Zauberer Lindberg – nicht gespielt, aber fünf Tore geschossen

Ein Handball liegt auf einem Tornetz (Symbolbild).. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Berliner Handball-Füchse sind immer für eine Überraschung gut. Beim 35:27-Siege vor leeren Rängen in der Max-Schmeling-Halle über die Slowaken von Tatran Presov setzten sie mit Tim Freihöfer und Robin Heinis nicht nur zwei 18-jährige A-Jugendspieler ein. Zum Team gehörte auch der dänische Weltmeister Hans Lindberg.

Im Gegensatz zu den beiden Nachwuchs-Talenten kam Lindberg, der mit 39 Jahren locker der Vater von Tim und Robin sein könnte, nicht zum Einsatz. Trotzdem schoss er fünf Tore, während die beiden Jungen leer ausgingen. Wie das geht?

Während Freihöfer und Heinis in erster Linie Wert darauf legten, keine gegnerischen Tore zuzulassen und im Angriff nicht den Ball zu verdaddeln, saß „Vater“ Lindberg auf der Spielerbank und verfolgte das Geschehen. Der Einsatz für Lindberg (Hans, der kann´s) kam bei den Sieben-Meter-Pfiffen der Schiedsrichter.

Dann zog sich der Rechtsaußen die Jacke aus, ging zum Sieben-Meterpunkt und ließ die slowakischen Torhüter grau aussehen. Von sechs Sieben-Metern setzte er fünf ins Netz und knallte einmal die Kugel an die Latte. Eine Torausbeute von 83,3 Prozent rechneten die Statistiker aus.

Das sichere Händchen entdeckten seine Trainer schon ziemlich früh. „Schon in der Jugend wurde ich oft zum Sieben-Meter-Schießen verdonnert“, erinnert sich Lindberg.

Zum Glück für die Füchse. Seit 2016 wirbelt der Däne im Fuchsbau. Über 707 Tore konnte er jubeln. 365 Treffer davon gingen auf das Konto des Sieben-Meter-Knallers.

Lindberg nur als Sieben-Meterschütze auf die Bank zu setzten, sieht Füchse-Trainer Jaron Sievert allerdings als Ausnahme. Füchse-Geschäftsstellenleiter Volker Zerbe erklärt die Situation: „Wir haben extrem viel Spiele. Durch die Corona-Situation wird alles noch verschärft. Um die Spieler nicht zu überfordern, verfügen wir über einen großen Kader. Hans hat zuletzt viel gespielt und sollte diesmal durchatmen können.“ Was offensichtlich durchaus geglückt ist.

Am Sonntag müssen die Füchse in der Bundesliga in Coburg ran. Dann kommt am Dienstag Dinamo Bukarest in den Berliner Fuchsbau.

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