„Trotz der 99,9-prozentigen Übereinstimmung in der Abfolge des genetischen Codes sind die Menschen verschieden", sagt Studienleiter Dr. Markus Look vom Institut für Klinische Chemie und Pharmakologie. „Zu unserer Individualität tragen unter anderem kleine Variationen in unseren Erbanlagen bei. Manche von ihnen steigern beispielsweise das individuelle Risiko, eine Krankheit zu bekommen, wenn weitere ungünstige Faktoren wie Bewegungsmangel, Fehlernährung oder Nikotin bei der Lebensführung hinzukommen." Für die Studie wurden 100 über- bzw. normalgewichtige Probanden untersucht und zu ihrem Lebensstil und ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.
Im Labor wurde dann auf relativ häufig vorkommende Varianten in rund 30 Genen getestet, die bei „ungesundem Lebensstil" das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöhen können. Eine Software hat daraus mit den Antworten aus dem Lebensstilfragebogen sowie Angaben zu Größe, Gewicht und Alter einen so genannten Nutrigenomik-Bericht erstellt (von lat. Nutrimentum = Ernährung und engl. Genomics = Erforschung der Erbanlagen einer Spezies). Dieser enthält neben allgemeingültigen Tipps auch individuelle Ernährungsempfehlungen. Nach drei bis sechs Monaten wurde überprüft, ob Teilnehmer den Ratschlägen gefolgt waren. In einem zweiten Schritt wollen die Forscher zudem noch untersuchen, ob sich klassische Laborwerte wie Cholesterin-, Blutzucker- und Vitaminspiegel in einen Nutrigenomik-Bericht sinnvoll einpassen lassen.
Kontakt: Dr. Markus P. Look, Institut für Klinische Chemie und Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn, Telefon (02 28) 28 71 21 32, E-Mail drlook@drlook.de.