Westafrika: Piraten töteten einen Seemann auf deutschem Tanker

Laut Maxime Ahoyo fuhrt das Schiff unter liberianischer Flagge. Der Seemann soll während einer Auseinandersetzung mit den Piraten erschossen worden sein. Den Angaben von Rettungskräften zufolge wurden noch vier weitere Crew-Mitglieder verletzt. Die 24 Seeleute stammten aus Lettland, Russland, der Ukraine und den Philippinen.

Der Nachrichtenagentur AFP sagte der aus Lettland stammende Kapitän, sechs Piraten fuhren an seinen Tanker in einem Schnellboot heran, danach gelangten sie aufs Deck. Sie zwangen ihn den Schiffssafe zu öffnen und das Bargeld herauszugeben. Es wurden keine Angaben zur Höhe des erbeuteten Betrages genannt. Danach flohen die Seeräuber. Da sie jedoch einen der eigenen an Bord des Schiffes zurücklassen mussten, wurde dieser später von der Besatzung des Tankers überwältigt. Wahrscheinlich kam es dabei zu der Schießerei. Der anscheinend aus Nigeria stammende Pirat wurde später der Polizei von Benin übergeben.

Nigeria ist für die internationale Schifffahrt beinahe so gefährlich wie das für seine immer härteren Piratenüberfälle berüchtigte Somalia. Nicht nur die Internationale Seefahrtsbehörde (IMB), sondern auch andere glaubwürdige Quellen sind der Meinung, in diesen Gewässern passieren ähnlich viele Überfalle wie vor Somalia. Die meisten werden jedoch nicht gemeldet, da es den Reedereien bürokratisch bedingte Verspätungen und die damit verbundenen Kosten erspart.

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