Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Ring des Magdeburger SES-Boxstalls stand erneut in der Freilichtbühne im Elbauen-Park der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Das Spitzenduell lieferten sich die beiden SES-Halbschwergewichtler Tom Dzemski (Görzig) und der gebürtige Bautzener Michael Eifert aus Kempten.
Der 24 Jahre alte Dzemski, Sohn des Trainer Dirk Dzemski, duellierte sich bereits vor Jahresfrist mit dem ein Jahr jüngeren Michael Eifert. Dzemski siegte damals umstritten nach Punkten. Auf die Revanche um die Junioren-Weltmeistertitel der WBO, IBF und WBC bereiteten sich beiden Boxer mit äußerster Konzentration durch Crossläufe, Krafttraining und zahlreiche Sparringskämpfe vor.
Im Ring übernahm dann zunächst der Lokalmatador die Vorherrschaft. Die aber konnte Tom nicht lange behaupten. Ab der dritten Runde erkämpfte ich der Sachse Eifert eine Vormachstellung, die nach zehn Runden durch ein Urteil von zweimal 97:93 und 95:95 bestätigt wurde. Eifert ließ sich freudestrahlend die drei Gürtler umhängen. „Für diese Gürtel habe ich schwer gearbeitet. Ich freue mich wahnsinnig über den Sieg“, strömte es aus ihm heraus.
Wie es jetzt weitergeht, dazu äußerten sich weder Eifert noch dessen ziemlich glücklicher Trainer Ali Celik. Wie wir allerdings SES-Boss und Promotor Ulf Steinforth (52) kennen, liegen bestimmt schon Pläne in seiner Schublade. Tom Dzemski fügte sich in sein Schicksal: „Michael war einfach besser, warum sollte ich das nicht anerkennen.“ Die Niederlage gegen seinen Stallgefährten wurmte ihn aber wohl zu sehr, um ganz den faire Verlierer zu spielen. So schob Tom doch noch nach „Er war sehr unsauber. Immer wenn ich eine Aktion starten wollte, tauchte er ab, hielt mich fest oder ich hatte seinen Ellenbogen im Gesicht.“
In einem zweiten Kampf kletterte der Hamburger SES-Schwergewichtler Peter Kadiru nach elf Monaten Kampfpause wieder in den Ring. Der zwar schwerere aber mit 44 ganz 20 Jahre ältere Bosnier Adnan Redzovic konnte dem aufstrebenden Kadiru nicht viel entgegensetzen. Schon in der ersten Runde fiel Redzovic nach einer Rechten Kadirus um wie ein gefällter Baum. Der Gong rettete den Ring-Oldie.
Nach 1:33 Minute in der zweiten Runde nahm der Ringrichter den angeschlagenen Bosnier aus dem Ring. Dem Hamburger hat dieser Kampf sicher nicht viel gebracht, was aus dessen Worten hervorgeht: „Ich hatte mir den Kampf etwas länger vorgestellt.“
Kadiru hielt sich einige Wochen in Sheffield bei Weltmeister Anthony Joshua als Sparringspartner auf. „Ich habe in der Zeit unheimlich viel gelernt“, freute sich der 22-Jährige. Um seine neuen Qualitäten zu zeigen, war Redzovic nicht der geeignete Gegner. Das sah auch Kadirus bekannte Manager Bernd Bönte so: „Wir werden uns für den nächsten Kampf etwas einfallen lassen Vielleicht geht es dann auch um einen Titel.“