„Fußballerisch das Beste, was die Liga zu bieten hat“ – Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen oder Einblick zum Ausblick auf das DFB-Pokalfinale der Männer in Berlin

Rudi Rudi Völler, Simon Rolfes, Bruno Labadia, Thomas Schaaf, Frank Baumann und Klaus Allofs

Auf die Frage, ob es etwas Besonderes sei, als Manager von Bayer 04 Leverkusen auf Werder Bremen zu treffen, erinnerte Völler daran, daß „wir drei alle für Werder gespielt“ hätten. Anders gesagt: Die „kontrollierte Offensive“, die an der Weser gelehrt wird, durften diese drei lernen und ihre Können, ihre Erfahrungen mit an den Rhein nehmen. Er ergänzte: „Schön ist, das ist auch allgemein für den Fußball gut, daß wir am Samstag die fußballerisch vielleicht besten Mannschaften in Deutschland sehen.“ „Das hört sich vielleicht komisch an“, ahnte der einstige Top-Stürmer der Bremer, weil der eine Neunter und der andere Zehnter der Liga geworden ist, doch ich bleibe dabei, daß beide Teams fußballerisch das Beste der Liga sind!“ Auch Bruno Labadia, der bereits für Bremen auf Torejagd ging, überschüttete die Grün Weißen mit Lob: „Werder hat alles, was eine Klassemannschaft braucht. Wir lassen uns nicht blenden, daß Werder nur Bundesligazehnter wurde. Diese Mannschaft stand im UEFA Cup-Finale und steht im DFB Pokalfinale. Zudem ist die Einzelqualität in verschiedenen Positionen hervorragend. Die Schaaf-Elf kann immer wieder Torchancen herausspielen“ und vor allem: „viele Spieler können Tore schießen.“

In der Tat: Der Weg nach Berlin war für die Bremer nicht einfach. Werder, die 2004 bereits zum fünften Mal nach 1961, 1991, 1994 und 1999 den Pott gewannen, mußten bei diesem Anlauf fünf Mal auswärts antreten. Über Dortmund Wolfsburg und Hamburg fuhren die Bremer nach Berlin. „Wenn man die Partien gesehen hat, dann hat man gesehen, das ganz viel Arbeit dahintersteckt. Es waren tolle Spiele, schöne Erlebnisse“, sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf und weiß, „daß das Finalspiel im Berliner Olympiastadion in einer fantastische Atmosphäre stattfinden wird“.

Die Verantwortlichen wissen auch, daß es für das es das erste Mal seit vielen, vielen Jahren ist, daß es für beide Teams um mehr als Ruhm und Ehre geht. Nur der Gewinner wird nächste Saison in der Europa League mitspielen dürfen. Gefragt auf den Druck, siegen zu müssen, um nächstes Jahr international mitspielen zu können, antwortete Werders Mannschaftskapitän Frank Baumann, für den diese Begegnung das letzte Pflichtspiel für Werder ist: „Ich denke, speziell wir haben in der Vergangenheit gezeigt, daß wir mit Drucksituationen gut umgehen können.“ Baumann gibt zu bedenken, daß auch die Werkself aus Leverkusen ein großes spielerisches Potential hat. „Bayer hat vor allem eine höhere Konstanz“ gezeigt als Werder und sie hätten „auch den Anspruch“, nächstes Jahr international „dabei zu sein“.

Bayer 04, das zuvor gegen Bayern München ein 4:2 schaffte und gegen Mainz ein 4:1 nach Verlängerung, will auch endlich einen Titel. Mannschaftsführer Simon Rolfes: „Vorfreude und Anspannung sind da. Wir haben lange auf dieses Endspiel hingearbeitet, Berlin als Ziel im Auge gehabt und jetzt freuen wir uns auf das Spiel.“

Auch Werder-Manager Klaus Allofs zeigt sich gut gelaunt wie willensstark: „Wir wollen diesen Pokal und wir in der Europa League vertreten sein.“ Ein Hintertürchen läßt er sich jedoch offen, wenn er anmerkt, daß die Pläne von Werder nicht davon abhingen, „ob wir nächste Saison Euro League spielen oder nicht“.

Das Ziel beider Clubs dürfte es sein, kommende Saison wieder in der Bundesliga oben mitzuspielen, um sich direkt für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Für Bayer 04 Leverkusen wäre die Europa Liga gut und Werder will wieder Champions League spielen.

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