Berlin, Deutschland (Weltexpress). In einer atmosphärisch eher unangenehmen Pressekonferenz erklärte der russische Außenminister Sergei Wiktorowitsch Lawrow am Freitag in Berlin, dass Syrien das Recht habe, sich gegen Angreifer zu wehren und von Feinden besetzte Gebiete zu befreien.
Wohl wahr und völlig d’accord mit dem Völkerrecht.
Völkerrechtswidrig hingegen die Merkel-Regierung der Altparteien CDU, CSU und SPD, die ihren Teil an einem erneuten Angriffen auf Syrien nicht nur prüfen lässt, sondern planen. Zudem trifft auch die Deutschen in der Bundesrepublik Deutschland Schuld am Krieg in Syrien, der von Anfang an ein Stellvertreterkrieg war, denn die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) vor allem mit Hilfe ihres Auslandsgeheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA) führt.
Der erste Putschversuch, denn die CIA durchführte, war – nebenbei bemerkt – 1949 in Syrien, weil die damalige Regierung dem Bau einer Pipeline nicht zustimmte. Operation Straggle 1956 scheiterte jedoch und die CIA-Offiziere in Syrien mussten abhauen. Ein Jahr später plante die CIA unter dem Namen Operation Weappon eine Neuauflage, doch auch der Versuch scheiterte.
Entgegen der Aussagen von Außenminister Maas tragen die USA, die seit Jahrzehnten Kriege um Öl, Gas und Ölpipelines führt, die Hauptschuld am Krieg in Syrien.
Nicht nur die Provinz Idlib will die Assad-Regierung mit Unterstützung ihrer Verbündeten befreien, sondern auch den Rest des Staatsgebietes. Im Osten in der Provinz Deir Ezzor und im Nordosten Syriens in der Provinz al-Hasaka befindet sich der Großteil der wirtschaftlich (überlebens-)wichtigen Öl-Reserven des Landes. Auch aus diesen Öl-Einnahmen solle laut Assad der Wiederaufbau des Landes erfolge, der bereits im Gange ist. Deswegen versuchte die syrisch-arabische Armee (SAA) mehrfach, die Provinz Deir Ezzor zurückzuerobern.
Heiko Maas (SPD) erklärte ohne ein Wort über die Ölkriege der USA zu verlieren, dass die Russland über die Möglichkeiten verfüge, auf das syrische Regime einzuwirken. Der Außenminister der Merkel-Regierung nannte die Regierung unter Baschar Hafiz al-Assad Regime. Er hoffe darauf, dass Moskau einen Einsatz von Chemiewaffen durch Damaskus verhindere. Damaskus erklärte jedoch längst, dass es keine Chemiewaffen besitze und Moskau bestätigte dies.
Für einen bevorstehenden Chemiewaffeneinsatz durch die SAA gebe es keinen einzigen Hinweis, erklärte Lawrow.
Maas entblödete sich nicht und erklärte, dass es keine Großoffensive in der Provinz Idlib geben dürfte. Was sonst? Etwas eine Kleinoffensive? Die wird wohl gegen die Dschihadistenhochburg nicht reichen.
Lawrow redete, als sei Maas ein Schuljunge und erklärte, dass in Syrien der Kampf gegen den Terror „kompromisslos“ fortgesetzt werden müssen und Idlib „ein letzter Herd von Terroristen“ sei. Terroristen beziehungsweise Dschihadisten, die es ohne die USA und ihre Vasallen nicht geben würde.
Lawrow sagte zudem: „Wir lassen uns immer von völkerrechtlichen Vorschriften leiten, wenn wir irgendwelche Kampfhandlungen führen.“
Daraufhin wiederholte sich Maas: „Wenn sich alle an das humanitäre Völkerrecht halten und an das Chemiewaffenverbot, dann wird es in Idlib keine humanitäre Katastrophe geben.“
Lawrow, an Erfahrungen und Erkenntnissen reich, reagierte auf den Maas`schen Versuch einer Endlosschleife nicht. Dass Syrien keine Chemiewaffen besitzen und daher auch keine Chemiewaffen von Seiten Syriens zum Einsatz kommen könnten, das wiederholte er nicht.
