Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Sphere genannte Bar im Himmel über Berlin verströmt den Schick de sozialistischen Formgebung. Zwar wird mit dieser Bezeichnung die Formgestaltung in der DDR gemeint, aber sie hat sich in die BRD gerettet beziehungsweise wurde schon zwischen 1949 und 1989 imitiert. Gutes, Wahres und Schönes nachzuahmen, warum auch nicht?!

Daß die DDR implodierte und scheiterte, das steht nicht nur auf einem anderen Blatt, sondern in anderen Beiträgen im WELTEXPRESS. Dort steht auch, daß 95 Prozent aller Betriebe von Eigentümern außerhalb der fünf neuen Bundesstaaten plus Berlin, die der BRD beigetreten wurden, aufgekauft wurden. Damit scheiterte auch die sogenannte Gegenstandswelt der DDR, aber Leuchttürme blieben. Sogenannte DDR-Produkte werden weiter produziert und exportiert. Die einen denken an Brotaufstrich wie Nudossi, die anderen an Roller wie die Schwalbe. Was auch immer, der Telespargel ist mittenmang statt nur dabei.

Die sozialistische Formgestaltung beziehungsweise das DDR-Design gelten als „ein Beweis für die präzise Arbeit, das Bewußtsein für das Material, Zweckbestimmung und erfolgreiche Ausbildung“. Zudem sei sie laut „Wikipedia“ durch „das angestrebte ethische Prinzip der Langlebigkeit und Zeitlosigkeit“ geprägt. Mit der Schwalbe kann man noch heute zum Berliner Fernsehturm fahren und dann hoch, um 203 Meter über der Migranten-Metropole Berlin Spreequell in der Sphere genannten Bar zu trinken. Das Wasser gab es schon zu DDR-Zeiten, allerdings vom VEB Getränkekombinat Berlin.

Auf Einladung zu einem sogenannten Berliner Pressetreff, an dem wenig Presse aber viel Möchtegern-Journalisten, Blödblogger und Beeinflusser, die wie eine Krankheit klingen, teilnahmen, gönnte sich der Berichterstatter nicht nur Wasser, sondern Wein und Bier. Der Rotwein hatte Raumtemperatur. Dabei empfehle ich für einen leichten, eleganten Rotwein mit geringen Gerbstoffen und grundsätzlich fruchtigen Noten eine Temperatur zwischen 12° Celsius und 14!° Celsius. Schwere Rotweine schmecken einem Kenner und Kritiker besser und das – keine Frage – bei mehr Wärme, aber bitte zwischen 15° Celsius und 18° Celsius. Bei über 20° Celsius sollte Schluß auch für einen Châteauneuf-du-Pape oder Barolo sein. Das gilt auch für einen Wein von der „Pfälzer Frohnatur“ Philipp Kuhn, der früh auf dem elterlichen Gut für die Weinberge und den Weinausbau verantwortlich war. Nichts gegen den mittelschweren trockenen „Incognito“ Cuveé mit weicher Tanninstruktur vom Weingut Philipp Kuhn – die Trauben (30 Prozent Merlot sollen’s sein) wurden von Hand geerntet, anschließend erfolgte eine traditionelle Miaschegärung sowie ein relativ langer Ausbau im Barrique -, aber diesen erstens wohltemperiert und zweitens warum nicht bessere? Wie wäre es mit einem Riesling oder Pinot Noir Kirschgarten?

Insgesamt stehen drei Weine auf der Karte der Sphere Bar (Eigenschreibweise), das bereits erwähnte Mineralwasser der Marke Spreequell („classic oder naturell“), die in der DDR als Imperialistenbause bekannte Cola der Marke Coca-Cola, aber auch gutes Bier. Neben Berliner Kindl Jubiläums Pilsener wird als Zapf-Bier auch Brlo Craft Bier ausgeschenkt. Zudem steht ein Brlo Craft Bier aus der Flasche auf der Karte und dem Tresen. Doch auch beim Bier gilt es, auf die ideale Trinktemperatur zu achten. Für ein Pils rate ich zu 7° Celsius, auch 8° Celsius, ein Weizen auch 9° Celsius und ein Ale darf zwischen 8° Celsius und 12° Celsius haben, aber nicht mehr. Und das gilt auch für die Bar der Aussichtsplattform.

Darüber hinaus wird ein Cider von Brlo und „Das Original von Brlo“ und also Berliner Weiße mit hausgemachtem Sirup angeboten. Wenn das nicht zu Käsedings, Brezeln und Spreewälder Gurken als „Snacks“ paßt, dann vielleicht ein Bier Royal (Porter, trockener Sekt und Johannisbeersaft) oder ein Gin Bier (Pils, Berliner Brandstifter Gin, Holundersirup und Zitronensaft). Der gute Gin der Marke Berliner Brandstifter steckt auch in einem neben Tonic Water und Eiswürfeln in einem Glas Gin Tonic. Wer sich auf 203 Metern Höhe noch Flügel verleihen möchte, der bestelle Vodka Red Bull (Mampe Vodka und Red Bull Energy). Mampe Spirituosen kommt wie Brandstifter aus einer Berliner Brennererei. Echte Berliner Schnapsmanufaktur. Mampe von der Mampe Spirituosen GmbH gilt übrigens als älteste Spirituosenmarke Berlins. Die Berliner Brandstifter GmbH hingegen ist deutlich jüngeren Datums wie auch die Brlo-Brauerei aus Berlin.

Alle Achtung: Daß so viel Berlin in der formvollendeten Sphere Bar steckt, das ist gut so!

Die Möchtegern-Journalisten, Blöd-Blogger und Beeinflusser, zu denen sich die eine oder andere Werbenutte und Trendhure gesellte, werden das bestimmt nicht bemerkt haben. Dafür wird der eine oder andere dieser Mischpoke den Mumpitz mit dem „Paradies für Wein- und Cocktail-Liebhaber“ abschreiben und aufwärmen. Wetten, daß..?

Mehr Informationen auf der Heimatseite https://tv-turm.de/sphere-bar/ im Weltnetz.

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