Ein Bär aus Butter – Das traditionsreiche Restaurant Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau

Wein- und Bierstuben im Gasthaus Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau.
Eine Außenansicht des "Hotel Bären" mit "Ein- und Bierstuben" in Freiburg im Breisgau im Sommer 2017. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Freiburg im Breisgau, Deutschland (Weltexpress). Erst auf den Berg, den Schlossberg, und dann in den Bären. Ins Restaurant Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau!

Vor einem Tor Freiburgs an den Ausläufern des Schwarzwalds, genauer: dem mittelalterlichen Stadttor namens Schwabentor, von wo aus Fuß- und Spaziergänger in wenigen Minuten bergauf den Schlossberg erklimmen, einem etwa 450 Meter über dem Meeresspiegel liegendern heute größtenteils bewaldeter Berg im Stadtgebiet von Freiburg im Breisgau, der bereits zum Schwarzwald gehört.

Der Schlossberg mit Kanonenplatz und Wendeltreppenturm

Freiburg im Breisgau
Ein Gemälde im Gasthaus Zum Roten Bären zeigt eine Ansicht von Freiburg im Breisgau. Rechts im Bild der Schlossberg mit Kanonenplatz. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Wer es als Besucher der alten Stadt im Breisgau durchs Schwabentor und hinauf auf den Kanonenplatz geschafft hat, dem empfehlen wir eine Wanderung auf kleinen Schlossberg-Rundweg. Vom Kanonenplatz entlang am Weinberg über dem Gewerbebach über die Salzbüchsletreppe und schon stehen Wanderer vor dem Schlossbergturm. Sie sollten die rund 150 Stufen der Wendeltreppe über zwei, drei Dutzend Meter den Schlossbergturm auf der Salzbüchslekuppe hinauf nicht scheuen. Oben angekommen bietet sich aus luftigen Höhen über Bäume hinweg ein prächtiger Panoramablick über Stadt, Land und Fluß. Doch schon vom Kanonenplatz können Spaziergänger in aller Ruhe über Freiburg ins Breisgau und die Dreisam entlang bis zum Rhein gucken und hinein ins Elsass, vor allem aber auf die sehenswerte Altstadt von Freiburg blicken.

Die Altstadt mit Bächle und Münster

Freiburger Bächle mit Enten.
Mit Glück sieht man Enten aus Plaste und Elaste im Freiburger Bächle, von denen 15,5 Kilometer ober- und 6,4 Kilometer unterirdisch verlaufen, schwimmen. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Wer sich von diesem Bergsporn des Schwarzwaldes am Eingang des Dreisamtals einen Überlick über die Altstadt verschafft hat, der muss sich anschließend begehen. Immer entlang der Freiburger Bächle, die sich aus dem Wasser der Dreisam speisen, rund um den Münster Unserer Lieben Frau und auch einmal hinein in die teils romanische aber größtenteils im gotischen Stil erbaute römisch-katholische Stadtpfarrkirche von Freiburg, die eine Kathedrale ist, weil Freiburg einen Bischof hat, aber weiterhin Münster genannt wird, und in die Ausstellungen und Museen, wie das Augustinermuseum. Und hinein in die alten Häuser.

Das Gasthaus Zum Roten Bären

Monika Hansen im Roten Bären.
Monika Hansen im Keller ihres Gasthauses Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Am besten und beliebtesten dürfte dafür das Gasthaus Zum Roten Bären geeignet sein, das einen Steinwurf vom Schwabentor an einem Bächle steht und in dem Bärenwirtin Monika Hansen auf eine 1000-jährige Bau- und 700-jährige Wirteschichte verweist.

Monika Hansen, die sich in eine jahrhunderte lange Reihe von über 50 Bärenwirten reiht, erklärt, dass ihr „Bären der älteste Gasthof Deutschlands“ sei „und einer der ältesten Gebäude aus der Zeit der Gründung Freiburgs“. Die Bärenwirtin zeigt uns den „dreistöckigen Keller, mit seinen gewachsenen Böden, den Pfeilern und den Arkadenbögen“ und verweist auf die Fundamente, die „aus der Zeit vor der Stadtgründung 1120“ stammten. Beeindruckend. In einem Faltblatt mit dem Titel „Kleine Bärengeschichte“, das sie uns reicht, lesen wir, dass diese von einem Herrenhaus herrühren, das zum einstigen Grafenhof der Zähringer gehörte“. „Schon im 12. Jahrhundert wurde der Bären als Gasthaus genutzt“, erzählt sie weiter, wobei das Haus zu einem „stattlichen Renaissancegebäude“ entwickelt wurde. Doch dann sei das „romanisch-gotische Arkadenhaus abgerissen“ und auf dem Fundament „das heutige barocke Gebäude an dem schönen Platz Oberlinden errichtet“ worden.