Der Stellvertreterkrieg ist einfach erklärt. Im Jahr 2009 wollten die Kataris, die ein großes Gasfeld im Persischen Golf ausbeuten, dieses Gas durch Saudi-Arabien bis in die Türkei und auf den EU-Markt leiten. Die Pipeline sollte durch Syrien gehen. Die Assad-Regierung sagte nein.
Doch dieses Gasfeld wird auch vom Iran beansprucht. Und wer das Gasfeld, um das es Streit gibt, schneller und stärker ausbeutet und das Zeug in EU-Europa, wo man damit am meisten Geld verdient, verkauft, ist der größere Profiteur und fährt die meisten Gewinne ein. Die Iraner fragte also auch die Assad-Regierung, ob sie eine Pipeline durch Syrien bauen dürften und zwar nicht Richtung Türkei, sondern bis zu syrischen Häfen am Mittelmeer. Dieses Mal sagte die Assad-Regierung ja.
Die Regierungen in Washington und London als verlängerter Arm von Wall Street und City of London mit ihren Öl-, Gas- und Geldgeschäfte in Dollar mitsamt den Regierungen in den Bodenschatz- und Pipelineländern planten daraufhin den Putsch durch Protest und Widerstand gegen die Assad-Regierung, der neuerdings und neudeutsch als Regime change verkleistert wird. Der erneute Putschversuch unter Federführung der CIA misslang.
Dass die Deutschen ein wenig mitmachen müssen, das liegt daran, dass sie noch immer ein Vasallenstaat ihres Besiegers und Besatzers aus den USA sind. Der Druck einer Beteiligung der Bundeswehr wird aufgebaut, um die Merkel-Regierung an ihren Status als Vasallenstaat zu erinnern. Sie muss Tribut leisten. Die militärischen Möglichkeiten der BRD werden in Wirklichkeit nicht gebraucht. Das sollte auch Maas wissen.
Und Maas sollte wissen, dass Flüchtlingsströme vom Militär geplant werden. Diese Flüchtlingsströme wurden von den USA absichtlich in deutsch Länder, vor allem in die BRD geleitet. Die USA destabilisieren nicht nur die syrische Gesellschaft, sondern auch die deutsche in der BRD.
Mitglieder der Altparteien und dieser Merkel-Regierung in Berlin scheinen mit London und Paris wetteifern zu wollen, mit den USA Angriff auf Syrien fliegen zu dürfen. Maas befeuert dies mit seinen Bemerkung. Der Sozi gießt weiter Öl ins Feuer.
El Kaida, Taliban, Islamischer Staat und andere Organisationen sind entstanden, weil die USA das in ihrem geopolitischen Spiel so und nicht anders wollten. Dass die Deutschen sich unter den Merkel-Regierungen als dumme Bauern missbrauchen lassen, das sagt alles über den Zustand der Eliten und der Volksbildung in diesem Land.
Maas sollte auch wissen, dass sich die Syrer aufgrund ihrer Erfahrungen nach mehrere Putschversuche der USA eng an Moskau band. Deswegen war die Sowjetunion und ist die Russische Föderation ein Verbündeter Syriens. So einfach ist das.
Jeder russische Präsident würde sagen, was Präsident Wladimir Putin erklärte, der die Einstellung habe, wie Lawrow in Berlin erläuterte, dass Syrien geeint sein muss und ein unteilbarer souveräner Staat.
Mit anderen Worten: Ami go home! Wenn die US-Amerikaner und ihre Vasallen nicht früher oder später aus Syrien abmarschieren, dann droht aus diesem Stellvertreterkrieg ein Großkrieg zu werden.
Wenn die Merkel-Regierung das will, dann dient sie fremden Interessen, aber nicht dem deutschen Volk.
Dass der Sozi Maas mit der Ostpolitik zu Zeiten eines Willy Brandt nichts, aber auch gar nichts am Hut hat, das Bewies er auf beschämendste Weise vor, während und nach seinem Treffen mit Lawrow.