Das dreidimensionale Fernsehuniversum expandiert und auf der IFA heißt es Schlange stehen

Damit die Damen nicht böse sind, bei denen ich hier täglich mit dem Dreischeerkopf-Luxusrasierer, für schlappe 129 Euro bald im Handel erhältlich, täglich frisch rasiert werde, schreibe ich erstmal, dass dieser Rasierer von Philips ist. Bei sovoel Service ist soviel Schleichwerbung wohl erlaubt.

Aber zurück zu Panasonic. Frisch geputzt bekam ich gestern die Spezialbrille und konnte den Lifemitschnitt eines Rockkonzertes in 3D-Technik miterleben. Beeindruckende Technik und bei einem solchen Life-Mitschnitt merkt man auch besser, was so eine Technik wirklich wert ist, besser als bei Trickfiguren. Auch die wissenschaftliche Darstellung einer vulkanischen Landschaft, im üblichen Falschfarbenmodus zur hervorhebung der Profile, hat mich sehr begeistert!

Die Ausstellungshalle von Panasonic zeigt weiterhin ein gigantisches Robotermonster. Das ist eine Oroginalrequisite aus dem Science-Fiction-Film Avatar. Habe den Film zwar nicht gesehen, aber das Requisit ist beeindruckend. Ansonsten gibt man sich hier ungeheuer grün und das ist nicht allein bei diesem Anbieter so. Das war auf der IFA noch vor ein paar Jahren ganz anders. Nun aber spielen Strom sparen, den Weg in eine kohlendioxidarme Zukunft zu beschreiten, eine bedeutende Rolle. Hier ist zweifellos eine positive Entwicklung in der Haltung dieser Branche auszumachen. Ist der green new deal auf dem Vormarsch? Ein Manager von Panasonic wirbt auf einem Poster auch mit seiner sozialen Gesinnung. Man mag es ihm glauben oder nicht; jedenfalls ist hemmungslose kapitalistische Gesinnung wohl nicht mehr so schick.

Schick hingegen ist die totale Vernetzung zwischen TV, Computer und Internet und die elektronische Steuerung des gesamten Haushalts am Bildschirm. Ein kombinierter fernseher-Computer gehört dann natürlich in jedes Zimmer. Der Moderator, der dies vorführt, wird von einer bildschönen japanischen Assistentin unterstützt. Mein Interesse  an ihrem großzügigen Dekolletee bemerkend, bekommt die Presse ein paar extra Verbeugungen, die nichts zu wünschen übrig lassen.

Nach mehreren Versuchen, zu erfahren, was der Begriff der in diesem Jahr so sehr gepriesenen LED-Technik denn nun wortwörtlich heißt, bin ich nun auch fündig geworden nachdem zuvor ein paar angesprochene Schönheiten sich mit ihren mangelnden Sachkenntnissen entschuldigten. Also das heißt: light emissionating diodes oder in Deutsch: Licht emittierende Dioden.

Dann habe ich heute hier noch einen Erfinder kennengelernt. Der heißt Oliver Heine und macht 3D auf eine ziemlich einfache Weise. Zwischen das Bild und den Betrachter plaziert er einfach eine konkav gewölbte Glasblende. Wölbungsmaximum in der Mitte des Bildes, welche für einen leichten Imformationsunterschied für die beiden Augen des Betrachters sorgt, welche das Gehirn in ein 3D-Bild umsetzt. Bei großflächigen Landschaftsaufnahmen ist der Effekt auf alle Fälle überzeugend, bei Straßendarstellungen oder noch kleinteiligeren Darstellungen nicht ganz so sehr. Eine Spezialbrille braucht man jedenfalls nicht. Für einen bestimmten Konzern arbeitet er bislang nicht. Steht aber mit mehreren bzgl. der Umsetzung seiner Erfindung in Verhandlungen. Aber wird denen diese Lösung nicht viel zu einfach und kostengünstig sein?

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