40 Minuten spielte Leipzig die Füchse in Berlin schwindlig und Kiel ist Spitze

Handball. Quelle: Pixabay, Foto: Legentheri

Berlin, Deutschland (Weltexpress). In der Handball-Bundesliga krachte es nicht nur bei den Torwürfen. Mit ihrem 31:28-Sieg gegen THW Kiel im Nordderby fuhr Flensburg-Handewitt den 47. Heimsieg in Folge ein. Da scheint es nur bedingt überraschend, dass die Flensburger THW Kiel von der Spitze verdrängten.

Nach dem Spiel sorgte Kiels Trainer Filip Jicha für Diskussionsstoff. Jicha sieht die Spieler durch den engen Terminplan vor der Gefahr einer Karriereverkürzung, deshalb schimpfte er: „Hinten heraus wird die Terminhatz manche Profikarriere verkürzen. Davon bin ich überzeugt.“

Solche Worte hören die Herren in der Chefetage der Handball-Bundesliga nicht gern. „Wir könnten alternativ die Liga auch abbrechen, dies würde in dieser für alle existenzbedrohenden Situation den Geldhahn abdrehen, und es wäre für viele Beteiligte im gesamten Handball sicherlich deutlich karriereverkürzender“, konterte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.

Ganz so falsch liegt der einstige Handball-Star Jicha aber wohl nicht. In Berlin trafen die Füchse auf die Mannschaft der DHfK Leipzig. Das spannende Duell endete 27:28 (12:18) für die Sachsen.

Der Leipziger Luca Witzke (7 Tore) freute sich natürlich über den kaum erwartenden Erfolg: „Wir sind mit gemischten Gefühlen zu den Füchsen gefahren. Den Sieg heute, haben wir kaum erwartet. Wir hatten nicht einen einzigen Linksschützen mit.“ Insgesamt fehlten den Leipziger mit Nationalspieler Weber, Leun, Larsen und Mamic vier wichtige Akteure. Bei den Füchsen sah es nicht besser aus. Holm und Lindberg sitzen noch in Corona-Quarantäne, Drux unterzog sich einer Knie-OP, Vujovic laboriert an einem kaputten Fuß. Zu allem Übel verknackste sich vor dem Spiel Füchse-Torwart Milosavljev auch noch den Fuß.

Trainer André Haber staunte nicht schlecht, als seine Männer im Fuchsbau ungewohnt hoch mit acht Toren führten. Das war fast alter DHfK-Handball-Glanz wie vor 50 Jahren. „Von diesen acht Toren haben wir gezehrt, als die Kräfte schwanden“, gab Haber zu.

Außerdem stand mit Joel Birlehm ein kaum zu überwindender Keeper im Kasten. Der 23-Jährige überzeugte mit einer Glanzparade nach der anderen und hielt am Ende den Sieg fest. 27 Sekunden vor Schluss setzte Berlins Fabian Wiede nämlich einen Flachknaller in Richtung Tor. Birlehm hielt. Im Gegenzug schoss Witzke das Siegtor.

Berlins Trainer Jerom Siewert wußte, woran sich die Füchse festbissen: „40 Minuten waren uns die Leipziger in allen Punkten des Spiels überlegen. Am Schluss gab es ein Fotofinish.“ Mit Vorteil für Leipzig.

Für die Füchse gibt es kein Wunden lecken. Am Dienstag tauchen im EHF-Cup die Fivers (Fünfer) Margareten aus Wien im Fuchsbau auf.

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