Nicht nur ums Prestige
Mit dem gesamten Team an Bord machte sich der Mannschaftsbus auf den Weg in ein dreitägiges Trainingslager zum Sport- und Bildungszentrum Lindow/Mark im Bezirk Ostprignitz-Ruppin. Dort steigt der Turbine Kader in die Vorbereitung der Rückrunde ein. Im Fokus liegt die kommenden Sonntag beginnende Hallensaison. Am 12. Januar gehen die Turbinen in der Magdeburger GETEC-Arena beim DFB-Hallenpokal an den Start. Dort spielen die zwölf Bundesligisten um den ersten offiziellen Titel des Jahres 2014, los geht es um 10 Uhr. Die Potsdamerinnen reisen als Titelverteidiger an, für ihren Cheftrainer Bernd Schröder geht es beim nationalen Hallenspektakel nicht nur ums Prestige.
Erste Standortbestimmung
„Traditionell kommen beim Hallenpokal in Magdeburg viele Fans aus der Region, die uns dort unterstützen. Wir wollen uns ordentlich präsentieren und den Zuschauern guten Fußball zeigen“, blickt der Turbine-Coach voraus. Nicht umsonst nennen überzeugte Turbine Fans die GETEC-Arena ihr Wohnzimmer. Der Magdeburger Budenzauber gilt als erste Standortbestimmung zum Jahresanfang. Alle Teams treten mit dem bestmöglichen Aufgebot an. Es besteht aus 12 Spielerinnen, einschließlich zweier Torfrauen, von denen sich insgesamt fünf gleichzeitig auf dem Spielfeld befinden können. Europameisterinnen zum Auftakt 2014 beim DFB-Hallenpokal – Stars zum Anfassen, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und Frauenfußball auf Top-Niveau: das ist der DFB-Hallenpokal der Frauen.
Nähe zu den Fans
Die Fans können sich auf fast alle Nationalspielerinnen freuen, die im Sommer in Schweden Europameister wurden. Neben sportlichen Highlights gibt es auch wieder ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Autogrammstunden mit Nationalspielerinnen aus aller Herrren Länder. Abseits des sportlichen Geschehens laden Mitmach-Stationen und Info-Stände zum Verweilen ein. „Ich kann nur empfehlen, sich dieses Turnier nicht entgehen zu lassen. Nirgendwo sonst wird die Nähe zu den Fans so gelebt wie beim Hallenpokal“, meinte DFB-Direktorin Steffi Jones in einem Statement für die noch Unentschlossenen. Erstmals bei Potsdam im Kader: am Montag startete mit vollem Programm Turbines Winterneuzugang Guöbjörg Gunnarsdóttir. Die isländische Nationaltorhüterin verstärkt seit dem 1. Januar 2014 das Turbine-Team und landete am Sonntag in Berlin-Tegel.
Im Kader für Magdeburg
Zeit zum Kennenlernen ihrer neuen Heimatstadt Potsdam blieb der 28-Jährigen nicht, schließlich ging es für sie ebenso wie für ihre 24 Teamkolleginnen zum Trainingscamp. Guöbjörg Gunnarsdóttir wird definitiv im 12-köpfigen Aufgebot sein, dass in Magdeburg um die Titelverteidigung der deutsche Hallenmeisterschaft antreten wird. „Die Bedingungen, die Turbine für das Training und auch im Umfeld bietet, sind hervorragend“, zeigte sich die 28-Jährige Torfrau nach ihrem Besuch in Potsdam begeistert, „ich kann mir nicht vorstellen, bessere Möglichkeiten zu bekommen, mich zu verbessern.“ Die Entscheidung, vom norwegischen Erstligisten Avaldsnes nach Potsdam zu wechseln, traf die Torhüterin, die bereits auch 28 Mal für die isländische A-Nationalmannschaft zum Einsatz kam, schnell.
Vom Staub befreien
„Wenn eine der besten Mannschaften der Welt dir ein Angebot macht, ist es nicht möglich, nein zu sagen“, bringt sie es auf den Punkt. Zugleich weiß die erfahrene Torhüterin, dass sie in Potsdam eine echte Herausforderung erwartet: „Ich habe in der Vorbereitungszeit auf die Rückrunde eineinhalb Monate, um mich im Training zu beweisen.“ Gleichzeitig will die 28-Jährige ihre Deutsch-Kenntnisse aufpolieren. Während ihres Studiums, Gunnarsdóttir hat einen Wirtschaftswissenschaften-Abschluss an der Universität Islands, lernte sie bereits einige Grundlagen der deutschen Sprache, die sie nun „vom Staub befreien“ möchte. „Das meiste habe ich zwar vergessen, aber ich werde daran arbeiten, mich schnell wieder da rein zu finden. Ich bin ziemlich schnell darin, Sprachen zu lernen“, erklärt Gunnarsdóttir, die neben ihrer Muttersprache unter anderem perfekt Englisch sowie auch schwedisch und norwegisch spricht.
Vier EM-Begegnungen für Island
„Mit Guöbjörg Gunnarsdóttir konnten wir nach Abwägung mehrerer Möglichkeiten eine Torhüterin internationalen Formats bis zum 30. Juni 2015 verpflichten, die wir nach dem Abgang von Alyssa Naeher nicht mehr hatten“, erklärte Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder über seinen Winterneuzugang. „Wir sind überzeugt, dass uns die Erfahrung von Guöbjörg Gunnarsdóttir in Hinblick auf die Meisterschaft und die Champions League sehr helfen wird.“ “Gugga” – wie die Isländerin genannt wird – spielte von 2008-2012 für den damals schwedischen Erstligisten Djurgí¥rden in Stockholm und wechselte zu Beginn diesen Jahres zum ambitionierten norwegischen Aufsteiger Avaldsnes IL.
Noch nicht unterm Hallendach
Da Islands Nr. 1, die in Malmö spielende Thora Helgadottir sich kurz vor der EM 2013 in Schweden verletzte, konnte "Gugga" alle vier Begegnungen für Island absolvieren und zeigte dabei herausragend gute Leistungen.. Gerade auf der Torwartposition ist der Konkurrenzkampf im Turbine Kader groß. Mit Ann-Katrin Berger, Anna Sarholz und der jungen Laura Kristin Engler wollen sich drei weitere Akteurinnen den Status der Nummer 1 holen. "Wir müssen sehen, wie Gunnarsdóttir die Umstellung verkraftet", sagte Schröder, der bis Mittwoch dreimal am Tag zur Einheit bittet " Für Gunnarsdóttir sind die Meisterschaften unterm Hallendach noch kein Thema, denn Cheftrainer Schröder darf nur zwei Torfrauen nominieren. Es werden in Magdeburg mit dabei sein auf jeden Fall Ann-Kathrin Berger und möglicherweise Anna Sarholz.