Das Restaurant mit Speis …

Ein Bär aus Butter im Gasthaus Zum Roten Bären.
Dieser Bär aus Butter im Gasthaus Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau ist ein Hingucker. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

„Die Brotsuppe, die im Gasthaus des Roten Bären in Freiburg im Mittelalter serviert wurde, ist natürlich längst von der Speisekarte verschwunden. Heute servieren wir Ihnen eine leichte, badische Küche mit einem Hauch Extravaganz“, lesen wir auf der Webseite des Roter Bären. „Tagesgerichte, Mittagsmenü, festliches Bären-Menü, Feinschmecker- oder Saisonküche“ bieten „Küchenmeister Albert Schweizer und das Küchenteam“, das laut Webseite „stets gleich großen Wert auf die sorgfältige Zubereitung der Gerichte“ lege.

Wir konnten uns zwei Tage mit Frühstück vom reichhaltigen Buffet und Bären-Menü vom Feinsten davon überzeugen. Den rustikalen Gastraum mit dicken Wänden, schweren Balken und leicht gerundeten, hölzernen Decken, von denen vielarmige moderne Leuchter hängen, sowie teils getäfelten Wänden behalten wir gerne in Erinnerung.

Dessert im Restaurnt Zum Roten Bären.
Super lecker: Ein Nachtisch im Restaurant Zum Roten Bären in Freiburg im Breisgau. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Die Butter in Form eines Bären werden wir genau so wenig vergessen, wie den herausragenden Nachtisch mit Crème brûlée mit Orangenlikörsauce, dazu eine köstliche Kugel Schokoladeneis, auf dem Minzblätter steckten, sowie einem knusprigen Keks samt Erdbeere. Lecker schmeckt zudem die hausgemachte Beerengrütze mit Vanilleeis. Für traute Zweisamkeit wäre Crêpes Suzette passend. Ein Dreigang-Menue mit 3-Gang-Menü mit Vorspeise, Hauptgang und süßer Köstlichkeit zum Schluss kostet aktuell nur 48 Euro.

Als Klassiker aus der Bärenküche darf das „Badisches Hausgericht“ gelten. Verschiedene Medaillons mit dreierlei Saucen samt hausgemachten Spätzle und knackigem Salat frisch vom Freiburger Bauernmarkt. Wollen Mund und Magen mehr? Lokalkolorit hat auch die Freiburger Festtagssuppe mit Flädle, Maultäschle und Klößchen.

Wer die badische Küche kennenlernen will, der kann auch zum Heimatgenuss-Menü greifen und beispielsweise karamellisierter Horbener Ziegenfrischkäse mit Rauke und Kirschtomaten, Filet vom Markgräfler Landschwein mit Bärlauch-Hollandaise, Marktgemüse und Risolée-Kartoffeln sowie marinierte Buchholzer Erdbeeren mit Vanilleeis und Rosenküchle bekommen. Das Menü mit drei Gängen kostet derzeit für nur 33 Euro.

… und Trank

Auf der Roter-Bären-Webseite steht auch, dass „der Weinkeller … vor allem mit edlen Tropfen von privaten Weingütern und Winzergenossenschaften des badischen Ländle bestückt“ sei. Stimmt. Zu einem guten Essen kann jeder Zeit ein passender Wein aus dem Weinbaugebiet Baden gereicht werden. Die Weinbaubereiche Breisgau, Tuniberg, Kaiserstuhl liegen wirklich vor der Haustür. Dort durch die Weinberge zu wandern und Winzer zu besuchen, das lohnt sich.

Doch nach einer leckeren Mahlzeit im Bären muss man raus vor die Haustür und tausend Schritte tun. Wie wäre es mit einem Spaziergang auf den Schlossberg?!

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Restaurant Zum Roten Bären, Oberlinden 12, 79098 Freiburg, Reservierungen unter 0761 387870, E-Mail: reservierung@roter-baeren.de, Web: http://www.roter-baeren.de

Öffnungszeiten: Morgens von 7 bis 10 Uhr, mittags von 12 bis 14 Uhr, abends von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Sonntage sind Ruhetage.

 

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