Bangkok, Thailand; Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Rüstige Renter, die als Residenten im Königreich Thailand vor sich hin rosteten, geht es nun nicht an den Kragen, aber ans Konto und also ans Eingemachte. Ausländisches Einkommen müssen sie künftig versteuern und zwar unabhängig vom Datum der Überweisung. Zuvor wurde nur das Einkommen versteuert, das auch im Finanzjahr erworben und nach Thailand überwiesen wurde.

Als Resident gilt, wer mindestens 180 Tage im Jahr in Thailand verbringt. Einkommen beziehungsweise Einkünfte und Vermögen aus dem Ausland, das – wie auch immer -nach Thailand transferiert wird, muß versteuert werden. In Thailand ist die Einkommenssteuer progressiv und darf bis zu einem Spitzensteuersatz von 37 Prozent betragen.

Die acht Progressionsstufen

JahreseinkommenSteuersatz
1bis150.000THB0 %
150.001bis300.000THB5 %
300.001bis500.000THB10 %
500.001bis750.000THB15 %
750.001bis1.000.000THB20 %
1.000.001bis2.000.000THB25 %
2.000.001bis5.000.000THB30 %
ab 5.000.001bisunbegrenztTHB35 %
Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Mit anderen Worten: Das Bestandsvermögen wird besteuert. An die sogenannte Einlagensicherung von rund 1 Millionen Baht will die neue Regierung unter Srettha Thavisin von der Pheu-Thai-Partei (PTP), deren Mitglieder am 14. Mai 2023 die Wahl gewannen und der am 22. August 2023 Regierungschef wurde, in Bangkok nicht ran.

Nach dem Militärputsch im Mai 2014 war die nach 2019 die zweite Parlamentswahl. An der Vorgängerregierung war die PTP auch dabei. Diese war eine Acht-Parteien-Koalition. Derzeit regiert eine Elf-Parteien-Koalition. Die PTP gilt als Nachfolgeorganisation der 2008 verbotenen Partei der Volksmacht, die als Nachfolgeorganisation der 2007 unter Zwang aufgelöstet Thai-Rak-Thai-Partei gilt. Deren Oberboss Thaksin Shinawatra, der bekanntlich als Premierminister gestürzt wurde und fliehen mußte, kam nach 15 Jahren zurück, nachdem Thavisin Premierminister wurde. Thaksin kam erst vor Gericht und dann ins Gefängnis. Doch statt acht Jahre Haft wegen Korruption wurde er von Maha Vajiralongkorn, dem König von Thailand, mehr oder weniger begnadigt. Seine Haft wurde auf ein Jahr reduziert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Daß aus dem Steuerparadies ab 1. Januar 2024 das Wort Steuer gestrichen wird, kann man wohl nicht behaupten. Nicht nur Urlauber, sondern auch Rentner soll nach wie vor ins Königreich, wo die Mehrwertsteuer aktuell 7 Prozent beträgt, reisen und dort lange leben.

Die Lebenshaltungskosten in Thailand immer noch so niedrig wie das Bildungsniveau, so daß man sich auch mit wenig Einkommen hier und da wie ein kleiner König aufführen kann.

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