Friedrich Merz will es wissen – die Rest-Kanzlerschaft der Angela Merkel

Angela Merkel (CDU).
Angela Merkel (CDU). Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Friedrich Merz hat in seinen Interviews zum Wahlergebnis in Thüringen das gesagt, was nicht nur viele Mitglieder von CDU/CSU denken. Das Wahlergebnis von Thüringen hat in dem Zusammenhang eine gewaltige und die in Deutschland herrschende politische Friedhofsruhe á la Merkel sprengende Aussagekraft. Die Wahlergebnisse für Linke, AfD und CDU sind auch Stimmen gegen die noch amtierende Bundeskanzlerin.

Das Ergebnis kann man wenden wie man will. Das kommt immer dabei heraus neben dem Umstand, dass hier eine Wahlentscheidung zwischen den Herren Ramelow und Mohring getroffen worden ist. Die Menschen in Deutschland versuchen jeden demokratischen Weg, es der in Berlin zu sagen. Die Zeit ist längst abgelaufen. Selbst ein Hofblatt ließ vor Tagen verlauten, dass Frau Dr. Merkel offenbar in einer eigenen Welt lebe.

Das ist kein Wunder, wie man Erklärungen von Herrn George Soros in der New York Times vor Tagen entnehmen konnte. Für Soros muss Präsident Trump weg, damit der Globalismus ab dem nächsten Jahr wieder weit ausholend tätig werden könne. Da die Bundeskanzlerin für dieses Konzept hinlänglich durch den „Präsidenten-Globalisten“ Barack Obama geradezu als Statthalterin „gesalbt“ worden ist, muss sie es im Amt wenigstens bis zu diesem Zeitpunkt aushalten, sollten die Hoffnungen von Soros Realität werden.

Merz war in diesen Tagen wohl der Ansicht, dass Deutschland unter den gegebenen Umständen zwei weitere Jahre „Merkel“ nicht würde verkraften können. Da laufen die Beurteilungslinien in interessanter Weise mit denen von Georg Soros konform. Aber es kommt nicht nur darauf an. Die Aussagen von Friedrich Merz machen deutlich, dass er bei seinen Angriffen auf die Regierungsspitze weniger an sich zu denken scheint, als in den Medien derzeit spekuliert wird.

Er zieht vor dem CDU-Bundesparteitag Ende November alle Pfeile derjenigen, die zu Merkels letztem Aufgebot zählen, auf sich. Der Ministerpräsident aus Kiel, der jüngst noch eine Zusammenarbeit mit der Partei „Die Linke“ versuchte hoffähig zu machen, führt neben Jens Spahn diese Riege an.

Alle diese Namen sind deshalb interessant, weil sie eine Frage beantworten: cui bono? Merz wird das nicht dienen, sollte er Ambitionen haben. AKK ohnehin nicht, weil sie bereits „durch zu sein“ scheint. Spahn in seinen Ambitionen auch nicht. Sonst hätte er sich nicht als einer der ersten Kämpfer vor die Bundeskanzlerin gestellt.

Die Einsicht von Merz und dem ihn tragenden Umfeld muss dergestalt sein, dass nur ein Ministerpräsident die Nachfolge von A. Merkel sein kann. Er schiesst also uneigennützig geradezu „Breschen“ in die Rest-Kanzlerschaft der Bundeskanzlerin. Man wird es auf dem Bundesparteitag sehen. Wenn das von oben verordnete Schweigen in Anbetracht aller Umstände diesen Parteitag bestimmt, wird der CDU der Wähler kaum nachweinen.

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Willy Wimmer
Staatssekretär des Bundesministers der Verteidigung a.D. Von 1994 bis 2000 war Willy Wimmer Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).