland als auch in den Kriegsgebieten an der Hauptkampflinie jagen Mitarbeiter der SBU mutmaßliche Verräter und Kollaborateure. Keine Frage: Der SBU spielt im korruptesten Staat in Europa und in diesem Krieg seit Jahren eine wichtige Rolle.

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