Zur Jahreshauptversammlung der Rheinmetall AG in Berlin – Schmähpreise für die Topmanager Amin Papperger (Vorstand) und Ulrich Grillo (Aufsichtsrat) sowie die Großaktionäre Larry Fink (Prudential) und Paul Manduca (Blackrock)

Der Panzer Puma.
Der Panzer Puma, zu dem die Rheinmetall AG fomuliert: "Der luftverladbare Puma bietet seinen Insassen einen bislang von keinem vergleichbaren Fahrzeug erreichten Schutz vor Minen, dem Beschuss mit Panzerabwehrwaffen und selbstgebauten Sprengsätzen, wie sie in Krisengebieten weit verbreitet sind." © Rheinmetall-Pressebild

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für die einen ist die Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf vor allem ein börsennotierter deutscher Automobilzulieferer, für die anderen ein Rüstungskonzern, während die Oberbosse ihr Unternehmens selber für einen „integrierter Technologiekonzern“ halten, das laut Eigenauskunft „1889 als ‚Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft'“ gegründet wurde.

Rheinmetall stünde „für umweltschonende Mobilität und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik“. „Die Rheinmetall AG ist die Muttergesellschaft des dezentral organisierten Konzerns mit seinen operativen Unternehmensbereichen Rheinmetall Defence und Rheinmetall Automotive. Mit 23.726 Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern in 2017 einen Jahresumsatz von 5.896 Mio EUR.“

Das und noch viel mehr wurde hier und heute, also am 8. Mai 2018 im Hotel Maritim in der Berliner Stauffenbergstraße auf der Jahreshauptversammlung der Aktionäre angepriesen. Die Aktionäre dürften zufrieden sein, zumal noch in der vergangenen Woche der Kurs der Aktie zulegt und aktuell bei 116,95 EUR liegt. Der Auftragseingang habe sich „verdoppelt“ und liege bei „40 Prozent“ wird Armin Papperger in verschiedenen Medien zitiert.

Die Anleger zeigten sich angesichts voller Auftragsbücher und weiterer zu erwartender Aufträge angesichts geopolitischer Krisen und Kriegen zuversichtlich, zumal Verantwortliche des Düsseldorfer Unternehmens die Prognose für das Gesamtjahr bestätigten.

Für das Geschäftsjahr 2017 haben die Rheinmetall-Aktionäre eine Dividende in Höhe von 1,70 Euro je Aktie beschlossen.

Des einen Freud, des anderen Leid. Vor allem „Linke“ ärgern sich anlässlich der Jahreshauptversammlung in Berlin über die „Rüstungsschmiede Rheinmetall“. In einer Pressemitteilung Sevim Dagdelen für die Partei „Die Linke“, dass diese „im Bundestag … mit zahlreichen parlamentarischen Initiativen die Aktivitäten der Düsseldorfer Rüstungsschmiede publik“ gemacht habe, „unter anderem die geplante Panzerfabrik in der Türkei“. Dass sich „Linke“ folglich an den Protesten unter dem Motto „Rheinmetall entrüsten! Waffenexporte stoppen!“ beteiligten, das versteht sich von selbst.

Die „Ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“ übergab bei allerlei Protest mit dem Ethecon-Black-Planet-Award 2017 Schmähpreise, denn die geschmähten Rheinmetall-Topmanager Amin Papperger (Vorstand) und Ulrich Grillo (Aufsichtsrat) sowie die Rheinmetall-Großaktionäre Larry Fink (Prudential) und Paul Manduca (Blackrock) nicht persönlich entgegennahmen.

Doch es treffe die richtigen, ist sich Ethecon-Kuratorin Brigitte Hincha sicher: „In erster Linie verantwortlich für das Handeln des Rüstungskonzerns Rheinmetall sind die führenden Manager und wichtige Großaktionäre. Ihnen gehört der Konzern zu wesentlichen Teilen. Sie leiten entscheidend die Firma.“

Axel Köhler-Schnura, Vorstand der Stiftung Ethecon erklärte dazu: „Auf das Konto von Rheinmetall gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil sowie Not und Elend und der massenhafte Tod von Menschen. Die Verantwortlichen des Konzerns stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Alles im Namen privater Bereicherung und der Konzern-Profite.“

Aus Sicht von Ethecon (vgl. Ethecon-Pressemitteilung vom 6.5.2018) morde „im Krieg gegen die KurdInnen in Afrin (und anderswo) … Rheinmetall mit Leopard-Panzern und Munition mit“.

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