Moskau, RF (Weltexpress). Wladimir Putin erklärte als parteiloser Präsident der Rußländischen Föderation (RF) die Teilmobilmachung für beendet. Bereits am vergangenen Freitag erklärte Sergei Schoigu als Kriegs- und Verteidigungsminister gegenüber Putin im TV, daß das Ziel, 300 00 Reservisten einzuberufen, erreicht sei.

„Das Verteidigungsministerium hat bereits Telegramme an die Militärkommissariate geschickt, damit keine weiteren Einberufungsschreiben rausgehen“, teilte Dimitri Peskow als Pressesprecher des RF-Präsidenten mit. Über die Zahl der Mobilisierten gab es immer wieder unterschiedliche Angaben und Gerüchte. Doch nun scheint die Zahl 300 000 zu stehen.

Zu den neuen 300 000 Männern werden sich noch rund 120 000 Männer gesellen, deren Wehrdienst beginnt und ein Dutzend Monate dauern werde. Laut Kriegs- und Verteidigungsministerium in Moskau würden diese nicht an der Hauptkampflinie eingesetzt.

Angeblich sollen sich bereits 82 000 Rekruten im Einsatz befinden. Einerseits, andererseits. In der Tat werden einerseits die Einberufungsstellen in der RF dichtgemacht beziehungsweise die Rekrutierungsämter verkleinert, weil nun nur noch Freiwillige aufgenommen werden sollen. Andererseits läuft die Ausbildung als Teil der Mobilmachung auf Hochtouren. Zur Mobilmachung gehört nicht nur die Einberufung, sondern auch die Ausbildung und also Vorbereitung der Truppen der Streitkräfte für einen Einsatz. Kurzum: Die bestehenden aktiven und teilaktiven Truppen werden ganz oder teilweise beweglich gemacht, also mobilisiert.

Tausende Männer sollen sich vor der Teilmobilmachung in der RF durch Fernbleiben, Verstecken oder Flucht in andere Staaten gedrückt haben. Den Drückebergern droht keine strafrechtliche Verfolgung. In der RF gibt es kein Gesetz, daß das Verweigern der Mobilisierung unter Strafe stellt. Zwar gab es im Parlament von Abgeordneten entsprechende Initiativen, aber diese verlaufen bis dato im Sande.

Tausende, die bei der Teilmobilmachung nicht berücksichtigt wurden, sollen sich zudem freiwillig gemeldet haben.

Bei dieser Teilmobilmachung, die am 21.9.2022 verkündet wurde, wurden Fehler gemacht, es gab Probleme, Pannen und Proteste. Doch diese wurden in der Regel nicht verheimlicht, sondern veröffentlicht. Auch in Parlamenten wurde darüber diskutiert. Manche Fehler wurden behoben, Probleme gelöst.

Kritisiert wird nicht nur, daß die militärische Führung Probleme bei der Ausbildung der Rekruten haben, sondern auch bei der Auswahl der Offiziere. Kenner und Kritiker wissen, daß es Probleme bei der Unterbringung und Verpflegung gab. In der Tat ist die Mobilisierung von 300 000 Männern von 0 auf 100 kein einfaches Unterfangen.

Schoigu, Putin und viele andere mehr sprachen mehrfach über Probleme. Doch offensichtlich läuft sie und damit wohl auch eine Umkehrung des scheinbaren Trends im Krieg gegen die VSA und ihre Vasallenstaaten auf dem Boden der Ukraine und der RF.

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