In Union-Trainer Urs Fischer brodelte die Wut, wenigstens ein bisschen

Der Chef bei den Eisernen: Trainer Urs Fischer. © Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). So wollte Union-Trainer Urs Fischer die Torjäger-Qualitäten seines Stürmers Taiwo Awoniyi nicht bestätigt sehen und das elfte Saisontor des Angreifers bewundern. Taiwo hielt in der 24. Minute nach einer Ecke den Kopf hin und bum stand es 0:1 für die Wolfsburger.

Ein ärgerliche Moment, zumal es der einzige Treffer des gesamten Spiels blieb und die Berliner mit leerem Punktebeutel nach Berlin fuhren. Dabei schienen die Eisernen nach Siegen über Mainz und im DFB-Pokal über St. Pauli, gerade wieder den richtigen Siegdrall erwischt zu haben. Trotz der Pleite lobte Trainer Urs Fischer seine Unioner in Wolfsburg über den grünen Klee: „Ich habe 90 Minute eigentlich eine tolle Leistung meiner Mannschaft gesehen. In der zweiten Halbzeit waren wir besonders dominant, was sich an den Torschüssen von 17 zu 9 zu unseren Gunsten ablesen lässt. Am Ende musst du aber Tore schießen. Das haben wir heute leider nicht geschafft.“

Später allerdings kochte dem eher bedächtigen Schweizer, dann doch die Wut noch einmal hoch: „Ich verstehe den Schiedsrichter nicht. Ich weiß nicht, wo er da ein Foul gesehen haben will.“ Der Schiri hat nicht einmal den Videobeweis angefordert. In der „Kicker“-Bewertung liegt der Hamburger bei 3,0. Da wird wohl nach der Partie in Wolfsburg ein Minus-Strich dahinter geschrieben werden müssen. Sheraldo Becker hatte die Kugel ins Wolfsburger Tor bugsiert. Doch der Hamburger Unparteiische Patrick Ittrich, erkannte den Treffer nicht an. Angeblich soll Taiwo Awoniyi vorher ein Foul begangen haben.

Der keineswegs als Streithammel bekannt Fischer sagte noch einmal. Ich habe beim besten Willen kein Foul gesehen.“

Selbst der Neu-Wolf Max Kruse gab als Ex-Unioner kleinlaut zu: „Wir waren heute die Glücklicheren.“

Aber noch bleiben für die Köpenicker die Europa-Plätze im Blickfeld, was auch der Norweger Julian Ryerson so sieht: „Wir waren in Wolfsburg in jeder Hinsicht das bessere Team. Wir lieferten ein gutes Spiel ab, haben uns aber leider dafür nicht belohnt.“ So ist das nun einmal im Fußball. Nur Tore zählen, eine Note für besonders beeindruckende künstlerische Ausführung gibt es nicht.

Jammer hilft dennoch nicht weiter. Jetzt müssen sich die Eisernen auf den nächsten Sonnabend konzentrieren, dann läuft der VfB Stuttgart als Abstiegskandidat in der „Alten Försterei“ auf. Die Schwaben hielten gerade mit einem 3:2-Sieg die Borussen von Mönchengladbach klein. Also Achtung ihre Eisernen. Vergesst vor lauter Kombinationswirbel das Tore schießen nicht…

Anmerkung:

Siehe zum Thema auch die Artikel Eiserne Wölfe am Mittellandkanal gewinnen in Wolfsburg gegen Union Berlin und Tore und Punkte oder Männerfußball in der langweiligsten Liga der Welt und Ralf-Rüdiger Okudera.

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