In London schlägt die Uhr am Freitag 13 – Der Kuhhandel oder nichts Neues an der Themse – Erst Mays Brexit-Deal und dann Mays Abgang

London.
Auch am Big Ben, der langen Nase des britischen Parlaments im Westminsterpalast, geht es in den Underground von London. Quelle: Pixabay

London, VK (Weltexpress). Unter einem Kuhhandel verstehen nicht nur Bauern das kleinliche Aushandeln von Vorteilen, wobei der Deal am Ende ein mieses Geschäft ist. Bei den Mauscheleien von und mit Theresa May ist das nicht anders. In London wird am Freitag der Big Ben 13 schlagen.

Bereits gestern titelte „Die Presse“ (27.3.2019): „May tritt ab – aber nur nach Deal“ und zitierte May mit den Worten: „Ich weiß, dass es den Wunsch nach einem neuen Zugang und einer neuen Führung in der zweiten Phase der Brexit-Verhandlungen gibt.“ Weiter heißt es, dass May „nach Zustimmung des Parlaments zu ihrem Abkommen ’nicht im Wege stehen'“ werde.

Boris Johnson wartete noch die offizielle Rücktrittserklärung von May ab und verkündete anschließend, dass er nun für ihren Brexit-Deal stimmen werde.

Mays Abgang wird einer auf ganzer Hauptkampflinie. Alle politisch Interessierten stellen sich die Frage, wer künftig die Conservative and Unionist Party (deutsch Konservative und Unionistische Partei) sowie das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (VK) führen soll.

Namen werden gehandelt. Johnson, aber auch Michael Gove. Hinzu kommen Brexit-Ultras wie Dominic Raab, David Davis und der wankelmütige Milliardär Sajid Javid.

Gut möglich, dass May morgen die nötigen Stimmen beim dritten Versuch, ihren Brexit-Deal durch das Unterhaus zu bringen, bekommt. Sogar Jacob Rees-Mogg scheint bereit, über seinen Schatten zu springen, um May loszuwerden.

Allerdings will der Koalitionspartner der Tories, das ist die nordirischen DUP, beim Kuhhandel nicht mitmacht. Die nordirischen Unionistenpartei erteilte Mays Brexit-Deal hingegen eine klare Absage.

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