Honig, fest und flüssig – Slowenische Botschaft lud zum Honig-Frühstück ein

Honig.
Honig im Glas. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wieder sitzen wir in einem Büro in der Botschaft der jungen parlamentarischen Republik Slowenien am Berliner Hausvogteiplatz. Vor einem Jahr noch lud die Botschafterin zu Kaffee und Kuchen mit Kräutern. Damals duftete vor allem der Rollkuchen Potica, der als König der Hefekuchen gilt, und den Büroraum in Oma`s gute Stube verwandelte.

Von über 80 Füllungen schwärmte Anfang Juni 2017 die Botschafterin Marta Kos Marko und bat zu drei Sorten: Rosinen, Walnuss und Estragon.

Dieses Mal wurden Gäste zu einem Honig-Frühstück gebeten, zu dem der Botschafter Franc But lud.

Zu Beginn duftete vor allem das koffeinhaltige Heißgetränk und eine junge Frau aus der Botschaft besonders gut. Das sollte sich ändern.

Denn an dem reich gedeckten Tisch für acht Gäste wurde neben Kaffee noch etwas anderes eingegossen: Honiglikör. Und das hatte einen guten Grund.

Anton Janša und der Weltbienentag

Am 20. Mai werden Menschen auf diesem Planeten zum ersten Mal den Weltbienentag feiern. Das beschlossen die Vereinten Nationen vergangenes Jahr und der Vorschlag dafür kam aus Slowenien. Auch die Wahl dieses Datums geht auf die Initiative des slowenischen Imkerverbands zurück, der sich schon seit Jahren für den Weltbienentag einsetzt. Der 20. Mai ist nämlich der Geburtstag des slowenischen Imkerpioniers Anton Janša, der von 1734 bis 1773 lebte. Janša gilt als einer der ersten Lehrer der modernen Bienenhaltung.

Die UN möchte die Bedeutung der Bestäubungsleistung der Bienen für die weltweite Ernährung und auch die Probleme, unter denen Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten mehr denn je leiden, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Und zu verdanken haben wir das den Slowenen.

Dass die Slowenen ein Volk von Imkern seien, das erwähnt Botschafter But mehrfach und auch die Krainer Biene, die als autochthone slowenische Biene gilt und durch die slowenischen Alpen, das Dinarische Gebirge, das Pannonische Becken bis Piran an der Adria fliegt.

Die Pflanzenvielfalt in dem kleinen EU-Staat mit gerade einmal 2 Millionen Einwohnern sei groß, erklärt der Botschafter, weswegen die Imker in Slowenien viele verschiedene Honigarten herstellen könnten. Die eine oder andere Sorte schmieren wir uns auf gesunde Brote und kosten, während Botschafter But davon spricht, dass Slowenien „die Nutzung von Neonikotinoiden bereits 2011 verboten“ hätte.

Die internationale Imkerschule in Slowenien und die internationale Ministerkonferenz über die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäubern sowie deren Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft

Mit dieser gesunden Einstellung, den beinahe 300 Jahre gewachsenen Erfahrungen sowie dem Wissen darüber, dass jeder 200. Slowene Imker ist, sehen sich die Leute im Land von Bergen und Meer Willens und in der Lage, „eine internationale Imerkschule aufbauen zu wollen, in der angehende Imker aus aller Welt, insbesondere aus Entwicklungsländern, Grundwissen für den Umgang mit den wichtigen Insekten erlernen sollen“, erklärt Herr But. Er weist während wir Honig naschen und seinen Worten lauschen auf die Basis dieser Bemühungen hin und erläutert, dass bereits „die Habsburger Kaiserin Maria Theresia in Slowenien die erste Schule für Bienenzucht der Welt gründete“ . Dann gibt er einen Ausblick auf „die internationale Ministerkonferenz über die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäubern sowie deren Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft“ hin, die vom 18. bis zum 20. Mai 2018 in der slownischen Hauptstadt Ljubljana (Laibach) stattfinden werde.

Das erste Grüne Land der Welt

Slowenien hat sich Unterstützenswertes vorgenommen und geht mit guten Beispielen für ein grünes und gesundes Europa voran. Nach den internationalen Standards der Green Destinations ist Slowenien das erste Grüne Land der Welt und das ohne grüne Partei im Parlament. Zudem überprüfe laut Botschafter Slowenien das mit der Bienenzucht verbundene touristische Angebot systematisch.

Eine Reise in eines der Länder mit der größten Biodiversität der Welt würde sich vor allem für das Wohlbefinden lohnen, denken wir, während wir vom Botschafter hören, dass Slowenien beachtliche bienenbezogene Wellnessangebote böte.

Vor allem aber – und das wissen wir – bietet Slowenien besten Honiglikör, zu dem Potica prächtig passen würde. Auf die Gesundheit! Auf Slowenien und den Weltbienentag!

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