Erster Bundesliga-Heimsieg seit zwei Jahren – Hertha BSC besiegt den VfB Stuttgart mit 1:0

Die vier scheinbar extra für den Japaner angereisten asiatischen Reporter auf der Pressetribüne hatten aber schon vorher Grund zur Freude, denn Landsmann Okazaki war es, der die Zuschauer nach 28. Minuten das erste Mal aus der eingetretenen Lethargie riss. Sein schöner Kopfball aus 9 Metern Entfernung klatschte laut an den Querbalken, Hertha-Keeper Thomas Kraft hätte keine Abwehrchance gehabt. In der 40. Minute wurde Stuttgart auch noch ein klarer Elfmeter verweigert, als Levan Kobiashvilli den Stuttgarter Martin Harnik an der Wade traf. Davor und lange Zeit danach gab es im Berliner Olympiastadion dürftige Kost für die Fans beider Mannschaften, wobei Stuttgart etwas gefälliger kombinierte, aber wie die Hertha aus Berlin im Abschluss zu unkonzentriert wirkte. Dies setzte sich im zweiten Spielabschnitt über weite Strecken fort.

Woran lag’s? Nur an den zugegeben sehr warmen Temperaturen? Eigentlich hatte Trainer Markus Babbel alles richtig gemacht und im Vorfeld durch sein vermeintliches Berlin-Bashing alle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Die Fans nahmen ihm das nicht übel, keine Spruchbänder, keine Pfiffe gegen ihn während des Spiels.“Ich war mit der ersten Hälfte nicht zufrieden. Da haben wir zu wenig Engagement gezeigt und uns unter Wert präsentiert. Mir war es heute ein Bedürfnis, unseren Fans einen Sieg zu schenken.“sagte ein glücklicher Babbel nach dem Spiel. Hertha-Mittelfeldspieler Patrick Ebert fasste das Spiel treffend zusammen: "Die Partie war ausgeglichen, der VfB hatte einige sehr gute Chancen. Wir waren vielleicht etwas effektiver und glücklicher als der VfB, aber wir haben uns das auch hart erarbeitet. Wir waren engagiert und haben auch ganz ordentlich gespielt."

Ende gut, alles gut, wie man so schön sagt. Raffael machte mit seinem Tor den Berliner Fans den Abend dann doch noch schön. Als positives Fazit bleibt, dass Hertha stabil und ausgeglichen genug wirkt, um auch solche nicht ganz so brillianten Spiele zu gewinnen. So bleiben die Berliner auf jeden Fall in der Bundesliga. Im Moment liegt die Mannschaft vorübergehend auf dem zehnten Tabellenplatz und muss nach der Länderspielpause am 10. September zu Meister Dortmund reisen.

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