Jamie Lee Curtis war die einzige Tochter Janet Leighs und des 1925 in der Bronx als Sohn ungarisch-jüdischer Einwanderer geborenen Bernard Schwartz. Bis ins Grundschulalter sprach der mit seinen Eltern und zwei Brüdern in einer Einraumwohnung aufwachsende spätere Star nur Ungarisch. Einer seiner Brüder starb bei einem Autounfall, der andere wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, da er wie Curtis ´ Mutter an Schizophrenie litt. Curtis, den seine Eltern zeitweise ins Heim schicken mussten, weil ihnen das Geld für Essen fehlte, strebte entgegen der widrigen Bedingungen eine Schauspielkarriere an. An der Seite späterer Kollegen wie Walter Matthau und Rod Steiger studierte Bernard Schwartz, der seinen Namen zuerst in Anthony Cross, später in Tony Curtis änderte, in New York Schauspiel. Nachdem er in zahlreichen Rollen in Unterhaltungsfilmen vor allem durch sein Physis definiert wurde, brachten ihm seine Darstellungen in „Sweet Smell of Success“ sowie seine Rolle an der Seite Sidney Poitiers in Stanley Kramers „The Defiant Ones“ endlich die ersehnte künstlerische Anerkennung. Seine berühmteste Rolle bleibt wohl sein Auftritt an der Seite Marilyn Monroes als „Joe/ Josephine“ in Bill Wilders „Some like it Hot“.
Heiß mochte es der für seine amourösen Intermezzi berüchtigte Herzensbrecher auch privat. Sechs mal war Tony Curtis verheiratet. Seine letzte Ehe währte bis zu seinem Tod. Ein künstlerischer und kritischer Triumph war seine Rolle als „Boston Strangler“, die seiner stagnierenden Karriere späten Auftrieb gab. Der ihm dafür verliehene Golden Globe konnte den Abstieg in schwere Drogen- und Alkoholprobleme nicht verhindern. Gerüchte um seinen Drogenkonsum und betrunkene Auftritte in der Öffentlichkeit rückten Curtis ins Visier der Klatschpresse. Erst Mitte der achtziger Jahre fing sich der Schauspieler wieder und verbuchte Erfolge als TV-Darsteller. Seine letzten Auftritte hatte er in Dokumentarfilmen und als Sprecher. Für Sprechrollen bewies er schon früher ein Faible: es ist Curtis, mit dem Mia Farrow in einer Szene Roman Polanskis „Rosemarie ´s Baby“ am Telefon spricht. Ein Filmstar zu sein sei sein ganzes Leben lang sein Traum gewesen, schrieb er in seiner 2008 erschienen Autobiografie. Als solcher hat Tony Curtis nun seinen Platz unter den unvergesslichen Legenden eingenommen.