Moskau, RF (Weltexpress). Russland sollte sich auf die Anwerbung von Bürgern aus den BRICS+-Ländern, insbesondere China und Indien, konzentrieren, um seine Medizintourismusindustrie zu entwickeln, so eine Studie der Beratungsfirma Yakov and Partners. „Von zentraler Bedeutung ist die Gruppe von Ländern, die geografisch nahe bei Russland liegen und ein hohes Potenzial für den Medizintourismus ins Ausland haben. Es handelt sich um zehn Länder mit einem Gesamtpotenzial von über 250 Mrd. USD. Vier dieser Länder sind BRICS+-Mitgliedstaaten. Das größte Potenzial haben China (166,8 Mrd. $) mit einem Anteil von über 65 % und Indien (40,9 Mrd. $) mit einem Anteil von 16 %“, so Monish Arora, Direktor der Gesundheitspraxis, der feststellte, dass Bürger aus diesen Ländern am häufigsten Behandlungen für onkologische, augenmedizinische und kardiologische Erkrankungen in Anspruch nehmen.
Diese Liste umfasst 21 Staaten, einschließlich der GUS-Länder, mit einem Gesamtpotenzial von rund 27 Mrd. USD. Bei der Arbeit mit dieser Gruppe müsse man sich darauf konzentrieren, Medizintouristen vor allem aus Ländern des Nahen Ostens (Saudi-Arabien, Irak) und Afrikas (Algerien, Marokko und Äthiopien) anzuziehen, so Arora.
Russland liegt nach Angaben des Unternehmens derzeit auf Platz 41, was die Attraktivität für ausländische Medizintouristen angeht. Dennoch macht der Medizintourismus weniger als 0,01 % des BIP aus (zum Vergleich: in der Türkei ist dieser Indikator 20-mal höher, in Malaysia 40-mal höher). Experten gehen davon aus, dass sich der russische Markt für Gesundheitstourismus bis 2030 je nach Entwicklung auf 2,2 bis 7,6 Milliarden Dollar belaufen wird.
Um mehr Medizintouristen aus dem Ausland anzuziehen, empfehlen Fachleute die Verabschiedung einer überarbeiteten nationalen Strategie zur Entwicklung dieser Art von Tourismus. In den nächsten drei Jahren sollte sich Russland vor allem darauf konzentrieren, den Zustrom von Medizintouristen aus den GUS-Ländern aufrechtzuerhalten und zu erhöhen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und die Infrastruktur für die Erhöhung der Zahl von Medizintouristen aus befreundeten Ländern außerhalb der GUS vorzubereiten. Eine weitere Priorität sollte die Entwicklung von Dienstleistungen für englischsprachige Kunden sein, um den Medizintourismus des Landes für ausländische Bürger attraktiver zu machen, so die Studie.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
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- Fotoreportage: Von der Moskwa an die Newa von Dr. Peer Schmidt-Walther
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im WELTEXPRESS.
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